Bäume und Blätterdach: So wird Münchens neuester U-Bahnhof aussehen | ABC-Z

Gut 15 Jahre ist es her, dass in München zuletzt eine neue U-Bahn-Station eröffnet wurde. Damals in Moosach. Die künftigen Stationen auf dem neuen Abschnitt der U5 nach Pasing, sind so weit freilich noch nicht. Einen ersten Einblick, wie die erste von ihnen aussehen wird, gab es Ende der vergangenen Woche aber bereits.
Das Konzept für die neue Station, die Baumschule Laim heißen und Münchens 101. U-Bahnhof sein wird, wurde kurz vor dem langen Pfingstwochenende dem zuständigen Bezirksausschuss präsentiert. Der war so angetan davon, dass er das Gestaltungskonzept des Architekturbüros allmannwappner und des Baureferats einstimmig befürwortete.
Baumsilhouetten, Edelstahlblätter und freundliches Licht
Seit über 80 Jahren prägt die Baumschule Laim den Stadtteil und diesen Ortsbezug lassen die Architekten nun auch in die Gestaltung des neuen U-Bahnhofes einfließen. Die typischen, akkurat angeordneten Baumreihen der Jungpflanzen prägen den Entwurf. Sie werden abstrakt gestalterisch in der Wandbekleidung des Sperrengeschosses durch dezent strukturierte Keramikelemente umgesetzt, wie das Baureferat in einer Mitteilung erklärt.
Doch nicht nur das Sperrengeschoss, auch die vier Zugänge greifen das natürliche Motiv auf und orientieren sich in ihrer Farbgebung an den frischen Grüntönen junger Blätter. Darüber spannt sich ein stilisiertes Blätterdach aus versetzt angeordneten rechteckigen Metallblättern, die die Deckenfläche strukturieren. Der Bahnsteig wird dadurch zum großen hellen Raum, der die Baumschule mit ihren Baumreihen abbildet. Diese Motive werden über eine spezielle Lasurtechnik auf den Sichtbeton angebracht. An zwei markanten Stellen gibt es künftig elegante Baumsilhouetten aus Edelstahl, welche die Verbindung zur Baumschule plastisch unterstreichen. Eine durchdachte Beleuchtung soll das Gesamtkonzept vervollständigen. Im Deckenbereich des Sperrengeschosses sorgen punktuelle Leuchten für eine gleichmäßige und freundliche Ausleuchtung, entlang des Bahnsteigs schaffen dezente Lichtstelen eine natürliche Atmosphäre.
Das Architekturkonzept als Reminiszenz an die Baumschule
Baureferentin Jeanne-Marie Ehbauer erklärt zu dem Entwurf: „Die städtische Baumschule prägt die Umgebung des neuen U-Bahnhofs, der angrenzenden Quartiere und den gesamten Landschaftspark West entscheidend mit. Dieser ‚genius loci‘ spielt sich im Gestaltungskonzept wieder. So entsteht ein direkter Bezug zum Stadtviertel und wir unterstreichen die Bedeutung von Bäumen für die Lebensqualität in unserer Stadt.“
Die Idee gefällt auch Josef Mögele (SPD), der seit knapp 41 Jahren BA-Chef in Laim ist: „Der neue U-Bahnhof ist eine Reminiszenz an die Baumschule Laim”, sagt er. “Sie ist ein beliebter Erholungsraum und prägt den Stadtteil.” So werde dieser Ort bereits bei der Ankunft im Bahnhof erlebbar, “als stünde man inmitten der Bäume der Baumschule”. Besonders freut den BA-Chef auch, dass der Bahnhof von beiden Straßenseiten aus barrierefrei zugänglich ist. “Die Verlängerung der U5 wird den ÖPNV in unserem Stadtteil nachhaltig verbessern“, so Mögele.
Das Baureferat arbeitet parallel zu Baulos 1, zwischen Laimer Platz und Willibaldstraße, an den Bahnhöfen Am Knie und Pasing sowie am Startschacht für den Vortrieb im Bereich des Baulos 2. Am künftigen U-Bahnhof Baumschule Laim führen künftig je zwei Ausgänge zur Kreuzung Gotthard-/Reutterstraße und zur Willibaldstraße. Geplant sind drei Aufzüge, vier Rolltreppen und sechs Treppen.
Die ersten Züge sollen im Jahr 2031 durch den neuen Bahnhof rollen.
Interessierte Bürger können die Unterlagen zum Architekturkonzept ab 25. Juni im U5-Infocenter, Willibaldstraße 70, an der Einfahrt zur Baumschule, ansehen. Das U5 Infocenter ist jeden Mittwoch von 15 Uhr bis 19 Uhr geöffnet und am besten mit dem Bus Linie 57, Haltestelle Mitterfeldstraße zu erreichen. Das Infocenter dient auch als Startpunkt für Gruppenführungen. Weitere Informationen zum U5-Projekt und zum Münchner U-Bahn-Bau gibt es unter: www.ubahnbau-muenchen.de