Ukrainekrieg : Mindestens 31 Menschen sterben bei russischem Raketenangriff auf Sumy | ABC-Z

Russland hat die Stadt Sumy im Nordosten der Ukraine mit ballistischen Raketen angegriffen. Die Zahl der Toten liegt nach Angaben der ukrainischen Rettungskräfte bei mindestens 31. Die Rakete sei im Zentrum der Regionalhauptstadt eingeschlagen,
teilt Innenminister Ihor Klymenko mit. 84 weitere Menschen seien
verletzt worden. Der Angriff habe die Menschen auf der Straße, in
Autos, in Fahrzeugen des öffentlichen Nahverkehrs und in
Gebäuden getroffen.
Ein Video in den sozialen Netzwerken zeigt Leichen auf der Straße,
einen zerstörten Bus und ausgebrannte Autos. Es handelt sich um
einen der schwersten russischen Angriffe auf die Ukraine in
diesem Jahr.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj verurteilte
den Angriff und forderte eine entschiedene internationale
Reaktion gegen Russland. “Solche Taten können nur Schurken
begehen. Sie nehmen das Leben einfacher Menschen”, schrieb er
auf Onlineplattformen.
Kriegsverbrechen an einem der wichtigsten Feiertage
Auch der geschäftsführende
Bürgermeister Artem Kobsar verurteilt den Angriff. In einem Post in den sozialen Medien schreibt er: “An
diesem strahlenden Palmsonntag hat unsere Gemeinde eine schreckliche
Tragödie erlitten. Leider wissen wir schon von mehr als 20 Toten.”
Der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha sprach von einem
“Kriegsverbrechen”, vom “absoluten Bösen” an einem wichtigen
christlichen Feiertag. Sybiha kritisierte, dass Russland einem US-Vorschlag vom
11. März zu einer Waffenruhe in der Ukraine nicht zustimmt.
Ukraine fordert mehr Hilfe vom Westen
“Stattdessen weitet Russland seinen Terror aus”, sagte Sybiha. Er
forderte die westlichen Partner auf, die Ukraine mit zusätzlichen
Flugabwehrkapazitäten auszustatten und den Druck auf die russische Regierung zu erhöhen.
“Stärke ist die einzige Sprache, die sie verstehen, und der einzige Weg,
dem schrecklichen Terror ein Ende zu setzen”, sagte er.
Auch Selenskyj forderte auf den Angriff hin eine internationale Unterstützung. “Gespräche haben noch nie ballistische Raketen und Fliegerbomben
gestoppt. Was Not tut, ist eine Haltung gegenüber Russland, die ein
Terrorist verdient”, sagte Selenskyj.
Vorwurf, gegen vorläufige Vereinbarung zu verstoßen
Erst am Samstag hatten die Chefdiplomaten
Russlands und der Ukraine der jeweils anderen Seite vorgeworfen, gegen
eine von den USA vermittelte Vereinbarung zu verstoßen,
Angriffe auf die Energieinfrastruktur auszusetzen. Der
russische Außenminister Sergej Lawrow und der ukrainische Außenminister
Andrij Sybiha äußerten sich bei separaten Veranstaltungen des
Diplomatieforums im türkischen Antalya dazu.
Lawrow sagte, “die Ukrainer haben uns von
Anfang an attackiert, an jedem Tag, vielleicht mit zwei oder drei
Ausnahmen”. Er kündigte an, dass die russische Regierung den USA, der Türkei und
internationalen Organisationen eine Liste mit ukrainischen Angriffen auf
Ziele in Russland in den vergangenen drei Wochen vorlegen werde. Sybiha wies die Vorwürfe vehement zurück.
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