News

Ukraine-Krieg: Wende in Torezk? Ukrainer kämpfen sich zurück | ABC-Z


Stadt war kürzlich gefallen

Russland mit Problemen in Torezk – Ukrainer kämpfen sich zurück

Artikel anhören


Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos | Feedback senden

Ein schnelles Vorrücken für die russischen Truppen nach der Einnahme von Torezk hat sich allem Anschein nach nicht ergeben. Analysten sehen die ukrainischen Kämpfer zurück im Zentrum der Stadt. Die Kreml-Truppen schicken wohl Verstärkung in das Gebiet.

Vor rund drei Wochen hatte die russische Seite den Fall der ukrainischen Bergbaustadt Torezk gemeldet, wie Militärexperte Oberst Reisner im Interview mit ntv.de berichtete. Es habe zwar noch Kämpfe in den Außenbezirken gegeben, „aber die Lagekarten und Drohnenvideos beider Seiten zeigen, dass die Stadt faktisch gefallen ist“. Mittlerweile jedoch gibt es Berichte über erfolgreiche ukrainische Gegenangriffe bis ins Zentrum der Stadt. Die russische Seite hat wohl größere Probleme in dem Gebiet und muss Verstärkung dorthin verlegen.

Das Institute for the Study of War (ISW) verwies auf geolokalisierte Aufnahmen vom vergangenen Freitag, die darauf hindeuten sollen, dass ukrainische Soldaten im Südwesten bis ins Zentrum bei der Tsentralna-Mine vorgerückt sind. Auch der ukrainische Sicherheits-Thinktank Centre for Defence Strategies berichtet über Vorstöße im Südwesten. Aus nordöstlicher Richtung sollen ukrainische Soldaten ebenfalls bis ins Zentrum vorgerückt sein. Demnach sieht es so aus, als könnten sie einen Teil der russischen Truppen einkreisen.

Der estnische Blogger Wartranslated schrieb am Wochenende, dass Schlüsselpositionen befreit worden seien und die Russen die Kontrolle verlieren würden. Es gebe Berichte über eine vollständige Einkreisung in mehreren Gebieten. Offizielle Bestätigungen dafür sind bislang jedoch nicht zu finden. Die Lage in und um die Bergbaustadt scheint sehr dynamisch zu sein. ISW-Analyst George Barros schrieb auf X: „In Torezk geschehen interessante Dinge.“

Russland verlegt Truppen

Das Institut für Kriegsstudien verweist auf einen russischen Militärblogger, der kürzlich behauptete, die ukrainischen Streitkräfte hätten einen quantitativen Drohnenvorteil in der Nähe von Torezk. Ein beträchtlicher Teil der Stadt sei eine umkämpfte „Grauzone“.

Der russische Militärblogger forderte, zusätzliche Kräfte in die Region zu verlegen. Laut ISW gibt es Berichte, dass das Militärkommando Einheiten in Richtung der Stadt schickt, die wahrscheinlich für Offensivbemühungen in diesem Jahr vorgesehen waren. Nun müssten diese aber ukrainische Gegenattacken abwehren.

Das US-Magazin „Forbes“ berichtete, bisher hätten Verstärkungen in Torezk nicht geholfen. Selbst mit zusätzlichen Truppen aus der Richtung Pokrowsk würden sich die russischen Regimenter in und um die Bergbaustadt zurückziehen.

Das Magazin prangert Behauptungen von Donald Trump an, wonach sich der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in einer schwachen Position befinde. Denn trotz Problemen bei der Mobilisierung von Infanterie seien die ukrainischen Truppen an der Front in den letzten Wochen in ebenso vielen Sektoren vorgerückt, wie sie zurückgewichen seien.

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"