Kultur

Ulrike Edschmid: “Ich repariere Leben” | ABC-Z

Ein Besuch bei Ulrike Edschmid, deren Romane Kunstwerke der Zuwendung sind, so auch der neue über die wilde Subkultur der Siebzigerjahre.

Dies ist ein experimentelles Tool. Die Resultate können unvollständig, veraltet oder sogar falsch sein.

Ulrike Edschmid, eine lebende Legende, veröffentlicht immer kürzere Bücher über ihr bewegtes Leben, während sie selbst älter wird. In ihrem neuesten Roman “Die letzte Patientin” erzählt sie von einer Wegbegleiterin aus Frankfurter WG-Zeiten, die eine rastlose Reise durch politische und persönliche Fragen unternimmt. Edschmid zeigt in ihren Werken Menschen mit Sehnsüchten und Widersprüchen, auch wenn sie als Terroristen bekannt sind. Durch ihre Bücher, die ein Weltverhältnis von politischen und persönlichen Leidenschaften widerspiegeln, gibt sie den Figuren Zuwendung und macht sie sichtbar.

Sie erinnert sich an die alte WG: “Kaffee und ‘Le Monde’ am Küchentisch (…) ein lasziver Lebensüberdruss”.
© Gene Glover für DIE ZEIT

Die Bücher über das bewegte Leben der Ulrike Edschmid werden immer kürzer, während die Lebenszeit der Autorin immer länger wird und sie selbst ins Alter der lebenden Legenden vorrückt. Ihre Biografie auf Klappentextlänge klingt so: 1940 in Berlin geboren, während des Kriegs mit Mutter und Bruder in die Röhn evakuiert, dort auf einer Burgruine aufgewachsen, umgeben von illustren Gestalten der Nachkriegswirren – zum Beispiel einem Bruder des 1918 abgeschossenen Jagdfliegers Manfred von Richthofen, der im Ersten Weltkrieg mit seinem “Flying Circus” Militärgeschichte geschrieben hatte. Später war sie in Frankfurter und Berliner Wohngemeinschaften zur Protagonistin politischer Dramen geworden und jenseits der sechzig zur Chronistin der Lebensversuche ihrer Generation zwischen Rebellion und Radikalität.

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