Geopolitik

Ukraine-Verhandlungen: Putin nimmt nicht an Gesprächen in Istanbul teil | ABC-Z

Die Gespräche über den Ukraine-Krieg in Istanbul werden ohne Wladimir Putin geführt. Der Kreml-Chef steht nicht auf der Teilnehmerliste der russischen Delegation. Dabei hatte Putin die Gespräche selbst vorgeschlagen.

Kremlchef Wladimir Putin reist an diesem Donnerstag nicht zu den Verhandlungen zur Beendigung des Ukraine-Kriegs nach Istanbul. Der russische Präsident schickt als Chef einer mehrköpfigen Delegation seinen Berater Wladimir Medinski in die Türkei, wie der Kreml mitteilte.

Zudem werden der stellvertretende Außenminister Michail Galusin, der Chef der Hauptdirektion des Generalstabs der russischen Streitkräfte Igor Kostjukow und der stellvertretende Verteidigungsminister Alexander Fomin an den Gesprächen teilnehmen.

Ein Berater des Präsidenten sagte der staatlichen Nachrichtenagentur Tass, am Donnerstag sollen die im Frühjahr 2022 unterbrochenen Verhandlungen zwischen Moskau und Kiew wieder aufgenommen werden. Es waren die bisher letzten und einzigen direkten Gespräche zwischen den beiden Ländern seit Ausbruch des Krieges.

Das Treffen am Donnerstag hatte sich erst vor wenigen Tagen abgezeichnet. Die Staats- und Regierungschefs Deutschlands, Frankreichs, Polens und Großbritannien hatten am Wochenende den Druck auf den Kreml erhöht. Sie drohten Putin mit einem weiteren Sanktionspaket, sollte er nicht einer 30-tägigen Feuerpause zustimmen.

Der russische Präsident ging nicht auf darauf ein und konterte mit dem Vorschlag, zwischen der Ukraine und Russland direkte Gespräche abzuhalten. Der ukrainische Präsident erklärte, er werde am Donnerstag in Istanbul auf Putin warten. Rückendeckung erhielt er von US-Präsident Donald Trump, der sich bereit erklärte, möglicherweise selbst nach Istanbul zu reisen.

Putin aber, der diese Gespräche vorgeschlagen hatte, befand sich in einer Zwickmühle: Wäre er selbst nach Istanbul gereist, hätte er Selenskyj, der in seinen Augen unrechtmäßig regiert, aufgewertet. Sagt er wie nun geschehen ab, könnte auch bei Trump die Einsicht reifen, dass der russische Präsident am Ende nicht ernsthaft an Friedensverhandlungen interessiert ist.

sebe mit dpa

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