Ukraine-Krieg im Liveticker: +++ 21:40 Ukrainische Militärführung gibt schwere Probleme bei Prestige-Brigade zu +++ | ABC-Z
Mykhailo Drapatyi, Befehlshaber der ukrainischen Bodentruppen, hat zugegeben, dass es innerhalb der französisch ausgebildeten 155. mechanisierten Brigade “Anna Kyivska”erhebliche Probleme gebe, darunter hohe Desertionsraten und schlechte Organisation. “Natürlich ist dies eine negative Lektion, eine negative Erfahrung, aber sie sollte in eine Art Präventivmaßnahme umgewandelt werden”, zitiert “Kyiv Independent” den Befehlshaber. Die Äußerungen des Generals folgen auf einen Medienbericht auf dem Portal Zensor.net, in dem geschildert wurde, dass die Soldaten der Einheit aufgrund schlechter Führung und Organisation innerhalb der ukrainischen Militärführung hohe Verluste erlitten haben. Noch bevor die Brigade an die Front kam, seien zudem 1700 ihrer Soldaten desertiert – darunter angeblich 50 schon während der Ausbildung in Frankreich.
+++ 21:02 Selenskyj spricht von “guten diplomatischen Nachrichten” +++
In seiner abendlichen Ansprache spricht der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj von “guten diplomatischen Nachrichten für die Ukraine”, die er vorbereite: “Wir planen unsere Treffen und Verhandlungen für Januar”, sagt Selenskyj. “Wir beschleunigen die Lieferung von Waffen an die Ukraine und arbeiten an neuen, längerfristigen Beziehungen mit Partnern. Wir bereiten gute diplomatische Nachrichten für die Ukraine vor”, so der Staatschef.
+++ 20:26 Ukraine meldet schwere russische Verluste in Kursk +++
Russland hat nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in der russischen Oblast Kursk schwere Verluste erlitten. Er beziffert sie für die vergangenen fünf Monate auf 38.000 Soldaten, darunter fast 15.000 “irreversible Verluste”. Der Vorstoß der Ukraine nach Kursk im August habe eine Pufferzone geschaffen und damit verhindert, dass russische Truppen an Schlüsselpositionen an der Ostfront eingesetzt würden. Eine Stellungnahme von Russland liegt zunächst nicht vor.
+++ 19:54 Russische Schattenflotte soll nach Kabelschaden besser überwacht werden +++
Der britische Verteidigungsminister John Healey warnt nach der Beschädigung eines Stromkabels sowie mehrerer Kommunikationskabel in der Ostsee vor russischen Angriffen auf Unterwasser-Infrastruktur. “Die russische Aggression beschränkt sich nicht nur auf die Ukraine, wir alle haben gesehen, was am ersten Weihnachtstag passiert ist”, sagt Healey. Gemeinsam mit anderen Ländern setzt Großbritannien seit der vergangenen Woche auf stärkere Überwachung. Die zwischen Finnland und Estland verlaufende Stromleitung war am Feiertag mutmaßlich von einem Schiff beschädigt worden. “Wir sind sehr besorgt über die Beschädigung und Sabotage von Unterseekabeln”, sagt Healey. Die zehn Staaten der Joint Expeditionary Force (JEF) hätten ein fortschrittliches Reaktionssystem unter britischer Führung aktiviert, “um potenzielle Bedrohungen für die Unterwasser-Infrastruktur zu verfolgen und die russische Schattenflotte zu überwachen”. Mithilfe von Künstlicher Intelligenz sollen Daten etwa zu den Positionen von Schiffen ausgewertet werden, um eventuelle Risiken zu berechnen, wie die britische Regierung mitteilt.
+++ 19:10 Sprecherin leugnet Lukaschenko-Entschuldigung bei Selenskyj +++
Natalia Eismont, Sprecherin des belarussischen Machthabers Alexander Lukaschenko, dementiert, dass sich Lukaschenko während eines Telefongesprächs in den ersten Tagen der russischen Invasion im Februar 2022 beim ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj entschuldigt hat. Das berichtet “Ukrainska Pravda” unter Bezugnahme auf das russische Medium RBC. Selenskyj hatte zuvor in einem Interview davon gesprochen, dass Lukaschenko sich bei ihm für die Angriffe auf die Ukraine aus belarussischem Territorium entschuldigt hatte. Das Gespräch habe stattgefunden, so Sprecherin Eismont. Lukaschenko habe jedoch nur wegen einer “emotionalen Reaktion” seines jüngsten Sohnes Nikolai angerufen, der Selenskyjs persönliche Nummer besessen habe. Eine Entschuldigung vonseiten Lukaschenkos habe es dabei nicht gegeben. “Wir haben nichts, für das wir uns entschuldigen müssten”, sagt Eismont.
+++ 18:27 Russische Kampfdrohne trifft Bus in Cherson – Tote und Verletzte +++
Bei einem russischen Drohnenangriff auf die südukrainische Hafenstadt Cherson ist ein Linienbus getroffen worden. Dabei seien mehrere Menschen getötet und verletzt worden, teilt der regionale Militärverwalter Roman Mrotschko auf Telegram mit. Nach offiziell unbestätigten Medienberichten wurden mindestens sieben Insassen des Busses verletzt, unter ihnen sechs Frauen. Zur Zahl der Toten gibt es zunächst keine näheren Angaben. Wenige Stunden zuvor hatte eine russische Kampfdrohne in der ostukrainischen Region Charkiw drei Polizisten schwer verletzt. Wie der regionale Militärverwalter Oleh Synjehubow berichtet, waren die Polizisten von einer Kampfdrohne vom Typ “Molnija-1” (Blitz) angegriffen worden, die überwiegend aus Sperrholz hergestellt wird.
+++ 17:54 Russland soll drei Kriegsgefangene exekutiert haben +++
Russische Truppen sollen drei ukrainische Kriegsgefangene im Südwesten der Oblast Donezk getötet haben, schreibt der Menschenrechtsbeauftragte im ukrainischen Parlament, Dmytro Lubinets, auf X. Wie der Militärblog “DeepState” berichtet, sollen die russischen Streitkräfte die Hände der Soldaten gefesselt und ihnen in den Hinterkopf geschossen haben. “Wir sind wieder einmal Zeugen von Gräueltaten, die Russlands wahres Gesicht zeigen”, schreibt Lubinets auf Telegram. Er fordert das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) und die Vereinten Nationen auf, die “Gräueltaten” zu verurteilen. Russische Streitkräfte haben allein im Jahr 2024 109 ukrainische Kriegsgefangene hingerichtet, sagte Lubinets im Dezember.
+++ 17:19 Nach Flugzeugabsturz: Aserbaidschans Präsident verschärft Vorwürfe gegen Russland +++
Knapp zwei Wochen nach dem Absturz eines aserbaidschanischen Flugzeugs hat Präsident Ilham Alijew seine Vorwürfe gegen Russland verschärft. “Die Verantwortung für den Tod aserbaidschanischer Bürger liegt bei den Vertretern Russlands”, sagte Alijew am Montag bei einem Treffen mit Überlebenden des Absturzes. 38 Menschen waren bei dem Vorfall am 25. Dezember gestorben, 29 überlebten. Die Maschine des brasilianischen Herstellers Embraer sei “vom Boden aus abgeschossen” worden, sagte Alijew. Die “Verschleierung” der Ursachen und die “vorgeschobenen Behauptungen”, die von russischer Seite vorgebracht würden, lösten in Aserbaidschan “berechtigten Zorn” aus. Zuvor hatte der Präsident des Russland eigentlich nahestehenden Landes bereits gesagt, das Flugzeug sei im russischen Luftraum “beschossen” worden.
+++ 16:45 Russische Soldaten zerstören Universität in Cherson +++
Streitkräfte Russlands haben die Staatliche Universität Cherson zu weiten Teilen zerstört. Das Bildungsinstitut liegt komplett in Trümmern, wie Fotos und Videos des Rektors als auch des Leiters der Militärverwaltung zeigen. Den Angaben der beiden nach wurden die Hörsäle zerstört. Weitere Wände, Fenster und Türen seien teils stark beschädigt worden bei dem Angriff. Getötet oder verletzt wurde bei dem Angriff auf die Uni niemand. Allerdings meldete sich im Tagesverlauf ein Mann in einer Klinik, der angab bei einem anderen russischen Beschuss in der Stadt getroffen worden zu sein. Den Angaben der Militärverwaltung zufolge traf ein Sprengsatz sein Auto und verletzte den 58-Jährigen.
+++ 16:10 Ukraine meldet Erfolge bei Angriffen auf russische Raketenabwehrsysteme +++
Die ukrainische Marine gibt an, zwei russische Pantsir-S1-Raketenabwehrsysteme und ein OSA-Flugabwehrfahrzeug an einem Tag beschädigt oder zerstört zu haben. Das berichtet “Kyiv Independent” mit Bezug auf einen Facebook-Post des ukrainischen Marinekommandeurs Oleksii Neizhpapa. “Unsere Soldaten fahren fort, russische Ausrüstung in Schrott zu verwandeln”, schreibt Neizhpapa. Der Kommandeur teilt auch ein Video, das offenbar eine Drohne zeigt, die ein russisches Pantsir-S1-Fahrzeug anvisiert. Ein Pantsir S-1 hat laut “Kyiv Independent” einen geschätzten Preis von rund 15 Millionen Dollar. Ein solches System wird laut Medienberichten für den Abschuss eines aserbaidschanischen Flugzeugs am 25. Dezember verantwortlich gemacht.
+++ 15:35 Wahlen werden in der Ukraine erst nach Kriegsende abgehalten +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj kündigt an, dass es in seinem Land so schnell keine Wahlen geben wird. “Jeder in der Ukraine versteht, dass dies (Wahlen, Anm. d. Red.) nicht möglich ist, bis der Krieg endet”, sagt er im Interview mit Lex Fridman. Das Kriegsrecht ermöglicht, dass die Präsidentschaftswahl, die eigentlich alle fünf Jahre stattfindet und 2024 abgehalten werden sollte, ausgesetzt wird, bis der Krieg zu Ende ist. “Ich denke, dass die Wahlen unmittelbar nach dem Ende des Kriegsrechts stattfinden werden – so steht es im Gesetz. Oder die Parlamentarier müssen sich versammeln und die Gesetzgebung ändern”, erklärt Selenskyj. Allerdings sieht er Probleme: Die Ukraine habe “Millionen Menschen in den besetzten Gebieten. Ich spreche nicht einmal von der Besetzung von 2014, sondern von der Besetzung, die gerade stattfindet. Was tun wir mit diesen Menschen? Das ist eine schwierige Frage. Und nur eine von vielen.” Das Abhalten von Online-Wahlen sehe er kritisch, da es öfter zu Cyberkriminalität komme und andere Bedrohungen Anlass zur Sorge geben würden.
+++ 14:57 Tschechen ziehen für Ukraine in den Krieg +++
Dutzende Tschechen wollen an der Seite der Ukrainer gegen Russland kämpfen. 109 Menschen im deutschen Nachbarland reichten laut “iRozhlas” 2024 einen entsprechenden Antrag zur Teilnahme an Kampfhandlungen in der Ukraine beim tschechischen Präsidenten Petr Pavel ein. Dieser bewilligte davon 40, was der doppelten Anzahl im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Insgesamt hat Pavel seit Kriegsbeginn “Bewerbungen von 181 Bürgern der Tschechischen Republik für den Dienst in den Streitkräften der Ukraine erhalten. Insgesamt hat er 60 Bewerbungen genehmigt, nachdem er von allen drei Ministerien positive Empfehlungen erhalten hatte”, erklärt Filip Platoš, Sprecher des Präsidenten. Offiziellen Berichten zufolge sind bisher vier Tschechen an der Front gestorben.
+++ 14:22 Macron fordert “realistische Diskussion über territoriale Fragen” von Ukraine +++
Die Ukraine sollte nach Ansicht des französischen Präsidenten Emmanuel Macron eine realistische Haltung bezüglich territorialer Ansprüche einnehmen, um Verhandlungen mit Russland zu führen. Dies sagt er bei der jährlichen Konferenz französischer Botschafter, bei der Frankreichs Strategie für das neue Jahr dargelegt wird. Es ist das erste Mal, dass Macron vorschlägt, dass die Ukraine eine Position in Betracht ziehen sollte, die von der Rückgewinnung aller von Russland besetzten Gebiete abweicht. “Die Ukrainer müssen eine realistische Diskussion über die territorialen Fragen führen und nur sie können das tun. Und die Europäer zählen auf die Schaffung von Sicherheitsgarantien, die in ihrer Verantwortung liegen”, so Macron.
+++ 13:50 Kreml wollte Jugendlichen in Ukraine in die Luft sprengen +++
Der Sicherheitsdienst der Ukraine (SBU) vereitelt einen Sprengstoffanschlag auf eine Militäreinrichtung in der Region Kiew, bei dem wohl ein jugendlicher Attentäter sterben sollte. Wie die Ermittler mitteilen, schickten russische Agenten den Jungen mit einem Rucksack, in dem ein Sprengsatz deponiert war, an die Tür des Gebäudes. Er wusste von der explosiven Ladung. Doch während der Jugendliche davon ausging, das Gepäckstück abzulegen und zu gehen, hatten seine drei Mitstreiter des russischen Sonderdienstes andere Pläne: Sie wollten den 16-Jährigen in die Luft sprengen. “Die Spionageabwehr des SBU erkannte die Pläne des Feindes im Voraus und ergriff eine Reihe von Maßnahmen, um einen Terroranschlag zu verhindern”, so der SBU. Alle vier wurden vom Sicherheitsdienst festgenommen. “Ihnen droht lebenslange Haft mit Beschlagnahmung ihres Eigentums.”
+++ 13:27 Russland will ukrainischen Vorstoß bei Kursk gestoppt haben +++
Russland hat nach eigenen Angaben Versuche der Ukraine vereitelt, in der Region Kursk im Westen Russlands einen Durchbruch zu erzielen. Die ukrainischen Kräfte seien in der Nähe des Dorfes Berdin zurückgeschlagen worden, schreibt die russische Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf das Verteidigungsministerium. Das habe auf ukrainischer Seite zum Verlust von Soldaten und Panzern geführt.
+++ 13:09 Ukraine soll Kernkraftwerk Saporischschja beschossen haben +++
Moskau wirft Kiew einen Angriff auf das von russischen Truppen besetzte Atomkraftwerk Saporischschja vor. Die ukrainische Armee habe mit acht Drohnen das AKW und die besetzte Kraftwerksstadt Enerhodar attackiert, teilt das russische Verteidigungsministerium mit. Alle Drohnen seien zerstört worden. Eine der Drohnen sei nach dem Abschuss explodiert und auf dem Dach des Trainingszentrums des AKW verbrannt. Opfer und Schäden an der Anlage gab es dem Verteidigungsministerium zufolge nicht. Kiew macht bisher keine Angaben dazu. Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) meldete zuvor, dass ihre Beobachter in der vergangenen Nacht zwei Explosionen nahe dem Kernkraftwerk gehört hätten. Das markiere eine weitere Sicherheitsbedrohung für Europas größtes AKW.
+++ 12:53 Videos sollen überraschenden Vorstoß in Kursk zeigen +++
Im Sommer startet die Ukraine eine großangelegte Offensive auf die russische Region Kursk. Nun greift Kiew erneut überraschend an, Videoaufnahmen sollen die Panzerbewegungen festhalten. Russland berichtet von einer erfolgreichen Abwehr.
+++ 12:32 USA: Ukrainer in Kursk “wichtig für Verhandlungen” +++
Antony Blinken, scheidender US-Außenminister, betont, dass es gut ist, dass die ukrainischen Streitkräfte die russische Region Kursk unter ihrer Kontrolle haben. Die Position der Ukraine “in Kursk ist wichtig, weil sie sicherlich ein Faktor bei allen Verhandlungen sein wird, die im kommenden Jahr zustande kommen könnten”, sagt er. Während Putin viele Nordkoreaner in die Region entsendet, greifen die Ukrainer fortwährend in der Oblast an und versuchen weiteren Boden gutzumachen.
+++ 12:10 Krim ist “einfach nicht mehr für Schiffsreparaturen brauchbar” +++
Die russische Armee kann die Krim offenbar nicht mehr als Reparaturstation für ihre Kriegsschiffe benutzen. Dmytro Pletenchuk, Sprecher der ukrainischen Marine, erklärt, dass seine Soldaten “in der Praxis bewiesen haben, dass die Nutzung von Reparaturbasen für ihre Schwarzmeerflotte nicht mehr möglich ist”. Bei einer Spendengala sagt er laut “Defense Express” weiter: “Um ihre Schiffe zu reparieren, müssen sie sie zunächst dorthin bringen. Und das wird jetzt niemand mehr tun.” Die ukrainische Marine attackierte zuvor mehrmals erfolgreich Schiffe und U-Boote der Russen in der Bucht von Sewastopol und etwa in Kertsch. “Diese Vorfälle machen den Russen klar, dass es einfach nicht mehr machbar ist, die Krim für Reparaturen zu nutzen.”
+++ 11:49 Selenskyj will mit Interview “Trump erreichen” +++
Der ukrainische Präsident gibt dem US-Podcaster Lex Fridman ein ausführliches Interview und spricht über mögliche Friedensverhandlungen mit Russland nach Trumps Amtsantritt in den USA. Ukraine-Experte und Journalist Denis Trubetskoy erläutert im ntv-Interview Selenskyjs zentrale Botschaften.
+++ 11:17 Kurachowe doch nicht gefallen? +++
Das russische Verteidigungsministerium teilt am Morgen mit, dass ihre Armee Kurachowe in der Ukraine eingenommen habe. Ukrainische Soldaten erklären allerdings, dass sie die wichtige Stadt im südwestlichen Donbass noch immer verteidigen. Die ukrainische Truppengruppe Khortytsia teilt mit, dass sie “Maßnahmen eingeleitet” habe, “um russische Angriffsgruppen zu identifizieren und zu zerstören, die versuchen, in unsere Kampfformationen einzudringen”. Demnach hätte die Ukraine noch die Kontrolle über die Stadt. Die Angaben beider Seiten ließen sich bisher nicht unabhängig verifizieren.
+++ 11:00 Mehr als 180 Kämpfe an der Front +++
Insgesamt 184 Zusammenstöße an der Frontlinie zwischen der Ukraine und Russland hat Kiew am Sonntag gezählt. Bei Pokrowsk gab es den Angaben des Generalstabs der ukrainischen Streitkräfte zufolge mit 51 die meisten Kämpfe. Bei Kurachowe kam es zu 27 Angriffen. Die Stadt soll inzwischen gefallen und unter russischer Kontrolle sein, meldete das Verteidigungsministerium des Kreml. Schwer unter Beschuss steht zudem Kursk, das die Ukrainer unter ihre Kontrolle brachten. 47 russische Attacken gab es dort.
+++ 10:28 “Russische Z-Blogger rechnen mit ‘richtiger Offensive’ in Kursk” +++
Die ukrainische Armee greift erneut in der russischen Region Kursk an. Rainer Munz berichtet, wie in Russland auf die erneute Offensive reagiert wird. Außerdem schätzt der ntv-Korrespondent ein, ob sich Putin von Trumps angekündigten Friedensgesprächen beeindrucken lässt.
+++ 10:13 Beide Seiten haben keine Kontrolle über Schwarzes Meer +++
Weder Russland noch die Ukraine hätten die Kontrolle über das Schwarze Meer, beurteilt Kommandant Ivo Värk von der estnischen Marine. “Heute kann das gesamte Schwarze Meer in diesem Sinne als umkämpftes Seegebiet betrachtet werden, in dem beide Seiten tatsächlich über einen gewissen Handlungsspielraum verfügen”, sagt er dem Sender ERR. “Dieser Handlungsspielraum ist natürlich in Küstennähe größer, wo beide Seiten über eigene Luftabwehrsysteme, Seeminen und Unterstützung durch verschiedene landgestützte Waffensysteme verfügen.” Er verweist auch darauf, dass beide Kriegsparteien Gasbohrplattformen in dem Gewässer betreiben, wo sie “Aufklärungsgeräte stationieren und von dort aus die Seelage überwachen” können. Doch es fände häufig ein Positionswechsel beider Kriegsparteien statt und niemand habe die Oberhand auf dem Binnenmeer.
+++ 09:55 Rheinmetall liefert Munition für Flugabwehrpanzer +++
Rheinmetall liefert der Ukraine zusätzliche 35-Millimeter-Munition für den Flugabwehrpanzer Gepard. Der neuerliche Auftrag umfasse 180.000 Schuss und habe ein Volumen im hohen zweistelligen Millionen-Euro-Bereich, teilt der Rüstungskonzern mit. Die Bundesrepublik finanziere die Bestellung. Mit der bestellten Munition lassen sich etwa Drohnen bekämpfen. Deutschland hatte der Ukraine insgesamt 55 Flakpanzer Gepard übergeben, die bei der Bundeswehr außer Dienst gestellt worden waren.
+++ 09:27 Russland rückt nahe Pokrowsk vor +++
Die russischen Soldaten konzentrieren sich wieder vermehrt auf den Osten von Pokrowsk. Das ISW berichtet, dass “russische Streitkräfte damit begonnen haben, ihre Offensivoperationen östlich von Pokrowsk zu intensivieren”. Schon am Neujahrstag hätten die Russen Vozdvizhenka erobert, am gestrigen Sonntag “wahrscheinlich auch Swyridoniwka und Timofijiwka”. Zudem kam es nahe Jelysawetivka im Süden von Pokrowsk zu Vorstößen.
+++ 09:00 Russland will Weltraumtechnologie mit Nordkorea teilen +++
US-Außenminister Antony Blinken warnt vor Plänen Russlands, moderne Weltraum- und Satellitentechnologie mit Nordkorea zu teilen. Dies sei eine Gegenleistung für Nordkoreas militärische Unterstützung im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine, sagt er auf einer Pressekonferenz mit seinem südkoreanischen Amtskollegen Cho Tae Yeol in Seoul. Das abgeschottete Regime in Nordkorea hat nach Schätzungen Südkoreas und der USA während der letzten Monate flächendeckend Munition, schwere Waffen sowie über 11.000 Soldaten nach Russland entsandt, um Moskau zu unterstützen. Weiter sagte Blinken, dass Russland kurz davor stehe, Nordkorea formell als Atomstaat anzuerkennen.
+++ 08:32 Kreml meldet Einnahme der Stadt Kurachowe +++
Die russische Armee hat die Stadt Kurachowe im Osten der Ukraine eingenommen. “Während aktiver Offensivoperationen befreiten Einheiten der Truppengruppe ‘Süd’ die Stadt Kurachowo, das größte besiedelte Gebiet im südwestlichen Teil des Donbass, vollständig”, erklärt das Verteidigungsministerium in Moskau am Morgen. Den russischen Angaben nach hätte die Ukraine 15.000 Soldaten in der Stadt stationiert gehabt, wovon 12.000 gefallen sein sollen. Auch 40 Panzer seien zerstört worden. “Während der zweimonatigen Kämpfe in der Nähe von Kurachowe beliefen sich die täglichen Verluste der ukrainischen Streitkräfte auf durchschnittlich 150 bis 180 getötete und verwundete Militärangehörige”, so der Kreml.
+++ 08:15 Ukraine-Armee zerstört über 170 russische Drohnen +++
Die Ukraine ist mit ihrem neuerlichen Vorstoß offenbar erfolgreich: Wie der Generalstab der Armee mitteilt, hätten Soldaten im Verlauf des Sonntags 1550 russische Armeeangehörige verletzt und getötet. 14 feindliche Panzer wurden zerstört, genauso wie 45 Truppenfahrzeuge, 62 Artilleriesysteme, 116 Autos und Treibstofftanks sowie 178 Drohnen.
+++ 07:50 Selenskyj: “Trump und ich werden zu einer Einigung kommen” +++
Wolodymyr Selenskyj zeigt sich zuversichtlich, dass der “starke” designierte US-Präsident Donald Trump Russland zu Friedensgesprächen zwingen und den Krieg in der Ukraine beenden kann. Im Interview mit dem US-Podcaster Lex Fridman sagt Selenskyj, dass der Republikaner entscheidend dazu beitragen werde, die Sicherheit der Ukraine zu gewährleisten und den Weg für eine Verhandlungslösung zu ebnen, die auch von den europäischen Staaten unterstützt werde. “Trump und ich werden zu einer Einigung kommen und (…) gemeinsam mit Europa starke Sicherheitsgarantien anbieten, und dann können wir mit den Russen reden”, sagt Selenskyj laut der veröffentlichten Übersetzung des Gesprächs. “Wir und Trump kommen zuerst, und Europa wird die Position der Ukraine unterstützen.”
+++ 07:27 Kursk-Vorstoß der Ukrainer effektiv koordiniert +++
Die Ukrainer sind bei der Verteidigung des von ihnen besetzten Gebiets in der russischen Region Kursk effektiver. Das ISW analysiert Berichte russischer Blogger, wonach die Armee der Ukraine gezielter Langstreckenwaffen für Angriffe im Hinterland einsetze. Zudem stören sie immer mehr Drohnen des Aggressors mittels elektronischer Störsignale. Parallel könnten ukrainische Panzer weiter vorrücken, fasst das ISW zusammen. Die Soldaten konnten damit am gestrigen Sonntag an drei Stellen Erfolg erzielen.
+++ 07:10 Selenskyj will US-Waffen mit russischem Geld finanzieren +++
Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärt, dass er Donald Trump bereits angeboten habe, Waffen aus US-Produktion im Wert von etwa 300 Milliarden Dollar zu kaufen. Bei dem Geld handle es sich demnach um eingefrorene russische Vermögenswerte. “Das ist eine der Sicherheitsgarantien. Nehmen Sie das Geld, das wir für unsere Inlandsproduktion brauchen, und wir werden alle Waffen von den USA kaufen. Wir brauchen keine Geschenke von den USA”, sagt Selenskyj im Interview mit US-Podcaster Lex Fridman. “Das wird sehr gut für Ihre Industrie sein. Für die Vereinigten Staaten. Wir werden dort Geld investieren. Russisches Geld. Nicht ukrainisches. Nicht europäisches. Russisches Geld. Russische Vermögenswerte. Sie müssen dafür bezahlen.” Wie der designierte Präsident auf das Angebot reagierte, sagte Selenskyj nicht.
+++ 06:49 Russland zerstört ukrainische Drohnen +++
Die russische Luftverteidigung hat in der zurückliegenden Nacht insgesamt zwölf Drohnen abgefangen. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums habe die Ukraine sieben Drohnen in und um Kursk eingesetzt sowie jeweils zwei bei Belgorod und Brjansk als auch eine weitere über der Krim-Halbinsel. Schäden entstanden dadurch offenbar keine.
+++ 06:30 USA erwägen neue Sanktionen gegen russische Schattenflotte +++
Die Biden-Regierung plant, wegen des Krieges gegen die Ukraine weitere Sanktionen gegen Russland zu verhängen. Mit Maßnahmen gegen Tanker mit russischem Rohöl ziele Washington auf die Öleinnahmen des Landes ab, sagen zwei mit der Angelegenheit vertraute Quellen. Die Biden-Regierung plant demnach Sanktionen gegen Tanker, die russisches Öl transportieren, das über der westlichen Preisobergrenze von 60 Dollar pro Barrel verkauft wird, so die Quellen. Russland benutzt diese sogenannte Schattenflotte alternder Schiffe, um die Obergrenze zu umgehen. “Es wird ein großes Paket”, sagt eine der Quellen. Die andere Quelle sagt, die Sanktionen würden wahrscheinlich auch Maßnahmen gegen Personen umfassen, die an Netzwerken beteiligt sind, die Öl über der Preisobergrenze handeln.
+++ 05:55 Selenskyj zu Gebietsabtretungen bereit +++
Wolodymyr Selenskyj bringt in einem Podcast ein Denkmodell für ein mögliches Kriegsende ins Spiel: Eine sofortige NATO-Mitgliedschaft seines Landes im Tausch für die Aufgabe der von Russland besetzten Gebiete in der Ostukraine. “Unser Land wird dem jedoch nur zustimmen können, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind”, sagt Selenskyj in einem Gespräch mit dem US-Podcaster Lex Fridman. “Rechtlich gesehen ergeht eine Einladung der NATO an die Ukraine, und wir erkennen nicht alle anderen ukrainischen Gebiete an, aber die NATO kann in dem Teil operieren, der unter ukrainischer Kontrolle steht – darauf kann man sich einigen”, beschreibt Selenskyj ein mögliches Szenario. Dies sei aber nur möglich, wenn die Ukraine einen diplomatischen Weg zur Beendigung des Krieges sehe, präzisierte er.
+++ 05:38 Menschenrechtler dokumentieren fast 200 Entführungen in Luhansk +++
Die Medieninitiative für Menschenrechte hat 196 Entführungen im besetzten Oblast Luhansk dokumentiert, und zwar offenbar erst im Jahr 2024. Die Zahl ist besonders schockierend, da es sich dabei nur um Fälle handelt, von denen die NGO durch freigelassene Geiseln oder andere begrenzte Quellen erfahren hat. Die tatsächliche Zahl der entführten und illegal gefangen gehaltenen Menschen ist möglicherweise viel höher. Unter Berufung auf eigene Quellen und die Medieninitiative für Menschenrechte berichtet Realna Gazeta, dass das Besatzungsregime von Zeit zu Zeit “Kontrollen” der lokalen Bevölkerung intensiviere, um diejenigen aufzuspüren, die als pro-ukrainisch angesehen werden.
+++ 04:35 Selenskyj wünscht sich volle Rückendeckung von Musk +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärt, dass er den amerikanischen Milliardär und Trump-Verbündeten Elon Musk respektiere und sich wünsche, dass Musk die Ukraine uneingeschränkt unterstütze. Im Gespräch mit dem amerikanischen Podcaster Lex Fridman sagt Selenskyj, in erster Linie respektiere er Musk: “Ihm ist nichts in den Schoß gefallen, aber der Mann hat etwas getan. Ich habe selbst gearbeitet und weiß, was es bedeutet, Geld zu verdienen, talentierte Leute auszuwählen … etwas Wichtiges für bestimmte Leute zu schaffen. Ich vergleiche mich nicht mit Musk. Er ist ein großer Innovationsführer in der Welt. Und ich glaube, dass solche Leute die Welt voranbringen. Deshalb respektiere ich das Ergebnis seiner Arbeit. Und wir sehen dieses Ergebnis.” Für Starlink sei die Ukraine Musk dankbar, sagt Selenskyj und lädt Musk in die Ukraine ein. Dort solle er sich aus erster Hand ein Bild von der Lage machen.
+++ 03:17 Russischer Söldner in der Ukraine: Usbeke zu vier Jahren Haft verurteilt +++
Ein Gericht in Usbekistan hat einen 39-jährigen Mann wegen seiner Teilnahme am Krieg Russlands gegen die Ukraine zu vier Jahren und zwei Monaten Freiheitsbeschränkung verurteilt. Das berichtet der “Kyiv Independent” mit Verweis auf die gazeta.uz. Der Mann reiste demnach im April 2023 auf der Suche nach Saisonarbeit nach Moskau und trat später den russischen Streitkräften bei, nachdem er zwei Monate lang auf einem Militärstützpunkt in Moskau eine militärische Ausbildung absolviert hatte. Anschließend kämpfte er bis Dezember 2023 in den Oblasten Donezk und Luhansk und gab zu, zehn ukrainische Soldaten getötet zu haben. Seinen Angaben zufolge wurde ihm ein monatlicher Kampflohn von 450.000 Rubel versprochen, doch er erhielt nur zwei Zahlungen von jeweils 150.000 Rubel, bevor die Zahlungen eingestellt wurden. Der Angeklagte gab zu, dass finanzielle Schwierigkeiten der Grund für seinen Beitritt gewesen seien, und stellte sich nach seiner Rückkehr nach Usbekistan freiwillig.
+++ 01:56 Selenskyj: Frieden nur mit Sicherheitsgarantien der USA +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärt mit Blick auf Verhandlungen zur Beendigung des Krieges, Sicherheitsgarantien für sein Land seien nur dann wirksam, wenn sie von den USA gegeben werden. Er hoffe, sich bald mit dem US-Präsidenten Donald Trump nach dessen Amtsübernahme am 20. Januar zu treffen. Trump hat im Wahlkampf versprochen, für ein rasches Ende des Krieges zu sorgen. Die Ukrainer zählten auf Trump, um den russischen Präsidenten zu einem dauerhaften Frieden zu zwingen.
+++ 00:45 Selenskyj: 3800 Nordkoreaner in Russland bereits tot oder verwundet +++
Nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Selenskyj sind im Krieg gegen die Ukraine bereits etwa 3800 nordkoreanische Soldaten getötet oder verwundet worden. Das sagt Selenskyjs im Interview mit dem US-Podcaster Lex Fridman. “Nordkorea hat 12.000 Soldaten nach Russland geschickt. Bisher sind 3800 von ihnen getötet oder verwundet. Sie könnten weitere 30.000 bis 40.000 schicken, vielleicht sogar 500.000, da sie in einer Autokratie leben”, erklärt Selenskyj.
+++ 23:15 Internationale Atombehörde meldet Explosionen bei AKW Saporischschja +++
Die Internationale Atomenergiebehörde IAEA meldet laute Explosionen in der Nähe des ukrainischen Kernkraftwerks Saporischschja. Die IAEA sei über einen mutmaßlichen Drohnenangriff auf das Ausbildungszentrum informiert worden, teilt IAEA-Chef Rafael Mariano Grossi mit. “Den Berichten zufolge gab es keine Verletzten und keine Auswirkungen auf Einrichtungen des Kernkraftwerks”, erklärt Grossi.
+++ 21:42 Selenskyj: Lukaschenko entschuldigte sich für Raketenangriffe aus Belarus +++
Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko hat sich zu Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine für Raketenangriffe entschuldigt, die von belarussischem Gebiet aus gestartet wurden. Das sagt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj im großen Interview mit dem US-Journalisten Lex Fridman. Selenskyj schildert, dass er in den ersten Tagen der Invasion ein Telefongespräch mit Lukaschenko führte. Dabei habe sich Lukaschenko mit den Worten entschuldigt: “Das war nicht ich, von meinem Gebiet aus hat Putin die Raketen abgeschossen.” Er habe beteuert, dass er die Angriffe nicht gebilligt habe und nichts dagegen tun konnte.
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