Ukraine-Krieg: ++ USA wollen Gespräch zwischen Putin und Selenskyj ++ | ABC-Z

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Laut US-Vizepräsident JD Vance arbeiten die USA daran, Gespräche zwischen Präsident Putin und Präsident Selenskyj zu vereinbaren. Kanzler Merz kündigte in den tagesthemen an, noch heute mit US-Präsident Trump zu telefonieren.
Wenige Tage vor dem geplanten Treffen von US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin in Alaska sieht der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj darin einen neuen Täuschungsversuch Moskaus. “Wir verstehen die Absicht der Russen, Amerika zu täuschen – das werden wir nicht zulassen”, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache.
Er schätze die Entschlossenheit Trumps, den Krieg zu beenden. Dennoch sei der einzige Grund für das fortgesetzte Töten in der Ukraine der Wunsch Putins, Krieg zu führen “und alle zu manipulieren, mit denen er in Kontakt kommt”.
Bei einem russischen Luftangriff auf die südukrainische Großstadt Saporischschja sind nach ersten Angaben mindestens 19 Menschen verletzt worden. Wie Militärverwalter Iwan Fedorow auf Facebook mitteilte, traf eine der Gleitbomben einen Busbahnhof im Zentrum. Über dem Ort bildete sich eine dichte Rauchwolke. Das Gebäude wurde schwer beschädigt.
“Es gibt Informationen, dass sich noch weitere Menschen unter den Trümmern befinden», schrieb Fedorow. Die Rettungsaktion dauerte am frühen Abend an.
Die Staats- und Regierungschefs von acht nordisch-baltischen Ländern haben ihre Unterstützung für die Ukraine bekräftigt. Sie teilten mit, Frieden könne nur durch konsequenten Druck auf die Russische Föderation erreicht werden, um deren “rechtswidrigen” Krieg zu beenden.
Die Staats- und Regierungschefs von Dänemark, Estland, Finnland, Island, Lettland, Litauen, Norwegen und Schweden erklärten weiter, dass sie “das Prinzip bekräftigen, dass internationale Grenzen nicht mit Gewalt verändert werden dürfen”.
Sie fügten hinzu, dass sie weiterhin restriktive Maßnahmen aufrechterhalten und durchsetzen würden.
US-Vizepräsident JD Vance hat bekräftigt, dass sich die Vereinigten Staaten finanziell aus der Unterstützung der Ukraine bei der Verteidigung gegen Russland zurückziehen wollen. US-Präsident Donald Trump und er seien der Auffassung, “dass die USA mit der Finanzierung des Ukraine-Kriegsgeschäfts durch sind”, sagte Vance dem Sender Fox News. Man wolle eine friedliche Lösung finden und das Töten beenden. Die Amerikaner seien es leid, weiter ihre Steuergelder für diesen konkreten Konflikt auszugeben, so Vance.
Ein Abkommen zwischen Russland und der Ukraine wird nach den Worten von US-Vizepräsident JD Vance wahrscheinlich keine der beiden Seiten zufriedenstellen. “Sowohl die Russen als auch die Ukrainer werden am Ende des Tages wahrscheinlich unzufrieden damit sein”, sagt Vance in einem am Freitag aufgezeichneten und am Sonntag ausgestrahlten Interview des Senders Fox News. Die USA strebten ein Abkommen an, das beide Seiten zumindest akzeptieren könnten.
US-Vizepräsident JD Vance hat erklärt, dass die Vereinigten Staaten daran arbeiteten, Gespräche zwischen dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zu vereinbaren.
In einem Interview mit Fox News sagte er, er halte es für nicht produktiv, wenn Putin sich mit Selenskyj treffen würde, bevor er mit US-Präsident Donald Trump zusammengekommen sei.
Vor dem Gipfeltreffen von US-Präsident Donald Trump und Kreml-Chef Wladimir Putin am Freitag in Alaska will die EU in einer Sondersitzung über die aktuellen Entwicklungen im Ukraine-Konflikt beraten. Sie werde dafür die Außenminister der Mitgliedsländer für Montag einberufen, kündigte die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas an. Das Sondertreffen “zur Diskussion unserer nächsten Schritte” solle online stattfinden.
Trump habe Recht mit der Aussage, “dass Russland seinen Krieg gegen die Ukraine beenden muss”, erklärte Kallas. “Die USA haben die Macht, Russland zu ernsthaften Verhandlungen zu zwingen.” Dabei müssten aber die Ukraine und auch Europa beteiligt werden. “Jedes Abkommen zwischen den USA und Russland muss die Ukraine und die EU einbeziehen, denn es geht um die Sicherheit der Ukraine und ganz Europas”, unterstrich die EU-Außenbeauftragte. Sie bekräftigte zudem, dass “alle besetzten Gebiete zur Ukraine gehören”.
Bundeskanzler Merz hat angekündigt, noch heute mit US-Präsident Trump zu telefonieren. Das teilte er in einem Interview mit den tagesthemen mit. Hintergrund ist das Treffen Trumps mit dem russischen Präsidenten Putin in Alaska. “Wir bereiten uns intensiv auf europäischer Ebene zusammen mit der amerikanischen Regierung auf dieses Treffen vor. Und wir hoffen und gehen davon aus, das die Regierung der Ukraine, dass Präsident Selenskyj, an diesem Treffen beteiligt werde, so Merz. “Wir können jedenfalls nicht akzeptieren, dass über die Köpfe der Europäer und die Köpfe der Ukrainer hinweg über Territorialfragen zwischen Russland und Amerika gesprochen oder gar entschieden wird.” Weiter sagte er: “Ich gehe davon aus, dass die amerikanische Regierung das genauso sieht, deshalb gibt es diese enge Abstimmung.”
Dass was im Freitag in Alaska passiere, dürfe nicht ohne Ergebnis bleiben, so Merz. Es müsse Konsequenzen haben. “Entweder in die Richtung, dass der Druck auf Russland noch einmal vergrößert wird oder dass Russland von sich aus einsieht, dass man diesen Krieg nicht fortsetzen kann,” sagte er weiter. Der Bundeskanzler äußerte die Hoffnung, dass bei dem Spitzentreffen auch über eine Waffenruhe im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine entschieden wird.
Die ukrainische Armee hat nach eigenen Angaben ein von Russland besetztes Dorf in der Region Sumy im Nordosten der Ukraine zurückerobert. “Die ukrainischen Truppen haben die Ortschaft Bessaliwka befreit”, teilte der ukrainische Generalstab im Onlinedienst Telegram mit. Die russischen Besatzer seien “vollständig” vertrieben und 18 russische Soldaten getötet worden.
Das Dorf liegt an der Frontlinie zwischen den ukrainischen und russischen Truppen sowie etwa 20 Kilometer westlich des hauptsächlichen Konfliktgebiets zwischen den beiden Armeen in der Region. Die russischen Truppen sind derzeit etwa 20 Kilometer von der Regionalhauptstadt entfernt, die immer wieder Ziel von tödlichen Angriffen wurde.
Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben bei einem Drohnenangriff in der Nacht zum Sonntag eine Ölraffinerie in der russischen Oblast Saratow getroffen. Der Angriff auf die Ölraffinerie habe Explosionen und einen Brand verursacht, teilt der ukrainische Generalstab mit.
Von russischer Seite hieß es zuvor, in Saratow seien eine Industrieanlage und mehrere Wohnanlagen bei einem ukrainischen Drohnenangriff beschädigt worden. Ein Mensch sei getötet worden, teilt der Gouverneur von Saratow, Roman Busargin, auf Telegram mit.
Karte der Ukraine und Russlands, hell schraffiert: von Russland besetzte Gebiete
Der ukrainische Präsident Selenskyj hat sich hinter das Statement europäischer Spitzenpolitiker zum Ukraine-Krieg gestellt. Auf X schrieb Selenskyj, das Ende des Krieges müsse gerecht sein. “Ich bin allen dankbar, die für den Frieden in der Ukraine an der Seite der Ukraine und unseres Volkes stehen, der die lebenswichtigen Sicherheitsinteressen unserer europäischen Nationen verteidigt.”
Die Ukraine schätze und unterstütze die Erklärung von Präsident Macron, Premierminister Meloni, Bundeskanzler Merz, Premierminister Tusk, Premierminister Starmer, Präsidentin Ursula von der Leyen und Präsident Stubb zum Frieden für die Ukraine voll und ganz, schrieb Selenskyj weiter.
Die russische Flugabwehr hat nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau in der Nacht 121 ukrainische Drohnen zerstört. Acht von ihnen seien über der Oblast Saratow abgefangen worden. Saratow liegt im Südosten des europäischen Teils von Russland und grenzt an Kasachstan. Russland teilt lediglich mit, wie viele Drohnen abgefangen wurden, nicht wie viele die ukrainischen Truppen gestartet haben.
Bei einem ukrainischen Drohnenangriff auf die russische Region Saratow wird nach Angaben des dortigen Gouverneurs eine Industrieanlage beschädigt. Alle notwendigen Rettungsdienste seien vor Ort im Einsatz, teilte Roman Busargin auf Telegram mit. Um welche Art von Anlage es sich handelt, gab er nicht an. Eine ukrainische Stellungnahme lag zunächst nicht vor.
Vor dem geplanten Treffen von US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin zur Ukraine haben mehrere europäische Staaten ein gemeinsames Statement veröffentlicht. Der “Weg zum Frieden” in der Ukraine könne nicht ohne Kiew entschieden werden, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung der Staats- und Regierungschefs Großbritanniens, Frankreichs, Deutschlands, Italiens, Polens und Finnlands sowie EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen. “Die Ukraine hat die Freiheit, über ihr eigenes Schicksal zu entscheiden.”
Sinnvolle Verhandlungen könnten “nur im Rahmen eines Waffenstillstands oder einer Verringerung der Feindseligkeiten stattfinden”, betonten Bundeskanzler Friedrich Merz und seine Amtskollegen. Notwendig seien zudem robuste und glaubwürdige Sicherheitsgarantien, die es der Ukraine ermöglichten, ihre Souveränität wirksam zu verteidigen. Zu einem perspektivischen NATO-Beitritt gibt es keine dezidierte Äußerung in der Erklärung und auch nicht dazu, ob die USA Teil der Sicherheitsgarantien sein sollten.
Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko hat die Notwendigkeit von Verhandlungen mit Russland betont. Infolge des seit fast dreieinhalb Jahren andauernden russischen Angriffskriegs sei “jeder in unserem Staat, in unserem Land müde von diesem Krieg”, sagte Klitschko der Bild-Zeitung. Er plädierte für eine “diplomatische Lösung” mit Russland. “Leider haben wir für diesen Krieg einen riesigen Preis bezahlt: Die Leben von unseren Patrioten, von unseren Soldaten, von unseren Bürgern”, fügte Klitschko hinzu. Hunderte Städte seien zerstört worden und “ein großer Teil der Ukraine ist von Russland okkupiert”.
Angesprochen auf die russischen Forderungen nach der Abtretung ukrainischer Gebiete sagte Klitschko, es sei noch “viel zu früh”, um darüber zu sprechen. Letztlich müsse Präsident Wolodymyr Selenskyj diese Frage beantworten und “schwierige Entscheidungen treffen.