Politik

Ukrainekrieg: Nato-Kommando für Ukrainehilfen in Wiesbaden nimmt Arbeit auf | ABC-Z

Das neue Nato-Kommando mit Zuständigkeit für die Unterstützung der Ukraine hat seine Arbeit aufgenommen. Die Behörde NSATU (Nato Security Assistance and Training for Ukraine) beginne, die Verantwortung dafür von US-amerikanischen und internationalen Arbeitsgruppen zu übernehmen, teilte das oberste Hauptquartier der Alliierten Streitkräfte in Europa mit. “Das ist ein guter Tag für die Ukraine und ein guter Tag für die Nato”, sagte Oberbefehlshaber Christopher Cavoli. 

Die Nato-Länder hatten beim Gipfel des Bündnisses im Sommer in Washington, D. C., beschlossen, die neue Behörde einzurichten. Sie soll für die Koordinierung von Waffenlieferungen und die Ausbildung ukrainischer Soldaten durch Militärs der Nato-Länder zuständig sein. Damit übernimmt sie eine Rolle, die bisher von der sogenannten Ukraine-Kontaktgruppe im Ramstein-Format wahrgenommen wurde – unter der Führung der USA.

Bereits im Sommer war angenommen worden, dass die Behörde eine Art Rückversicherung für eine mögliche Wiederwahl von Donald Trump zum US-Präsidenten im November war, zu der es dann auch kam. Trump hat vor und nach seiner Wiederwahl mehrfach angedeutet, er wolle die US-Unterstützung für die Ukraine zurückfahren und die Rolle der Führungsmacht unter den Unterstützern des von Russland angegriffenen Landes von europäischen Staaten übernehmen lassen.  

USA leisten fast 40 Prozent aller Ukrainehilfen

Bis zuletzt lag die Koordinierung der Militärhilfen vor allem bei den US-Streitkräften. Diese hatten dafür Ende 2022 in ihrem Europa-Hauptquartier in Wiesbaden eine rund 300 Soldaten starke Einheit aufgebaut. Die neue Nato-Behörde beschäftigt rund 700 Mitarbeiter, von denen Deutschland rund 40 stellt. Aus Deutschland stammt mit Generalmajor Hartmut Renk auch der stellvertretende Kommandeur der Behörde. 

Die USA sind nach absoluten Zahlen seit Kriegsbeginn der größte militärische Unterstützer der Ukraine. Nach Angaben des IfW Kiel, das die internationalen Ukrainehilfen misst, hat das Land bislang 88,3 Milliarden Euro an militärischer, humanitärer und finanzieller Unterstützung geleistet. Der Beitrag der europäischen Länder und der EU-Institutionen liegt demnach bei 124,7 Milliarden Euro, weitere Länder haben demnach Hilfen im Wert von etwa 18 Milliarden Euro geleistet. Der US-Anteil liegt somit bislang bei fast 40 Prozent aller geleisteten Hilfen.

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