Ukraine-Krieg im Liveticker: +++ Ukraine erhält eine Milliarde US-Dollar von Japan und Großbritannien +++ | ABC-Z
Die Ukraine hat von Japan und Großbritannien eine Milliarde US-Dollar erhalten, teilt der ukrainische Premierminister Denys Schmyhal auf Telegram mit. “Die Tranche wurde im Rahmen des Entwicklungskreditmechanismus der Weltbank mit Garantien der Regierungen dieser Länder ausgezahlt”, sagt Schmyhal. Er fügt hinzu, die Mittel würden “zur Stärkung der Wirtschaft und zur Finanzierung vorrangiger Ausgaben im sozialen und humanitären Sektor” eingesetzt.
+++ Lettland lieferte insgesamt 612 von betrunkenen Fahrern beschlagnahmte Autos an die Ukraine +++
Lettland hat beschlagnahmte Autos betrunkener Autofahrer im Gesamtwert von 2,25 Millionen Euro an die Ukraine geliefert. Das berichtet das baltische Nachrichtenportal Delfi unter Berufung auf die lettische Steuerbehörde (VID). Die Saeima, das lettische Parlament, hat am 16. Februar 2023 im Rahmen eines Eilverfahrens einstimmig Änderungen am Gesetz zur Unterstützung der ukrainischen Zivilbevölkerung verabschiedet. Diese Änderungen ermöglichen es Lettland, staatseigene Fahrzeuge an die Ukraine zu übergeben. Hierzu zählen auch beschlagnahmte Autos von Fahrern, die unter Alkoholeinfluss am Steuer erwischt wurden. Seit Inkrafttreten dieser Änderungen hat die Regierung mehrere Entscheidungen zur Übergabe beschlagnahmter Fahrzeuge an die Ukraine getroffen. Insgesamt seien 612 Fahrzeuge im Wert von rund 2,25 Millionen Euro an die Ukraine übergeben worden, berichtet VID.
+++ 19:11 Ukrainischer Stiftungs-Vorsitzender: Bei Einfrieren des Krieges “wird Russland uns verarschen” +++
Taras Chmut, Vorsitzender der ukrainischen Militär-Nichtregierungsorganisation Come Back Alive, hält eine Aussetzung der Kampfhandlungen im Krieg mit Russland für ein schlechtes Szenario, da der Kreml aus seiner Sicht früher oder später unweigerlich sämtliche Vereinbarungen brechen werde. Auf die Frage, was seiner Meinung nach einen Sieg für die Ukraine bedeuten würde, sagt Chmut in einem Interview mit dem Portal Ukrainska Pravda: “Die Wahrung der ukrainischen Staatlichkeit, Unabhängigkeit und unserer eigenen unabhängigen Vision des zukünftigen Entwicklungspfads.” Eine Niederlage würde den Verlust der Staatlichkeit und der Territorien des Landes bedeuten und auch den Verlust der Unabhängigkeit bei der Entscheidung, wohin und wie die Ukrainer voranschreiten sollten. Auf die Frage, ob ein Einfrieren des Krieges als Verlust angesehen werden könne, antwortet Chmut: “Das ist ein sehr schlimmes Szenario für uns. Russland wird uns verarschen.”
+++ 18:03 Ukrainisches Militär: Russen wollen Brückenkopf am Westufer der Oblast Cherson erobern +++
Russische Truppen beabsichtigten, einen Brückenkopf auf einer der Inseln oder am westlichen Ufer der Oblast Cherson einzunehmen, um ihre Waffen dorthin zu verlegen und die Stadt Cherson anzugreifen, sagen Vladyslav Voloshyn, Sprecher der Streitkräfte der Südukraine, und Oleksandr Tolokonnikov, Leiter der Pressestelle der Militärverwaltung der Oblast Cherson, dem ukrainischen Sender Liberty. “Der Feind hat nun ähnliche Angriffe auf die Insel Kosazkyj intensiviert und versucht seit mehreren Tagen in Folge, auf der Insel Welykyj Potomkinsk zu landen. Davor versuchte er, auf der Insel Sabytsch im Süden zu landen. Und zwei Wochen davor führte er ähnliche Aktionen im Bereich der Antoniwka-Brücken durch”, sagt Woloschin. Die Russen würden auf diese Weise die ukrainische Verteidigung “ausloten”. Sie versuchten, Schwachstellen zu finden und herauszufinden, wo sich Schusspositionen befinden. Woloschin stellt fest, dass an der Prydniprowske-Front täglich fünf bis sieben russische Angriffe kleiner Infanteriegruppen stattfinden. Er betont jedoch, dass er dies nicht als Versuche bezeichnen würde, einen Großangriff zu starten oder den Fluss Dnipro zu überqueren.
+++ 16:50 IAEA: Russische Angriffe beschädigen wichtige Umspannwerke ukrainischer Atomkraftwerke +++
Experten der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEA) haben den Schaden an wichtigen Umspannwerken ukrainischer Atomkraftwerke beurteilt, der bei den jüngsten russischen Angriffen im November und Dezember entstanden ist. “Russlands Angriffe auf die zivile Energieinfrastruktur, darunter wichtige Umspannwerke, stellen eine direkte Bedrohung für die nukleare und Strahlensicherheit ganz Europas dar”, sagt der ukrainische Energieminister Herman Halushchenko. Experten der IAEA besuchten die betroffenen Standorte in Begleitung von Vertretern von Ukrenergo, dem nationalen Energieunternehmen der Ukraine, Energoatom, dem staatlichen ukrainischen Atomunternehmen, und der staatlichen Atomaufsichtsbehörde der Ukraine. Im Oktober identifizierte Energoatom sieben Umspannwerke, die für die Stromübertragung aus Kernkraftwerken von entscheidender Bedeutung sind und in die Arbeit der IAEA-Mission einbezogen werden. Vier dieser Unterstationen wurden bei russischem Angriff in der Nacht des 16. und am Morgen des 17. November beschädigt. Weitere russische Angriffe auf das ukrainische Stromnetz könnten zu einem Notfall in einem der drei in Betrieb befindlichen Atomkraftwerke führen, die sich noch unter der Kontrolle Kiews befinden.
+++ 15:31 Orbán ist überzeugt, dass Krieg 2025 enden wird +++
Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán sagt in einem Interview mit der ungarischen Zeitung “Magyar Nemzet”, dass der Krieg Russlands gegen die Ukraine im Jahr 2025 enden wird, entweder durch Friedensverhandlungen oder durch die Vernichtung einer der Kriegsparteien. Orbán glaubt, dass nach dem Ende des Krieges Russlands gegen die Ukraine die europäischen Volkswirtschaften, insbesondere die ungarische, wieder “großen wirtschaftlichen Erfolg haben werden”. Gleichzeitig reflektiert er über den Krieg und beklagt, dass “die Sterne noch nie so schlecht gestanden haben und die letzten vier Jahre die schwierigsten waren, seit der Wind des Regimewechsels mich in die Politik gebracht hat”. Unterdessen kritisiert der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die Versuche Orbáns, sich als “Vermittler” bei der “Beilegung” des russisch-ukrainischen Krieges zu präsentieren. Das ukrainische Außenministerium wirft Orbán vor, einen “PR-Schachzug” zu machen, indem er einen “Weihnachtsfrieden” zwischen Kiew und Moskau vorschlägt.
+++ 14:04 Dank Milliarden aus dem Ausland: Ukrainischer Staat sieht sich in finanziell stabilem Umfeld +++
Die Ukraine wird das Jahr 2024 in einem finanziell stabilen Umfeld abschließen, wie Premierminister Denys Shmyhal auf einer Sitzung mitteilt. “Wir finanzieren unsere Verteidigungskräfte vollständig durch Steuern, Abgaben und inländische Kredite. Dank unserer Partner decken wir die zivilen Ausgaben.” Die Unterstützung der USA, der Weltbank, Japans, Kanadas und anderer Partner sei erheblich. “Allein die direkte Budgethilfe wird sich in diesem Jahr auf rund 41 Milliarden Dollar belaufen”, sagt Shmyhal und fügt hinzu, dass die Partner es dem Staat ermöglichen würden, alle Verpflichtungen gegenüber der Bevölkerung in vollem Umfang zu erfüllen. Der Premierminister geht davon aus, dass die Ukraine im nächsten Jahr mehr als 38 Milliarden US-Dollar externer Finanzierung erhalten werde, um die wichtigsten nichtmilitärischen Haushaltsausgaben zu decken. “Wir erwarten auch Mittel aus eingefrorenen russischen Vermögenswerten”, sagt Shmyhal.
+++ 13:22 Partisanengruppe: Russland erlebt Desaster in Cherson – und schickt immer neue Soldaten in den Tod +++
Der Partisanengruppe Atesh zufolge haben die russischen Streitkräfte bei Angriffen am rechten Ufer der Region Cherson schwere Verluste erlitten. Vor allem die Einheiten der 70. motorisierten Schützendivision sollen erhebliche Verluste erlitten haben. “Der jüngste Versuch, das rechte Ufer zu stürmen, endete in einer Katastrophe: Ganze Züge kehrten nicht zurück, was die Moral der Soldaten ernsthaft untergrub. Trotzdem schickt die militärische Führung ihre Männer weiterhin in den sicheren Tod, in der Hoffnung, einen günstigeren Ort für die nächste Landung zu finden.” Die Partisanengruppe ist unter anderem in Russland und russisch besetzten Gebieten aktiv.
+++ 12:32 Analyst hält durch hohe Verluste russische Vorkriegsreserven mancher Panzertypen für aufgebraucht +++
Die zunehmenden Verluste russischer gepanzerter Fahrzeuge könnten sich laut Institut für Kriegsstudien (ISW) auf die Vormarschgeschwindigkeit in bestimmten Frontabschnitten auswirken. Die Denkfabrik bezieht sich auf einen OSINT-Analysten, der einsehbare russische Militärdepots über Satellitenbilder verfolgt. Laut seiner Darstellung verfügen die Streitkräfte noch über 47 Prozent ihrer Vorkriegskampfpanzerreserven, 52 Prozent der Vorkriegsreserven an Schützenpanzern und 45 Prozent der Vorkriegspanzerreserven an Mannschaftstransportwagen. “Die Daten lassen darauf schließen, dass die russischen Streitkräfte bisher alle T-90-Panzer aus der Vorkriegszeit und die meisten T-80-Panzer verbraucht haben, aber immer noch die meisten der älteren T-72-, T-64/62- und T-54/55-Panzer auf Lager haben”, schreibt das ISW. Die alten Panzer sollen jedoch wahrscheinlich durch Witterung oft in schlechtem Zustand sein. Teilweise werden sie wohl ausgeschlachtet, um andere Panzer zu reparieren. Möglicherweise verfügen die russischen Streitkräfte auch über zusätzliche Fahrzeuge in verdeckten Lagern, die nicht analysiert werden können.
+++ 11:56 “Times”: Großbritannien könnte Soldaten in die Ukraine schicken +++
Der britische Premierminister Keir Starmer hat laut “Times” angedeutet, dass britische Truppen im Westen der Ukraine stationiert werden könnten, um Soldaten auszubilden. Dem Bericht zufolge stimmte Starmer in einem Telefongespräch mit dem Präsidenten der Ukraine, Wolodymyr Selenskyj, zu, “wie wichtig es ist, den Vorschlag zur Ausbildung ukrainischer Soldaten zu klären, um die Fähigkeiten der Ukraine auf dem Schlachtfeld weiter zu stärken”. Bislang wurden rund 50.000 ukrainische Soldaten in Großbritannien ausgebildet. “Es gibt Befürchtungen, dass Ukrainer vor dem Eintritt in die Armee zurückschrecken, weil sie befürchten, dass sie keine angemessene Ausbildung oder Ausrüstung erhalten, bevor sie an die Front geschickt werden. Die Verlegung der Ausbildung in die Westukraine könnte diejenigen beruhigen, die der Einberufung entgehen wollen, und die Zahl der Ukrainer, die den Grundkurs absolvieren, erhöhen”, schreibt die “Times”.
+++ 11:17 Russland greift die Ukraine aus der Luft an – Flugabwehr im Einsatz +++
Die ukrainische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben in der Nacht 36 russische Drohnen abgefangen und zerstört. Die russischen Streitkräfte hätten insgesamt 60 Drohnen auf Ziele in der Ukraine abgefeuert, teilt die ukrainische Luftwaffe auf Telegram mit. 23 von ihnen seien durch elektronische Kriegsführung gestört worden. Damit ist in der Regel gemeint, dass die Drohnen zum Absturz gebracht worden sind oder umgelenkt wurden. Eine Drohne soll sich den Angaben zufolge noch im ukrainischen Luftraum befinden. Acht Regionen in der Ukraine seien betroffen, heißt es. In den vergangenen Monaten hat das russische Militär fast täglich Drohnenangriffe gestartet, um die ukrainische Luftabwehr zu erschöpfen und wichtige Infrastruktur zu treffen. Ziel sind vor allem die Energieanlagen.
+++ 10:46 Ukraine-Krieg heute Thema am Familientisch? Experte stellt oft genannte Falschbehauptungen richtig +++
Der Krieg in der Ukraine wird auch heute an Heiligabend wieder Thema bei vielen Familien in Deutschland und in anderen Teilen der Welt sein. Militärexperte Nico Lange gibt auf der Plattform X Tipps für alle, “die noch einmal die Fakten auffrischen wollen, bevor die Diskussionen mit der Verwandtschaft losgehen”. So werde oft gesagt, die NATO und der Westen würden durch die Erweiterung der NATO eine Mitschuld an diesem Krieg tragen. “Diese Behauptung ist falsch. Richtig ist: Die Schuld an diesem Krieg trägt Wladimir Putin”, schreibt Lange. Zu der Aussage, der Westen habe den Abschluss eines Friedensabkommens verhindert, teilt der Experte ebenfalls mit: “Diese Behauptung ist falsch.” Es habe im März 2022 kein fertiges und von beiden Seiten akzeptiertes Friedensabkommen gegeben. Auch der Mythos, die Ukraine sei verantwortlich für 15.000 Tote im Donbas, entspreche nicht der Wahrheit. “Das ist ein durch Wladimir Putin und Russland gezielt konstruierter Vorwand für den Krieg.”
+++ 10:03 Ukraine meldet sehr hohe aktuelle Verluste der russischen Truppen +++
Die Zahl der von der Ukraine gemeldeten russischen Verluste befindet sich weiter auf sehr hohem Niveau. Am gestrigen Tag sollen laut Angaben aus Kiew 1630 Soldaten getötet oder verwundet worden sein. Am Tag davor seien es 1990 gewesen – fast ein Rekord. In der letzten Woche soll die Gesamtzahl bei 12.580 gelegen haben – die höchste seit Beginn der Invasion, wie das Verteidigungsministerium mitteilt. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Auch die Zahl der zerstörten oder beschädigten russischen Kampfpanzer und Schützenpanzer soll aktuell weiter auf einem hohen Niveau liegen.
+++ 09:20 Ukrainische Spezialeinheiten wollen Tagebuch von gefallenem Nordkoreaner übersetzt haben +++
Die Spezialeinheiten der Streitkräfte der Ukraine haben laut eigenen Angaben Teile vom Tagebuch eines gefallenen nordkoreanischen Soldaten übersetzt. Darin heißt es: “Nachdem ich meine Heimat verlassen habe und mich in Russland befinde, wünsche ich meinem guten Freund und Militärbruder Song Ji Myung (Yong) alles Gute zum Geburtstag und gute Gesundheit. 9. Dezember 2024.” Die Spezialeinheiten kommentieren den Eintrag hämisch: “Wenn du deinem Freund zum Geburtstag gratulieren willst, aber statt einer Party hältst du eine AK in einem Graben weit weg von zu Hause in der Hand – und die Kerzen werden durch 5,56mm ukrainische Kugeln ersetzt.” Eine Anspielung darauf, dass nordkoreanische Truppen weit weg von der Heimat eingesetzt werden, um gegen die Ukraine zu kämpfen. Zuletzt sollen viele Nordkoreaner gefallen sein. Die Echtheit der Angaben lässt sich nicht überprüfen. Die Spezialeinheiten wollen das Tagebuch weiter übersetzen.
+++ 08:35 Behauptungen aus Russland lassen nichts Gutes für Moldau erahnen +++
Der Kreml schafft laut Institut für Kriegsstudien (ISW) möglicherweise die Voraussetzungen für eine Operation unter falscher Flagge in der abtrünnigen prorussischen Region Transnistrien, um Moldau zu destabilisieren. Der russische Auslandsnachrichtendienst habe behauptet, dass Moldaus Präsidentin Maia Sandu einen Plan für eine Militäroperation in Transnistrien vorbereite, und spekulierte, dass diese Militäroperation zu einem Krieg führen könnte. Ein Militärblogger, der den russischen Luftlandetruppen nahesteht, habe Sandu zudem unterstellt, sie plane einen Angriff auf Transnistrien als Vergeltung dafür, dass Russland den Gastransit über die Ukraine gestoppt habe. Er nennt als möglichen Ort für den Angriff unter falscher Flagge das Kraftwerk Cuciurgan in Transnistrien. Der moldauische Premierminister Dorin Recean erklärt laut dem Medium Agerpres, dass die Behauptungen Teil des “hybriden Krieges” des Kreml seien. Das moldauische Büro für Reintegrationspolitik wiederholte, dass der Kreml versuche, die Republik Moldau zu destabilisieren. In Transnistrien sind bereits seit Längerem russische Truppen stationiert.
+++ 08:02 Kuleba will Waffen statt Diskussionen über Truppen zu Waffenstillstandssicherung +++
Der ehemalige ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba stört sich an Diskussionen im Westen über Truppen zu einer möglichen Waffenstillstandsicherung, die in weiter Ferne zu sein scheint. “Länder, die behaupten, sie hätten nicht die Mittel, um die Ukraine zu unterstützen, aber bereit sind, zig Milliarden für ein friedenserhaltendes Kontingent auszugeben, sollten stattdessen erwägen, einen Teil dieses Geldes direkt an die Ukraine zu geben und den Rest in ihre eigene Waffenproduktion zu investieren. Verwenden Sie diese Mittel, um unseren Streitkräften alle erforderlichen Waffen zur Verfügung zu stellen, damit sie den Feind vor Ort besiegen können. Dies wäre eine weitaus effizientere Verwendung dieser Mittel”, sagt Kuleba laut Ukrinform.
+++ 07:06 Überraschende Erkenntnis bei Analyse von Wrackteilen von Putins angeblicher Wunderrakete +++
Seit dem Angriff mit einer Oreschnik-Mittelstreckenrakete auf Dnipro gibt sich der Kreml alle Mühe, diese als neue Wunderwaffe darzustellen. In der Ukraine werden Fragmente der Rakete untersucht. Das proukrainische Portal Defence Express schreibt, die Darstellung der Rakete als eine Art brandneue Entwicklung sei weit entfernt von der Wahrheit. Eines der Wrackteile der Oreschnik trage als Produktionsdatum den 12. April 2017. “Die Tatsache, dass sich in dieser Rakete ein sieben Jahre altes Bauteil befand, deutet darauf hin, dass diese spezielle Oreschnik-Rakete um 2017/2018 zusammengebaut wurde. Seitdem lag die Rakete selbst wahrscheinlich irgendwo im Lager”, meint Defence Express und beruft sich auf Fotobeweise eigener Quellen. Das Jahr 2017 stimme zudem mit den Plänen zur Aufnahme der Serienproduktion der ballistischen Rakete RS-26 Rubezh überein, die als der eigentliche Name der Oreschnik gilt. Im März 2018 habe Moskau jedoch Berichten zufolge beschlossen, die Lieferung der RS-26 an die Streitkräfte einzustellen. Die Konstruktionszeichnungen des Flugkörpers seien offenbar schon Anfang der 2010er Jahre, wenn nicht früher, entstanden, heißt es.
+++ 06:26 Russland könnte einen anderen Plan als die Eroberung von Pokrowsk verfolgen +++
Das Institut für Kriegsstudien (ISW) hält es für möglich, dass Russland von dem Ziel, die Stadt Pokrowsk im Donbas einzunehmen, vorerst absieht. Der russische Präsident Putin habe das russische Militär möglicherweise eher mit der Sicherung von Gebietsgewinnen als mit der Einnahme bedeutender Siedlungen beauftragt, schreibt das ISW. “Putin scheint die russischen Vorstöße zunehmend in Quadratkilometern zu beschreiben, anstatt wie zuvor die Einnahme bestimmter Siedlungen hervorzuheben.” Möglicherweise habe er das Militärkommando angewiesen, die Einnahme von Pokrowsk zu verzögern und stattdessen weitere Vorstöße über offene Felder und kleine Siedlungen zu unternehmen. “Die Einnahme des restlichen Gebiets Donezk ist eines von Putins langjährigen Zielen in der Ukraine, und Putin würde wahrscheinlich russische Vorstöße bis zur Grenze hervorheben, um sowohl für das ausländische als auch für das einheimische Publikum übergroße Behauptungen über russische Erfolge in der Ukraine aufzustellen.” Eine organisierte Offensive gegen gut verteidigte Städte könnte das Tempo des russischen Vorrückens in einem kritischen Moment verlangsamen, schätzt das ISW ein.
+++ 05:49 Erste Freiwilligenlegion aus Polen wird in Ukraine ausgebildet +++
Die erste Einheit der ukrainischen Legion, die in Polen gebildet wurde, ist bereits in Richtung Ukraine aufgebrochen. Dies sagt der Botschafter der Ukraine in Polen, Wasyl Bodnar. Die Ausbildung der ersten Freiwilligenlegionäre werde nun auf ukrainischen Übungsplätzen fortgesetzt. Am 10. Januar wird demnach die nächste Gruppe freiwilliger Soldaten Verträge mit den ukrainischen Streitkräften unterzeichnen und zunächst in Polen ausgebildet. Bodnar bezeichnet die Initiative als Erfolgsgeschichte: “Natürlich wäre es uns lieber, wenn der Prozess schneller vonstattenginge, aber er läuft so, wie er läuft.”
+++ 03:57 Parlament arbeitet an Ausreisegarantie für ukrainische Studenten im Ausland +++
Ukrainische Studenten sollen nach Heimatbesuch wieder ins Ausland zurückdürfen. Dies sieht ein Gesetzentwurf vor, an dem im ukrainischen Parlament gearbeitet wird. Bislang dürfen männliche Studierende, die in die Heimat reisen, wegen des dortigen Kriegsrechts danach nicht wieder ausreisen – so wie alle Männer zwischen 18 und 60 Jahren. Die mögliche Gesetzesänderung soll für Studierende gelten, die in Vollzeit an Hochschulen im Ausland eingeschrieben sind. “Wir müssen dieser Kategorie von Bürgern das Recht zugestehen, die Ukraine ungehindert zu verlassen und dorthin zurückzukehren, um ihre Dokumente, Visa oder Militärunterlagen zu aktualisieren”, sagt der Vizevorsitzende des Menschenrechtsausschusses, Ruslan Horbenko. Der vorgeschlagene Gesetzentwurf weicht von den Forderungen der USA nach einer Senkung des Mobilisierungsalters von 25 auf 18 Jahre ab.
+++ 02:25 Europäische Investitionsbank finanziert Drohnenschutzräume für Ukraines Stromversorgung +++
Die Europäische Investitionsbank EIB hat dem staatlichen ukrainischen Netzbetreiber Ukrenergo 86 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, um die Energieinfrastruktur des Landes vor Drohnenangriffen zu schützen, teilt die EIB mit. Mit den Mitteln würden Drohnenschutzräume gebaut, um die Stromübertragungsanlagen zu schützen und das ukrainische Stromnetz zuverlässiger und widerstandsfähiger zu machen. Russland greift inmitten des strengen Winters weiterhin die ukrainische Energieinfrastruktur an. Anfang dieses Monats führte Russland einen seiner größten Angriffe auf das ukrainische Stromnetz durch. 90 Raketen und 200 Drohnen zielten auf die Wärmekraftwerke der Ukraine. Die Investition ist die erste Maßnahme des Energierettungsplans der EIB für die Ukraine, der im Oktober verabschiedet wurde und bis zu 600 Millionen Euro für Notstromprojekte vorsieht.
+++ 00:13 Kiew: USA planen Schritte gegen Russlands Schattenflotte +++
Laut der Ukraine planen die USA, bis Ende des Jahres zusätzliche Sanktionen gegen die russische Ölwirtschaft zu verhängen. Die Maßnahmen würden sich insbesondere gegen die sogenannte Schattenflotte Russlands richten, sagt Wladyslaw Wlasiuk, der Beauftragte des ukrainischen Präsidenten für Sanktionen. Demnach geht Kiew davon aus, dass über 100 Öltanker betroffen sein werden, mit denen Moskau bisherige Sanktionen umgeht. “Es gibt hohe Erwartungen an dieses Paket”, sagt Wlasiuk: “Dies wird die Bereitschaft der Geschäftspartner, mit russischen Lieferanten zusammenzuarbeiten, erheblich beeinflussen.” Auch die EU und Großbritannien erwägten zusätzliche Sanktionen gegen die Schattenflotte.
+++ 22:11 Bericht: Ukraine attackiert russische Militärbasis Millerowo +++
Ukrainische Angriffsdrohnen treffen Berichten zufolge den russischen Luftwaffenstützpunkt Millerowo im Gebiet Rostow. In der Nähe des Luftwaffenstützpunkts sind mehrere Explosionen zu sehen und lokale Sender berichten von Schäden an einer örtlichen Militärakademie.
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