Ukraine-Krieg im Liveticker: +++ Lukaschenko begnadigt in Belarus 37 Häftlinge +++ | ABC-Z
Der autoritär regierende Staatschef von Belarus, Alexander Lukaschenko, hat 37 Häftlinge begnadigt. Das Präsidialamt in Minsk erklärt, es handele sich um wegen “Extremismus” verurteilte Gefangene – mit diesem Vorwurf werden in Belarus in der Regel Regierungskritiker gebrandmarkt. Zu den Begnadigten zählen den Angaben zufolge sechs Frauen sowie mehrere Menschen mit gesundheitlichen Problemen. Zur genauen Identität der 37 Begnadigten werden keine Angaben gemacht. In den vergangenen zwei Monaten wurden in Belarus mehrfach Häftlinge begnadigt, die wegen Protesten gegen die Regierung inhaftiert worden waren. Mitte August erließ Lukaschenko 30 politischen Gefangenen ihre Strafe, Anfang September folgten 30 weitere Begnadigungen. In all diesen Fällen hatte der Staatschef versichert, dass die Häftlinge Reue gezeigt und um Gnade gebeten hätten.
+++ UN-Bericht: Menschenrechtslager in Russland verschlechtert sich +++
In Russland werden die Menschenrechte nach einem UN-Bericht immer stärker missachtet. “Es gibt jetzt ein strukturelles, staatlich gefördertes System von Menschenrechtsverletzungen”, berichtet Mariana Katzarova. Die Bulgarin war 2023 vom UN-Menschenrechtsrat als Sonderberichterstatterin über die Lage in Russland eingesetzt worden. Das System sei darauf angelegt, die Zivilgesellschaft und politische Opposition zu unterdrücken, heißt es in ihrem Bericht. Kritiker des russischen Krieges gegen die Ukraine und Andersdenkende würden immer schärfer verfolgt. Die Zahl der verurteilten politischen Gefangenen beziffert Katzarova auf mindestens 1372. Diese Menschenrechtsverteidiger, Journalisten und Kriegskritiker seien unter fadenscheinigen Gründen angeklagt und zu langen Haftstrafen verurteilt worden. In Gewahrsam erlebten sie Folter. Politische Gefangene würden in Isolierzellen festgehalten, andere zwangsweise in psychiatrische Kliniken eingewiesen. Es handelt sich nur um solche, die Katzarova bekannt sind. Die wahre Zahl sei womöglich höher, sagt eine Mitarbeiterin.
+++ Schweden soll geplante NATO-Präsenz in Finnland leiten +++
In der NATO wird am Aufbau einer Militärpräsenz im Norden von Finnland gearbeitet, bei der Schweden die Führungsrolle übernehmen könnte. Dabei geht es um ein eigenes Modell der Präsenz von multinationalen NATO-Kräften, sogenannten Forward Land Forces (FLF), wie es sie auch in anderen an Russland grenzenden NATO-Ländern gibt. Das geben der schwedische Verteidigungsminister Pål Jonson und sein finnischer Amtskollege Antti Häkkänen auf einer Pressekonferenz in Stockholm bekannt. Man fühle sich geehrt, von finnischer Seite gefragt worden zu sein, bei der Präsenz als sogenannte Rahmennation zu fungieren, sagt Jonson. Die Präsenz werde die Sicherheit der gesamten NATO stärken.
+++ 20:06 Russlands Opposition streitet um Angriff auf Kremlkritiker +++
Ein Streit um einen tätlichen Angriff auf Leonid Wolkow, einen ins Exil geflüchteten Vertrauten des gestorbenen Kremlkritikers Alexej Nawalny, zieht immer weitere Kreise. Das Nawalny-Team beschuldigt den ebenfalls ins Exil geflüchteten Oligarchen Leonid Newslin, hinter der Attacke im März zu stehen. Litauens Staatspräsident Gitanas Nauseda sagt dazu in Vilnius: “Wir werden immer die Opposition unterstützen, die Putins Regime bekämpft, und wir werden alle Aussagen darüber, wer was organisiert hat, sehr verantwortungsvoll abwägen.” Wolkow war am 12. März vor seinem Haus in der Hauptstadt Vilnius überfallen und verletzt worden, als er in einem Auto im Hof seines Hauses ankam. Er musste nach der Attacke medizinisch behandelt werden.
+++ 19:34 Russische Truppen setzen Sturmangriffe im Donbass fort +++
Russische Truppen setzen im Osten der Ukraine ihre Sturmangriffe fort. “Schwerpunkt des Tages” ist die Umgebung von Kurachowe am Rande des Donbass, wie der ukrainische Generalstab am Abend in seinem Lagebericht mitteilt. Von den ukrainischen Verteidigern seien im Tagesverlauf insgesamt 26 russische Angriffe abgeschlagen worden. Ähnlich schwere Gefechte werden auch aus der Umgebung des seit Wochen umkämpften Pokrowsk gemeldet. Dort hätten russische Einheiten 24 Versuche unternommen, die ukrainischen Verteidigungslinien auszuhebeln. Auch diese Angriffe seien abgewehrt worden. Die Angaben können nicht unabhängig geprüft werden.
+++ 18:52 Propaganda-Vorwürfe: Doku über russische Soldaten löst Kontroverse aus +++
Die in Kanada lebende Filmemacherin Anastasia Trovimowa begleitet monatelang russische Soldaten an der Ukraine-Front. Rund um ihren Dokumentarfilm “Russians at War” ist beim Internationalen Filmfestival Toronto nun eine Kontroverse entbrannt. Trovimowa fühlt sich von der heftigen Kritik mundtot gemacht.
+++ 18:17 Russland wirft Ärzte ohne Grenzen raus +++
Die russische Regierung streicht die Zweigstelle der Nichtregierungsorganisation Ärzte ohne Grenzen nach deren Angaben aus dem NGO-Register und untersagt damit die weitere Arbeit im Land. Sie müsse daher ihre Aktivitäten in der Russischen Föderation einstellen, gibt die Organisation in einer Pressemitteilung bekannt und beruft sich auf einen Brief der russischen Regierung vom August. Zuletzt hatte Ärzte ohne Grenzen Projekte unter anderem für Tuberkulose- und HIV-Patienten in den Großstädten Moskau, St. Petersburg, Wladimir und der nordrussischen Region Archangelsk geführt. Seit dem russischen Überfall auf die Ukraine im Jahr 2022 betreute die Hilfsorganisation auch Tausende ukrainische Flüchtlinge in den grenznahen russischen Gebieten Belgorod, Woronesch und Rostow.
+++ 17:38 Pistorius will Deutschlands Artillerie stärken +++
Die Modernisierung der Artillerie der Bundeswehr soll Anfang des kommenden Jahres konkrete Formen annehmen. Das sagt Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius bei einem Besuch der Artillerieschule in Idar-Oberstein. Das Ministerium arbeite daran, dass Anfang nächsten Jahres die Vorlagen für die Beschaffung der Radhaubitze RCH 155 und der nötigen Munition den Bundestag erreichen. Pistorius bestätigt, dass die Zahl der Artillerie-Bataillone von bisher fünf erhöht werden soll. Wie viele zusätzliche Bataillone geschaffen werden sollen, will Pistorius nicht sagen. “Wir brauchen das auf Divisionsebene, wir brauchen es auf Brigadeebene. Deswegen wird es einige Bataillone brauchen in den nächsten Jahren.” Das Verteidigungsministerium arbeite auch an den Beschaffungsvorlagen für das Puls genannte Nachfolgesystem für den Raketenwerfer Mars II.
+++ 16:47 Kasachstans Präsident: Russland ist “militärisch unbesiegbar” +++
Anlässlich des Besuchs von Bundeskanzler Olaf Scholz in Kasachstan verweist der Präsident des Landes, Kassym-Schomart Tokajew, auf die militärische Überlegenheit Russlands in der Ukraine hin. “Tatsache ist, dass Russland militärisch unbesiegbar ist”, sagt Tokajew nach Angaben seines Präsidialbüros zu Scholz. “Eine weitere Eskalation des Kriegs führt zu irreparablen Folgen für die ganze Menschheit und in erster Linie für alle Länder, die direkt an dem russisch-ukrainischen Konflikt beteiligt sind.”
+++ 16:05 Eder: “Sehen in Wahrheit keine russischen Gegenmaßnahmen” +++
Sollte der Westen der Ukraine den Einsatz gelieferter Waffen gegen Ziele in Russland erlauben? Militärisch ist die Antwort eindeutig, wie Philipp Eder vom Österreichischen Bundesheer erläutert. Und auch politisch spreche einiges gegen das zögerliche Handeln der Ukraine-Unterstützer.
+++ 15:33 Putin erhöht erneut Truppenstärke des Militärs +++
Russlands Präsident Wladimir Putin erhöht zum dritten Mal seit Beginn des von ihm befohlenen Angriffskriegs gegen die Ukraine die Truppenstärke seiner Streitkräfte. Die Zahl der beim Militär Beschäftigten solle ab Dezember bei 2,389 Millionen Menschen liegen, darunter 1,5 Millionen Soldaten, heißt es in einem Dekret des Präsidenten. Erst im Dezember vorigen Jahres hatte Putin die Soll-Truppenstärke bei den Streitkräften auf 2,2 Millionen Personen, darunter 1,33 Millionen Soldaten erhöht. Zu Kriegsbeginn 2022 lag die Zahl der Soldaten in Russland bei etwas mehr als einer Million. Das neue Ziel würde im Vergleich dazu eine Zunahme der Truppenstärke um 50 Prozent bedeuten.
+++ 15:03 Raketen auf Wohnhaus hinterlassen Charkiw fassungslos +++
Charkiw ist einer der am stärksten beschossenen Orte im Ukraine-Krieg. Der jüngste Angriff der russischen Streitkräfte zielt auf ein Wohnhaus, ein Mensch verliert sein Leben. Präsident Wolodymyr Selenskyj pocht einmal mehr auf eine Erlaubnis von Beschüssen weit ins russische Land.
+++ 14:31 Moskau warnt UN und Rotes Kreuz vor Inspektionsreise nach Kursk +++
Russland warnt die Vereinten Nationen und das Internationale Komitee vom Roten Kreuz, an einer Inspektionsreise in das teilweise von ukrainischen Truppen kontrollierte westrussische Kursk teilzunehmen. “Wir rechnen damit, dass solche provokative Äußerungen von den Angesprochenen nicht berücksichtigt werden”, kommentierte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow eine Einladung des ukrainischen Außenministeriums an die Organisationen (siehe Eintrag von 12.59). Zuvor hatte das Außenministerium in Kiew erklärt, die ukrainischen Truppen hielten sich an die Menschenrechte und täten alles, um vor allem die Zivilbevölkerung vor den Auswirkungen der Kriegshandlungen im Gebiet Kursk zu schützen. Bei der Versorgung dieser Menschen mit humanitärer Hilfe bitte die Ukraine die UN um Hilfe. Auch das Internationale Rote Kreuz solle sich dieser Mission anschließen, bat das Ministerium in dem auf der Webseite der Behörde veröffentlichten Brief.
+++ 14:00 Mit seinem “Siegesplan” will Selenskyj neue Zuversicht schaffen +++
Nach dem jüngsten Luftangriff auf Charkiw fordert die Ukraine verstärkt die Freigabe westlicher Waffen. Die Regierung bittet um Hilfe und in der Bevölkerung macht sich Verzweiflung breit, wie ntv-Reporterin Kavita Sharma berichtet. Mit einem “Siegesplan” will Selenskyj Optimismus verbreiten.
+++ 13:32 Kiew: Ukrainische FPV-Drohne beschleunigt auf 325 km/h +++
Eine ukrainische sogenannte First-Person-View -Drohne erreicht Berichten zufolge Geschwindigkeiten von bis zu 325 km/h. Wie die “Kyiv Post” berichtet, geht dies aus Aufnahmen hervor, die von der “Wild Hornets”-Einheit veröffentlicht wurden, einer Freiwilligengruppe, die Kamikaze-Angriffsdrohnen für die ukrainischen Streitkräfte baut. “Die Hochgeschwindigkeits-FPV-Drohne von Wild Hornets beschleunigte auf 325 km/h und brach damit unseren bisherigen Geschwindigkeitsrekord”, heißt es in der Bildunterschrift zu dem Video. In einem Gespräch mit der “Kyiv Post” deutet ein ukrainischer Luftaufklärer an, dass diese Drohnen schon bald eingesetzt werden könnten, um Ziele aus der Luft auszuschalten, beispielsweise Kampfhubschrauber, die Raketen auf ukrainische Truppen in der Nähe der Kampflinien abschießen. Sie könnten sogar langsamere Ziele wie Shahed-Drohnen abschießen oder gelenkte Luftbomben abfangen, die von den Russen auf Wohngebiete abgefeuert werden”, so der Aufklärer. FPV-Drohnen werden von Piloten mithilfe einer Videobrille gesteuert und vermitteln diesem den Eindruck, als säße er im Cockpit des Fliegers.
+++ 13:28 Polen unterstützt tschechische Artillerie-Initiative +++
Der polnische Außenminister Radoslaw Sikorski verspricht Kiew, in Zukunft die tschechische Initiative zum Kauf von Munition für die Ukraine außerhalb der EU mit zu finanzieren. Dies sagt er in einem Interview mit der Ewropeiska Prawda in Kiew. “Wir haben eine politische Entscheidung getroffen, 50 Millionen Euro in diesem Jahr und weitere 50 Millionen Euro im nächsten Jahr bereitzustellen”, so Sikorski. Allerdings gebe es einige technische, administrative und rechtliche Fragen. ” Es wird auf jeden Fall getan werden”, so Sikorski. Die tschechische Initiative zum Kauf von Artilleriegranaten für die Ukraine wurde Anfang des Jahres gemeinsam mit Partnern ins Leben gerufen. Tschechiens Außenminister Jan Lipavski sagte dem Kyiv Independent im Juli, dass die Initiative Mittel für 500.000 Geschosse gesichert habe und er hoffe, bis Ende 2024 weitere 300.000 zu finanzieren.
+++ 12:59 Kiew lädt UN und Rotes Kreuz nach Kursk ein +++
Der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha lädt die Vereinten Nationen (UNO) und das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) zur Überprüfung der Lage in der von der Ukraine besetzten russischen Grenzregion Kursk eingeladen. “Die Ukraine ist bereit, ihren Respekt des humanitären Völkerrechts unter Beweis zu stellen”, erklärt Sybiha bei X. Die Ukraine hatte Anfang August überraschend eine Offensive in der russischen Grenzregion Kursk gestartet, wo sie nach eigenen Angaben mehr als tausend Quadratkilometer und Dutzende Ortschaften kontrolliert. Sie will nach eigenen Angaben zeigen, dass sie die Menschenrechte respektiert, russische Zivilisten gut behandelt und keine Kriegsverbrechen begeht. Russland werden Gräueltaten auf von ihm kontrollierten ukrainischen Territorium vorgeworfen.
+++ 12:32 Ukraine verurteilt Anschlagsversuch auf Trump +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj verurteilt den Anschlagsversuch auf den US-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump und spricht diesem seine Solidarität aus. “Ich bin froh, zu hören, dass Donald Trump sicher und unverletzt ist”, schreibt Selenskyj auf X. Er wünsche ihm und seiner Familie alles Gute. Für Kiew sei klar, dass Gewalt keinen Platz in der Politik haben dürfe. Die Beziehungen zwischen Trump und Selenskyjsind kompliziert. Der US-Präsidentschaftskandidat hat mehrfach erklärt, er könne sofort für Frieden zwischen Russland und der Ukraine sorgen.
+++ 11:58 Russland: Zwei Dörfer in Kursk zurückerobert +++
Russland erobert nach eigenen Angaben einige Gebiete in seiner Grenzregion Kursk von den eingedrungenen ukrainischen Truppen zurück. Die Streitkräfte hätten wieder die Kontrolle über die Dörfer Uspenowka und Borki erlangt, teilt das Verteidigungsministerium in Moskau laut der staatlichen Nachrichtenagentur RIA mit. Die ukrainische Armee war am 6. August überraschend nach Kursk vorgestoßen und hatte große Teile der russischen Region unter ihre Kontrolle gebracht.
+++ 11:27 Harte Kämpfe und Verluste auf beiden Seiten in Kursk +++
Nach der ukrainischen Überraschungsoffensive auf russischem Boden kommt es in der Region Kursk zum Showdown kampferprobter Truppen und Gegenoffensiven auf beiden Seiten. ntv-Korrespondent Rainer Munz fasst die Lage zusammen und blickt auf die russischen Atom-Drohungen im Zusammenhang mit westlichen Raketen-Lieferungen.
+++ 10:55 SBU: Agent im Dienste Moskaus festgenommen +++
Der ukrainische Geheimdienst SBU verhaftet nach eigenen Angaben einen russischen Agenten in Odessa. Dieser soll mobile Luftabwehreinheiten und eine Brigade ausspioniert haben, um so neue russische Raketen- und Drohnenangriffen vorzubereiten. Die Russen hätten demnach auch Angriffe auf mobile Flugabwehrtruppen geplant. Der 63-Jährige Einwohner von Odessa soll gegen Geld aus der Ferne vom russischen Geheimdienst angeworben worden sein und dafür heimlich militärische Einrichtungen fotografiert haben. Bei einer Verurteilung droht ihm laut dem SBU wegen Hochverrats unter Kriegsrecht eine lebenslange Freiheitsstrafe.
+++ 10:24 Hauptgang für Putin ist die Ukraine, russifiziertes Belarus “die Nachspeise” – Klage von Exil-Belarussen +++
In Belarus schreitet die Russifizierung weiter voran. Die UN und Aktivisten beklagen, dass die russische Sprache massiv in dem Land das Belarussische verdrängt. “Mir ist klar, dass unser Belarus besetzt ist”, klagt die belarussische Literaturnobelpreisträgerin Swetlana Alexijewitsch. Die Nation werde gedemütigt, sagt die in Deutschland im Exil lebende Schriftstellerin. “Und es wird für die Belarussen sehr schwer sein, sich davon zu erholen.” Der ebenfalls im Exil lebende ehemalige Direktor des belarussischen Janka-Kupala-Theaters, Pavel Latuschka, beklagt die Ambitionen von Kremlchef Wladimir Putin, der 2021 in einem Aufsatz die selbstständige Existenz der Ukraine geleugnet hatte. “Schon damals war uns klar, dass er in Belarus ähnliche Ziele verfolgte”, sagt Latuschka über Putins Ambitionen. “Der Hauptgang sollte die Ukraine sein”, erklärt er, ein russifiziertes Belarus “die Nachspeise”.
+++ 09:54 Agent und Ex-Abgeordneter aus der Ukraine wird offenbar in Russland belohnt +++
Andrij Derkatsch, ein nach Russland geflohener Abgeordneter des ukrainischen Parlaments, wird in Astrachan vom Gouverneur per Dekret zum Senator ernannt. Dies berichtet Kyiv Independent. Derkatsch war demnach fast 20 Jahre lang ukrainischer Abgeordneter, hatte aber seit dem Beginn der umfassenden Invasion nicht mehr an den Parlamentssitzungen teilgenommen. Im Jahr 2023 wurden seine parlamentarischen Befugnisse vorzeitig beendet. Er soll nun in Astrachan wohnen und russischer Staatsbürger sein. 2022 hatte dem Bericht zufolge der ukrainische Geheimdienst ein Netzwerk russischer Agenten in der Ukraine aufgedeckt, zu dem auch Derkatsch gehören sollte. Nach Angaben der Behörden erhielt der ehemalige Abgeordnete Geld vom russischen Militärgeheimdienst (GRU), berichtet Kyiv Independent weiter. Damit sollte er demnach private Sicherheitsstrukturen schaffen, die Russland zur Eroberung der Ukraine einsetzen wollte. Russland soll für diesen Zweck Millionen Dollar bereitgestellt haben. Die US-Regierung bezeichnete Derkatsch laut dem Bericht als “russischen Agenten” und verhängte 2022 Sanktionen gegen ihn, Kiew setzte ihn auf seine Fahndungsliste.
+++ 9:23 Gouverneur: Verletzte nach Angriff auf Belgorod +++
Bei einem ukrainischen Angriff auf die russische Grenzstadt Belgorod werden laut der russischen Agentur TASS acht Zivilisten verletzt. Von den Verletzten soll sich eine Frau in einem sehr ernsten Zustand befinden, zitiert die TASS den Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow. Außerdem hätten ein Privathaus und mehr als 15 Autos infolge der Volltreffer Feuer gefangen.
+++ 08:50 “‘Bild’ hat einen Fake verbreitet” – Kiew dementiert Bericht über angeblichen Friedensplan +++
Kiew weist einen Bericht der “Bild”-Zeitung über einen Friedensplan von Präsident Wolodymyr Selenskyj zurück. Dieser solle die Forderung enthalten, mit westlichen Waffen weitreichende Angriffe auf Russland durchzuführen zu dürfen sowie die ukrainische Bereitschaft, einem lokalen Waffenstillstand in bestimmten Kriegsgebieten zuzustimmen und damit die Feindseligkeiten vorübergehend einzufrieren. In einer Stellungnahme gegenüber der “Ukrainska Pravda” betont Selenskyjs Kommunikationsberater Dmytro Lytvyn, dass der Bericht falsch sei. “‘Bild’ hat einen Fake verbreitet. ‘Bild’ hat den Siegesplan nicht gesehen, und von den wenigen Personen, die derzeit an der Vorbereitung des Siegesplans beteiligt sind, hat keiner mit ‘Bild’ gesprochen. Niemand wird den Russen Minsk-3 oder ein anderes Format geben. Die Ukraine lehnt jedes Einfrieren des Krieges ab, und diese Haltung wird von den ukrainischen Behörden auf allen Ebenen vertreten.”
+++ 08:17 Selenskyj: Können nur 4 von 14 Brigaden mit genügend Waffen ausrüsten +++
Die Ukraine hat nach den Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyjs nicht einmal mehr genügend Waffen, um ihre Truppen vollständig auszurüsten. “Wir müssten 14 Brigaden ausrüsten, können aber von den bisher gelieferten Waffen gerade einmal 4 Brigaden ausrüsten”, sagt Selenskyj in einem Interview. Er führt den Materialmangel auf zu langsame Lieferungen zurück. Vor allem in der Zeit, in der US-Waffenlieferungen zu Jahresbeginn über Monate hinweg im Kongress in Washington blockiert waren, habe die Ukraine alle Reserven aufgebraucht. “Wir haben alles gegeben, was wir in Reserve hatten, sowohl in Depots als auch bei Reserve-Einheiten”, erklärt er. “Wir haben alle Waffen ausgegeben, die sie noch hatten.” Jetzt aber müssten diese Reserve-Einheiten aufgerüstet werden, betont der Präsident.
+++ 07:49 Ukraine meldet Dutzende Drohnen in der Nacht +++
Die ukrainische Luftwaffe meldet 56 russische Angriffsdrohnen über ukrainischem Gebiet. Die Hauptangriffsrichtung ist demnach die Region Kiew. Der Luftangriff sei abgewehrt worden, heißt es. Beim Luftkampf sollen 53 Angriffsdrohnen in den Regionen Kiew, Tscherkassy, Winnyzja, Poltawa, Sumy, Saporischschja, Kirowohrad, Mykolajiv, Dnipro und Tscherkassy abgeschossen worden sein. Weitere drei feindliche Drohnen seien in mehreren Regionen verloren gegangen, ohne dass es zu Verlusten gekommen sei.
+++ 07:19 “Sie verdienen es nicht, überhaupt zu leben”: Tschetschenen-Kommandeur kritisiert Kriegsgefangene +++
Der Kommandeur der tschetschenischen Spezialeinheit Achmat, Generalmajor Apti Alaudinow, erschwert offenbar die Bemühungen des Kreml um einen Austausch von Kriegsgefangenen mit der Ukraine. So antwortete Alaudinow auf Hilfeersuchen von Angehörigen tschetschenischer Soldaten, die im Gebiet Kursk gefangen genommen worden waren, dass “Tschetschenen die Kapitulation schon immer als die größte Schande betrachtet haben”, wie der russischsprachige Kanal der BBC schreibt. “Ich denke, Sie verdienen es nicht, überhaupt zu leben. Es wundert mich, wie ihr überhaupt noch leben wollt, nachdem ihr eure Pfoten erhoben und euch wie Mädchen in Gefangenschaft ergeben habt”, so Alaudinov. Tschetschenische Kriegsgefangene sollten vielmehr die ukrainischen Soldaten, die sie bewachten, angreifen, damit sie letztendlich getötet würden. Wie das Institute for the Study of War analysiert, ist Alaudinows Erklärung “wahrscheinlich ein Versuch, sein Auftreten auf Teile der tschetschenischen Gesellschaft abzustimmen, die ähnliche Überzeugungen vertreten, und die tschetschenischen Streitkräfte als Elite darzustellen, die im Krieg extreme Opfer bringen”.
+++ 06:37 Zwei russische Militärflugzeuge dringen in Luftverteidigungszone bei Alaska ein +++
Zwei russische Militärflugzeuge des Typs IL-38 werden über der nordamerikanischen Luftverteidigungszone bei Alaska entdeckt und verfolgt. Wie das Nordamerikanische Kommando für Luft- und Raumfahrtverteidigung berichtet, ereignete sich der Vorfall bereits am Samstag und war der dritte dieser Art innerhalb einer Woche. Die russischen Flugzeuge blieben demnach im internationalen Luftraum und verletzten weder den US-amerikanischen noch den kanadischen Luftraum. Die nordamerikanische Luftverteidigungszone umfasst den Luftraum um die USA und Kanada, in dem die Identifizierung, Ortung und Kontrolle von zivilen Luftfahrzeugen über Land oder Wasser im Interesse der nationalen Sicherheit erforderlich ist. Ein Flugzeug, das ohne Genehmigung in diese Zonen fliegt, kann als Bedrohung identifiziert und als feindliches Flugzeug behandelt werden, was zum Abfangen durch Kampfflugzeuge führen kann.
+++ 06:12 RIA: Mehr als 15 russische Kriegsschiffe bei gemeinsamem Manöver mit China +++
Kriegsschiffe der russischen Pazifikflotte und der chinesischen Marine halten nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur RIA im Rahmen des Manövers “Ocean-2024” im Japanischen Meer Raketen- und Artillerieübungen ab. An den Übungen seien auf russischer Seite mehr als 15 Kriegsschiffe beteiligt, darunter das Flaggschiff der Pazifikflotte, der Raketenkreuzer “Warjag”, meldet die russische Nachrichtenagentur.
+++ 05:46 Generalstab in Kiew: 23 russische Sturmangriffe auf Pokrowsk +++
Im Osten der Ukraine setzen russische Truppen ihre Angriffe gegen ukrainische Stellungen rund um den Donbass mit unverminderter Heftigkeit fort. Der Generalstab in Kiew berichtet von 23 russischen Sturmangriffen bei Pokrowsk im Tagesverlauf, bei Kurachowe seien 27 Attacken abgeschlagen worden.
+++ 04:44 Selenskyj: 128 Fliegerbomben binnen 24 Stunden +++
Allein am vergangenen Tag haben russische Besatzer 128 gelenkte Fliegerbomben gegen die Ukraine eingesetzt. Dies sagt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. “In Charkiw laufen die Rettungsarbeiten noch. Eine russische Fliegerbombe hat ein Haus getroffen. Ein gewöhnliches mehrstöckiges Wohngebäude. Es gab ein Feuer, Decken sind eingestürzt”, sagt er laut Ukrinform. “Allein in den vergangenen 24 Stunden hat Russland 128 gelenkte Fliegerbomben eingesetzt. Diesem Terror kann man nur mit einer systemischen Lösung begegnen, und diese Lösung sind Langstreckenfähigkeiten, die es uns ermöglichen, russische Militärflugzeuge auf ihren Stützpunkten zu zerstören”, betont Selenskyj.
+++ 03:39 Mutmaßlicher Trump-Schütze verstand sich als Ukraine-Unterstützer +++
Der 58-Jährige, der vom FBI wegen eines versuchten Attentats auf den früheren US-Präsidenten Donald Trump festgenommen wurde, äußerte auf der Plattform X den Wunsch, in der Ukraine zu kämpfen und zu sterben. Laut “New York Times” offenbarten die Posts eine Vorliebe für gewalttätige Rhetorik in den Wochen nach der Invasion Russlands in der Ukraine im Jahr 2022. “ICH BIN BEREIT, NACH KRAKAU ZU FLIEGEN UND AN DIE GRENZE DER UKRAINE ZU GEHEN, UM MICH FREIWILLIG ZU MELDEN, ZU KÄMPFEN UND ZU STERBEN”, schrieb der Verdächtige laut der Zeitung. Seine Accounts bei X und Facebook sind bereits gesperrt. In mehreren Beiträgen scheint er außerdem versucht zu haben, Soldaten für den ukrainischen Kriegseinsatz zu rekrutieren. Die Strafverfolgungsbehörden lehnen eine Stellungnahme ab.
+++ 02:19 Explosionen in Kiew +++
Russland greift erneut die ukrainische Hauptstadt Kiew an. Luftabwehreinheiten seien im Einsatz, um die Angriffe abzuwehren, teilt das ukrainische Militär über den Kurznachrichtendienst Telegram mit. Augenzeugen berichten von einer Reihe lauter Explosionen, die auf den Einsatz von Luftabwehrsystemen hindeuten.
+++ 01:25 Ukraine bietet Nachbarländern Fluthilfe an +++
Die Ukraine bietet an, ihre Notfalleinheiten in die Nachbarländer Moldawien, Polen, Rumänien, die Slowakei, Ungarn und die Tschechische Republik zu schicken, um bei der Bekämpfung der anhaltenden Überschwemmungen zu helfen. Der neu ernannte ukrainische Außenminister Andrii Sybiha erklärt in den sozialen Medien, er habe den Nachbarländern gemäß der Anweisung von Präsident Wolodymyr Selenskyj in Abstimmung mit Premierminister Denys Schmyhal Hilfe angeboten.
+++ 00:10 Kiews Botschafter hält gar nichts von Mützenich-Idee +++
Der ukrainische Botschafter Oleksii Makeiev weist den Vorschlag von SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich zur Einrichtung einer internationalen Kontaktgruppe für eine Ukraine-Friedensinitiative scharf zurück. “Um einem echten Frieden näher zu kommen, brauchen wir keine ‘Kontaktgruppen’, sondern die nächste Friedenskonferenz, die alle Länder der Welt einlädt, um an einem gerechten Frieden zu arbeiten”, sagt Makeiev dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). “Um Frieden zurück zu erkämpfen und Russland diplomatisch zum Frieden zu zwingen, brauchen wir keine Vermittler, sondern Verbündete.” Der einzige Weg zu einem gerechten und dauerhaften Frieden sei der Zehn-Punkte-Plan, den der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj vorgelegt habe.
+++ 22:01 Selenskyj fordert vom Westen Erlaubnis für Angriffe auf russische Luftwaffenstützpunkte +++
Der ukrainische Präsident Selenskyj bekräftigt seine Forderung an die westlichen Verbündeten, Kiew den Einsatz der von ihnen gelieferten Waffen für Angriffe auf Ziele in Russland zu erlauben. Nach einem russischen Angriff auf ein Hochhaus in Charkiw sagt Selenskyj in einer Videobotschaft, es gebe nur eine Möglichkeit, diesen “Terror” zu stoppen: Sein Land müsse in der Lage sein, Luftwaffenstützpunkte in Russland direkt anzugreifen.
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