Ukraine-Krieg: ++ Polen will Artikel 4 des Nato-Vertrags beantragen ++ Kiesewetter fordert „Konsequenz und Rauheit“ ++ Liveticker | ABC-Z

Polen schießt nach eigenen Angaben Drohnen über seinem Staatsgebiet ab. Zuvor sei der polnische Luftraum während eines russischen Angriffs auf die Ukraine mehrfach verletzt worden, teilt das Einsatzkommando der polnischen Streitkräfte mit, ein Wohnhaus soll getroffen worden sein. Die Führung der Nato wurde informiert.
Alle Ereignisse zum Ukraine-Krieg im Liveticker:
10:28 Uhr – Polen wird Verfahren nach Artikel 4 des Nato-Vertrags beantragen
Polen wird ein Verfahren nach Artikel 4 des Nato-Vertrags beantragen. Er sieht Beratungen vor, wenn sich ein Nato-Staat von außen gefährdet sieht. Konkret heißt es darin: „Die Parteien werden einander konsultieren, wenn nach Auffassung einer von ihnen die Unversehrtheit des Gebiets, die politische Unabhängigkeit oder die Sicherheit einer der Parteien bedroht ist.“
Der Artikel wurde seit Gründung des Bündnisses 1949 sieben Mal in Anspruch genommen – zuletzt am 24. Februar, dem Tag des russischen Überfalls auf die Ukraine. Beantragt wurde das damals von Bulgarien, Estland, Lettland, Litauen, Polen, Rumänien, Tschechien und der Slowakei.
Dass Polen nach Artikel 5 um militärische Unterstützung der Allianz bittet, gilt vorerst als sehr unwahrscheinlich – auch weil dies ein erhebliches Eskalationsrisiko bergen würden.
10:15 Uhr – Kiesewetter fordert Taurus-Lieferungen an Ukraine
Der CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter hat nach den Verletzungen des Luftraums über Polen „Konsequenz und Härte“ gefordert. „Russische Drohnen fliegen nach Polen und Moldau. Solidaritätsbekundungen sind fehlplatziert“, schrieb Kiesewetter auf dem Kurznachrichtendienst X. Er forderte weiter, den deutschen Marschflugkörper Taurus zu liefern, damit die Ukraine militärisch relevante Ziele in Russland angreifen kann. Frieden und Freiheit in Selbstbestimmung würden „von Russland ausgetestet und sind massiv in Gefahr“.
10.01 Uhr – Macron: Keine Kompromisse bei Sicherheit von Verbündeten
Der französische Präsident Emmanuel Macron bezeichnet den Einflug von Drohnen in den polnischen Luftraum als „schlicht inakzeptabel“. Er kündigt ein baldiges Gespräch mit Nato-Chef Mark Rutte an. „Wir werden bei der Sicherheit unserer Verbündeten keine Kompromisse eingehen“, schreibt Macron auf X. Der tschechische Ministerpräsident Petr Fiala spricht von einem Test für die Verteidigungsfähigkeiten der Nato-Staaten. Es sei schwer zu glauben, dass es sich bei dem Eindringen der Drohnen nur um einen Zufall gehandelt habe, schreibt Fiala ebenfalls auf X. „Das Regime von (Wladimir) Putin bedroht ganz Europa und testet systematisch, wie weit es gehen kann.“
09:50 Uhr – Mindestens ein Toter bei russischen Luftangriffen auf die Ukraine
Russland hat nach ukrainischen Angaben in der Nacht zum Mittwoch mehr als 400 Drohnen und Raketen auf die Ukraine abgefeuert und dabei mindestens einen Menschen getötet. Wie die ukrainische Luftwaffe am Mittwochmorgen mitteilte, griffen die russischen Streitkräfte die Ukraine mit 415 Drohnen und 43 Raketen an. Davon seien 386 Drohnen und 27 Raketen von den ukrainischen Streitkräften abgefangen worden. Nach ukrainischen Behördenangaben gab es bei den Angriffen mindestens einen Toten.
09:45 Uhr – Deutsche Patriots an Ortung russischer Drohnen beteiligt
An der Ortung russischer Drohnen waren nach Informationen aus Sicherheitskreisen auch zwei in Polen stationierte deutsche Patriot-Flugabwehrsysteme beteiligt. Das sagt ein Insider gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Aus Nato-Kreisen war zuvor verlautet, die in der Region stationierten Patriot-Luftabwehrsysteme hätten die Drohnen zwar auf dem Radar erfasst, aber nicht bekämpft.
09:34 Uhr – Nato wertet Drohnen nicht als Angriff laut Insider
Die Nato wertet das Eindringen russischer Drohnen in den polnischen Luftraum einem Insider zufolge nicht als Angriff. Ersten Anzeichen zufolge sei der Einflug von sechs bis zehn Drohnen absichtlich erfolgt, erfährt die Nachrichtenagentur Reuters aus Nato-Kreisen. Es sei das erste Mal gewesen, dass Flugzeuge des Bündnisses potenziellen Bedrohungen im alliierten Luftraum entgegengetreten seien. An dem nächtlichen Einsatz seien polnische F-16-Kampfjets, niederländische F-35-Maschinen und italienische Awacs-Aufklärungsflugzeuge beteiligt gewesen. Die in der Region stationierten Patriot-Luftabwehrsysteme hätten die Drohnen zwar auf dem Radar erfasst, aber nicht bekämpft.
09.32 Uhr – Von der Leyen will weitere Sanktionen gegen Russland
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sichert Polen die volle Solidarität der Staatengemeinschaft zu. Es brauche jetzt weitere Sanktionen gegen Russland, sagt von der Leyen in ihrer Rede zur Lage der Union vor dem Europäischen Parlament in Straßburg.
09:25 Uhr – Selenskyj: Äußerst gefährlicher Präzedenzfall für Europa
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert eine starke Reaktion auf den Vorfall in Polen. Moskau teste immer die Grenzen des Möglichen und bleibe, wenn es keine starke Reaktion gebe, auf einer neuen Eskalationsstufe, schrieb er in sozialen Medien. Er sprach von einem „äußerst gefährlichen Präzedenzfall für Europa“. Selenskyj warnte, wenn Maßnahmen gegen Russland und dessen Verbündete verzögert würden, nähme die Brutalität der Angriffe nur zu. Ausreichend Waffen seien nötig, um Russland abzuschrecken.
09:01 Uhr – EU-Kommissar fordert „Drohnen-Wall“ an Ostflanke
Als Reaktion auf den Drohnen-Vorfall in Polen fordert EU-Verteidigungskommissar Andrius Kubilius die Errichtung eines „Drohnen-Walls“ entlang der Ostflanke. „Russland testet einmal mehr die Grenzstaaten, die EU und die Nato“, schreibt Kubilius auf X. Man werde mit den EU-Mitgliedern, den Grenzstaaten und der Ukraine zusammenarbeiten. “Russland wird gestoppt werden.”
08:55 Uhr – Tusk: Russische Drohnen sind „Provokation großen Ausmaßes“
Die im Luftraum über Polen abgeschossenen Drohnen stammen nach Angaben der polnischen Regierung aus Russland. Es sei das erste Mal, dass russische Drohnen über dem Territorium der Nato abgeschossen worden seien, sagte Regierungschef Donald Tusk. Alle Bündnispartner nähmen den Vorfall sehr ernst. Tusk sprach von einer „Provokation großen Ausmaßes“.
08.23 Uhr – Russische Drohne hat Wohnhaus getroffen, keine Verletzten gemeldet
Der polnische Sender „Polsat News“ berichtet unter Berufung auf die Polizei, dass eine Drohne im Osten des Landes ein Wohnhaus getroffen habe. Es gebe keine Verletzten, meldet der Sender. Zu dem Einschlag sei es in dem Ort Wyryki gekommen. „Polsat“ zitiert die örtliche Polizei.
08:25 Uhr – Alle polnischen Flughäfen wieder in Betrieb
Am Warschauer Chopin-Flughafen, dem größten Flughafen Polens, können Flugzeuge wieder starten und landen. Nach dem Eindringen von mehr als einem Dutzend Drohnen in den Luftraum des Landes war der Flugbetrieb an vier Flughäfen eingestellt worden. Mehrere Flüge wurden an andere Flughäfen des Landes umgeleitet. Am Morgen gab die Führung der Streitkräfte das Ende dieser Maßnahme bekannt. Reisende müssten sich allerdings auf Verzögerungen einstellen, bis sich die Abläufe wieder normalisiert hätten.
Auch an den anderen zunächst gesperrten Flughäfen des Landes, einschließlich im ostpolnischen Lublin, konnte der Flugbetrieb wieder aufgenommen werden.
07:58 Uhr – Ukrainischer Außenminister: Putin testet den Westen
Der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha bezeichnet das Eindringen russischer Drohnen in den polnischen Luftraum als Beweis für die Eskalation des Krieges durch den russischen Präsidenten Wladimir Putin. „Putin eskaliert, weitet seinen Krieg immer weiter aus und testet den Westen“, schreibt Sybiha auf der Plattform X. Es müsse nun die Entscheidung getroffen werden, die Luftabwehr von Partnerländern zum Abfangen von Drohnen und Raketen über der Ukraine einzusetzen – einschließlich jener Geschosse, die sich den Nato-Grenzen näherten.
07.40 Uhr – Luftraum über Warschauer Flughafen wieder offen
Der Luftraum über dem polnischen Hauptstadtflughafen ist wieder geöffnet. Das teilte der Chopin-Flughafen in Warschau mit. Flugausfälle und Verspätungen hielten vermutlich noch an.
07:19 Uhr – Polnische Polizei findet beschädigte Drohne im Osten des Landes
Die örtliche Polizei hat im ostpolnischen Dorf Czosnowka eine beschädigte Drohne entdeckt. Der Fund sei um 5.40 Uhr bestätigt worden, schreibt die Polizei der Region Lublin auf X.
07:07 Uhr – Tusk beruft Krisensitzung der polnischen Regierung ein
Nach dem Abschuss russischer Drohnen über polnischem Staatsgebiet beruft Polens Ministerpräsident Donald Tusk eine Sondersitzung der Regierung ein. Tusk werde sich mit den für die Staatssicherheit zuständigen Ministern treffen, sagt ein Regierungssprecher. Eine außerordentliche Sitzung des Ministerrats finde um 8:00 Uhr statt.
06:57 Uhr – Polens Militär spricht von „beispielloser“ Verletzung des Luftraums
Das polnische Militär hat die „beispiellose“ Verletzung des polnischen Luftraums als „Akt der Aggression“ verurteilt. „Nach dem heutigen Angriff der Russischen Föderation auf ukrainisches Territorium kam es zu einer beispiellosen Verletzung des polnischen Luftraums durch drohnenartige Objekte“, erklärte das Einsatzkommando der polnischen Streitkräfte am Mittwoch in Onlinenetzwerken. „Das ist ein Akt der Aggression, der eine echte Bedrohung für die Sicherheit unserer Bürger darstellt.“
06:15 Uhr – US-Verteidigungsexperte: „Eine Drohne ist ein Versehen, mehrere Drohnen sind kein Versehen“
Der US-Verteidigungsexperte Jim Townsend hält ein versehentliches Eindringen russische Drohnen in den polnischen Luftraum für unwahrscheinlich. „Es ist schwer vorstellbar, dass das (…) ein Versehen war“, sagt Jim Townsend gegenüber der BBC. „Eine Drohne ist ein Versehen, mehrere Drohnen sind kein Versehen“, erklärte er.
Townsend lobte die Vorgehensweise der polnischen Behörden und forderte eine deutliche Reaktion der Nato: „Sie (die Drohnen, d. Red.) wurden vom polnischen Radar erfasst und die Nato hat Alarm ausgelöst. Jetzt ist die politische Seite der Nato gefordert, um sicherzustellen, dass die Antwort des Bündnisses angemessen ist.“ Dies sei höchstwahrscheinlich ein Test – „ein Test, auf den die Nato reagieren muss“, fügte er hinzu.
05:54 Uhr – Zerstörung der Drohnen „ist noch im Gange“
Polens Armee hat Drohnen zerstört, die in den Luftraum des Nato-Landes eingedrungen waren. „Die Operation zur Identifizierung und Neutralisierung der Objekte ist noch im Gange“, hieß es. Die Bevölkerung wurde aufgefordert, zu Hause zu bleiben und die Mitteilungen der Behörden zu verfolgen.
Verteidigungsminister appelliert an die Bürger
Polens Regierungschef Donald Tusk schrieb auf X, es seien Waffen gegen die Flugobjekte eingesetzt worden. Er sei in ständigem Kontakt mit der Armeeführung, dem Verteidigungsminister und dem Präsidenten.
Verteidigungsminister Wladyslaw Kosiniak-Kamysz teilte mit, die Heimatschutz-Einheiten der Armee seien angewiesen, am Boden nach Trümmern der abgeschossenen Drohnen zu suchen. Er appellierte an die Bürger, sich diesen Trümmern nicht zu nähern und im Falle eines Fundes die Polizei zu informieren.
05:42 Uhr – Polen schließt Teile seines Luftraums
Die polnischen Behörden schließen vier Flughäfen, darunter den internationalen Flughafen Warschau. In einer Mitteilung für Piloten heiße es, der Flughafen Warschau-Chopin sei „aufgrund ungeplanter militärischer Aktivitäten im Zusammenhang mit der Gewährleistung der staatlichen Sicherheit“ nicht verfügbar.
Der Flughafen Warschau-Chopin teilte mit, wegen Aktivitäten der Armee sei ein Teil des Luftraums über Polen geschlossen. Es würden zurzeit keine Starts und Landungen ausgeführt. Betroffen waren demnach zudem unter anderem die Flughäfen in Lublin und Rzeszow im Osten des Landes. Es war zunächst unklar, wie viele Drohnen sich im polnischen Luftraum befanden.
05:21 Uhr – Polens Verteidigungsminister – Flugzeuge haben auf „feindliche Objekte“ geschossen
Nach „Verletzungen“ des polnischen Luftraums während eines russischen Angriffs auf die Westukraine haben Flugzeuge nach den Worten des polnischen Verteidigungsministers auf „feindliche Objekte“ geschossen. „Die Flugzeuge haben ihre Waffen gegen feindliche Objekte eingesetzt“, erklärte Verteidigungsminister Wladyslaw Kosiniak-Kamysz auf X. „Wir stehen in ständigem Kontakt mit dem Nato-Kommando.“
02:16 Uhr – Trump kündigt Telefonat mit Putin an
US-Präsident Donald Trump will nach eigenen Angaben noch in dieser oder Anfang nächster Woche mit seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin telefonieren.
01:20 Uhr – Russische Drohnen in Polen gesichtet
Polen und seine Verbündeten sichern wegen einer Warnung vor russischen Drohnen den polnischen Luftraum. „Polnische und verbündete Flugzeuge operieren in unserem Luftraum, während die bodengestützten Luftabwehr- und Radaraufklärungssysteme in höchste Alarmbereitschaft versetzt wurden“, teilte das Einsatzkommando der polnischen Streitkräfte auf der Plattform X mit. „Dies ist ein Akt der Aggression, der eine reale Bedrohung für die Sicherheit unserer Bürger darstellt“, hieß es weiter.
Die ukrainische Luftwaffe hatte zuvor gewarnt, russische Drohnen seien in den Luftraum des Nato-Mitglieds eingedrungen. Den ukrainischen Angaben zufolge sind die Drohnen in Richtung Westen unterwegs und bedrohen die polnische Stadt Zamosc. Ukrainische Medien berichten zudem, mindestens eine Drohne fliege in Richtung der westpolnischen Stadt Rzeszow. Wie viele Drohnen sich im polnischen Luftraum befinden, ist unklar.
Dienstag, 9. September
18:58 Uhr – Polen schließt Grenze zu Belarus wegen Militärmanöver mit Russland
Angesichts eines gemeinsamen Militärmanövers der russischen und belarussischen Streitkräfte hat Polens Ministerpräsident Donald Tusk die Schließung der Grenze zum Nachbarland Belarus angekündigt. „Aus Gründen der nationalen Sicherheit werden wir die Grenze zu Belarus, einschließlich der Eisenbahnübergänge, im Zusammenhang mit den Sapad-Manövern am Donnerstag um Mitternacht schließen“, sagte Tusk am Dienstag vor Journalisten. Die Militärübung Sapad-2025 findet von Freitag bis kommenden Dienstag statt.
Laut dem polnischen Ministerpräsidenten sollen die „Sapad“-Manöver die Besetzung der sogenannten Suwalki-Lücke simulieren. Das Gebiet an der polnisch-litauischen Grenze schließt im Norden an die russische Exklave Kaliningrad und im Süden an Belarus an. Es wird befürchtet, dass Russland und sein Verbündeter Belarus den 65 Kilometer breiten Landstreifen im Fall der Ausweitung des Ukraine-Krieges besetzen und den baltischen Staaten so die Nachschubwege über Land abschneiden könnten.
16:52 Uhr – „Sowas kommt von sowas“ – AfD-Chef gibt Ukraine Mitverantwortung an russischen Angriffen
AfD-Chef Tino Chrupalla hat der Ukraine eine Mitverantwortung für die deutlich verstärkten russischen Angriffe auf Kiew seit dem Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und Russlands Präsident Wladimir Putin gegeben. Die Ukraine habe zum Beispiel die „Druschba“-Pipeline Richtung Ungarn und Slowakei bombardiert. „Also: Sowas kommt von sowas“, sagte Chrupalla vor einer Sitzung der AfD-Bundestagsfraktion vor Journalisten in Berlin. Der Krieg eskaliere leider weiter. Das sei zu verurteilen. Der EU warf er vor, die Eskalation mit Waffenlieferungen weiter voranzutreiben.
13:08 Uhr – Mehr als 20 Tote – Selenskyj verurteilt „brutalen Luftangriff“ auf Rentner in der Ostukraine
Bei einem russischen Angriff auf eine Ortschaft in der ostukrainischen Region Donezk sind am Dienstag laut dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mehr als 20 Menschen getötet worden. „Brutaler russischer Luftangriff auf die ländliche Siedlung Jarowa in der Region Donezk. Direkt auf die Menschen. Einfache Zivilisten“, erklärte Selenskyj in Online-Netzwerken. Dazu veröffentlichte er ein Video, das auf dem Boden liegende Leichen zeigt.
Eine Gleitbombe sei in dem Dorf eingeschlagen, als die Bewohner ihre Rente ausgehändigt bekommen hätten, erklärte Selenskyj weiter. Nach Angaben des Gouverneurs der ostukrainischen Region, Wadym Filaschkin, wurden 21 Menschen bei den Angriffen getötet und weitere 21 verletzt. „Das ist kein militärisches Vorgehen, sondern reiner Terrorismus“, kritisierte Filaschkin. Rettungskräfte, Ärzte, die Polizei und lokale Behörden seien vor Ort.
04:26 Uhr – USA bereit für weitere Strafmaßnahmen gegen Russland
Die USA stellen neue Sanktionen gegen Russland in Aussicht. US-Finanzminister Scott Bessent schrieb auf der Plattform X, im Rahmen der Strategie zur Unterstützung von Friedensverhandlungen von US-Präsident Donald Trump lägen alle Optionen auf dem Tisch. „Wir sind bereit, starke Maßnahmen gegen Russland zu ergreifen, aber unsere europäischen Partner müssen sich uns dabei voll anschließen, damit dies erfolgreich ist“, erklärte Bessent nach einem Treffen mit dem EU-Sanktionsbeauftragten David O’Sullivan. Der EU-Kommission zufolge berät O’Sullivan derzeit mit einem Expertenteam in Washington über weitere Sanktionen gegen Russland.
Montag, 8. September:
22:46 Uhr – Kiew: Russland nutzte bei Angriff auf Regierungssitz Iskander-Rakete
Russland hat ukrainischen Angaben zufolge bei dem Angriff auf den Kiewer Regierungssitz vom Sonntag eine ballistische Rakete eingesetzt. „Erstmals hat der Feind den Sitz der ukrainischen Regierung attackiert – ein Angriff mit einer ballistischen Iskander-Rakete“, schrieb der ukrainische Präsidialamtschef Andrij Jermak am Montag im Onlinedienst X. Er habe in einem Telefonat mit US-Außenminister Marco Rubio über den Angriff und eine Verschärfung der Sanktionen gegen Russland gesprochen.
21:37 Uhr – Estland meldet Verletzung seines Luftraums durch russischen Hubschrauber
Das baltische EU- und Nato-Mitglied Estland hat erneut die Verletzung seines Luftraums durch Russland gemeldet. Ein Helikopter vom Typ MI-8 sei am Sonntagmittag nahe der Ostsee-Insel Vaindloo unerlaubt für etwa vier Minuten in den Luftraum eingedrungen, teilte die Armee in Tallinn mit.
Das Außenministerium bestellte einer Mitteilung zufolge wegen des Vorfalls den Geschäftsträger der russischen Botschaft ein und überreichte eine Protestnote. Den Angaben zufolge war es die dritte Luftraumverletzung durch Russland in diesem Jahr.
dpa/AFP/AP/Reuters/ceb/cvb/saha/dp/säd