Ukraine-Verhandlungen: Putins durchsichtiger Versuch | FAZ | ABC-Z

Was über die Vorbereitung des Trump-Putin-Gipfels bisher bekannt wurde, gibt wenig Anlass für Zuversicht. Zum einen spricht es nicht für handwerklich solide Diplomatie, wenn die Amerikaner mehrere Anläufe brauchen, um den Europäern zu übermitteln, was Putin vorschlägt. Wenn man sich auf Verhandlungen zur Beendigung eines Krieges einlässt, dann kommt es auf jede Kleinigkeit an.
Wieder fragt man sich, ob ein Immobilienunternehmer, der bis vor Kurzem keinerlei Erfahrung im außenpolitischen Geschäft hatte, der richtige Mann dafür ist. Noch dazu, wenn er gleichzeitig für Trump in Nahost vermittelt.
Die Ukraine muss beteiligt werden
Inhaltlich ist das, was nun angeblich der Kern von Putins Vorschlag sein soll, ein durchsichtiger Versuch, auf dem Verhandlungswege zu bekommen, was Russland militärisch bisher nicht erreicht hat. Er will sich offenbar eine Waffenruhe mit der Abtretung von hart umkämpften Gebieten im Donbass bezahlen lassen.
Kein Wunder, dass die Ukraine sich darauf nicht einlassen will. Es war richtig, dass die Europäer sich hier auf die Seite Selenskyjs gestellt und an wichtige Grundsätze erinnert haben: die Ukraine muss beteiligt werden, eine Waffenruhe würde sinnvolle Gespräche überhaupt erst ermöglichen, Ausgangspunkt muss der Frontverlauf sein.
Trump hielt es schon mal für ein Zugeständnis, dass Putin nicht mehr die gesamte Ukraine wolle. Das sollte man ihm ausreden. Es ist kein Zugeständnis, sondern die Anerkennung der Realität.