Ukraine-Krieg im Liveticker: +++ 21:37 Russischer Regierungschef reist nach Teheran +++ | ABC-Z
Der russische Regierungschef Michail Mischustin reist inmitten der zunehmenden Spannungen im Nahen Osten zu einem Treffen mit dem iranischen Präsidenten Massud Peseschkian nach Teheran. Das Gespräch sei für Montag geplant, teilt die russische Regierung mit. Mischustin werde auch den iranischen Vizepräsidenten Mohammad Resa Aref treffen. Nach Angaben Moskaus will der russische Ministerpräsident in Teheran “die gesamte russisch-iranische Zusammenarbeit in den Bereichen Handel, Wirtschaft, Kultur und humanitäre Hilfe erörtern”. Der Westen beschuldigt den Iran, Drohnen und Raketen an die russische Armee für ihren Militäreinsatz in der Ukraine zu liefern. Teheran weist dies zurück.
+++ 21:02 Dänemark gibt Millionen-Militärhilfe frei – und bedient sich an eingefrorenen russischen Vermögen +++
Dänemark gibt die Freigabe eines weiteren militärischen Unterstützungspakets für die Ukraine bekannt. Mit den Mitteln in Höhe von 1,3 Milliarden Kronen (umgerechnet rund 174 Millionen Euro) sollen “in der Ukraine hergestellte Waffen und militärische Ausrüstung an die Front geliefert werden”, wie das dänische Verteidigungsministerium mitteilt. Zur Finanzierung sollen demnach auch eingefrorene russische Vermögenswerte herangezogen werden. Zudem kündigt die Regierung in Kopenhagen die Schaffung eines gemeinsamen dänisch-ukrainischen Rüstungsindustriestandorts in Kiew an. In ihm sollen laut dem dänischen Handels- und Industrieministerium neue Partnerschaften im Verteidigungssektor entwickelt werden. “Kriege werden nicht nur auf dem Schlachtfeld, sondern auch in der Industrie gewonnen”, erklärt Minister Morten Bödskov.
+++ 20:31 Norwegen denkt über Zaun an Grenze zu Russland nach +++
Norwegen wird nach Angaben der Justizministerin Emilie Enger Mehl womöglich einen Zaun an seiner Grenze zu Russland errichten. “Ein Grenzzaun ist sehr interessant, nicht nur, weil er abschrecken kann, sondern auch weil er Sensoren und Technologie enthält, die es einem ermöglichen, festzustellen, wenn Menschen sich nahe der Grenze bewegen”, sagt Enger Mehl in einem Interview des Senders NRK. Die norwegische Regierung ziehe derzeit “mehrere Maßnahmen” in Erwägung, um die Sicherheit an der 198 Kilometer langen Grenze zu verstärken, so Enger Mehl. Neben einem Zaun gehöre dazu auch, die Zahl des Grenzpersonals zu erhöhen oder die Überwachung zu verschärfen. Die Ministerin besuchte im Sommer das Nachbarland Finnland, um in Erfahrung zu bringen, wie dort die 1340 Kilometer lange Landesgrenze zu Russland geschlossen wurde. Die finnische Regierung hatte alle Grenzübergänge zu Russland Ende 2023 geschlossen, nachdem innerhalb von drei Monaten mehr als 1300 Migranten aus Drittländern ohne ausreichende Papiere ins Land gekommen waren. Finnland wirft Russland eine “hybride Kriegsführung” vor.
+++ 19:58 Russische Leitung von AKW Saporischschja beschuldigt Ukraine, Umspannwerk angegriffen zu haben +++
Die Leitung des unter russischer Kontrolle stehenden Kernkraftwerks Saporischschja gibt an, dass ukrainische Streitkräfte einen Angriff auf ein nahegelegenes Umspannwerk gestartet und dabei einen Transformator zerstört haben sollen. Auf Telegram verlaute, dass ein Artillerieangriff den Transformator im Umspannwerk “Raduga” in der Stadt Enerhodar im Südosten der Ukraine getroffen habe, berichtet Reuters. Der Vorfall wird demnach als “weiterer Terrorakt” bezeichnet, “der darauf abzielt, die Lage in der Satellitenstadt des Kernkraftwerks Saporischschja zu destabilisieren”. Außerdem wurde ein Foto gepostet, das Rauch zeigt, der aus dem Dach eines Gebäudes aufsteigt. Es heißt, dass die Stromversorgung von Enerhodar nicht unterbrochen worden sei. Das Kernkraftwerk Saporischschja, mit sechs Reaktoren das größte Europas, wurde in den ersten Tagen der russischen Invasion der Ukraine im Februar 2022 von russischen Streitkräften eingenommen. Beide Seiten beschuldigen sich regelmäßig gegenseitig, das Kraftwerk anzugreifen oder einen Angriff auf das Kraftwerk zu planen.
+++ 19:25 Selenskyj: Putin hat Angst, Atomwaffen einzusetzen, weil er “sein Leben liebt” +++
Präsident Wolodymyr Selenskyj äußert sich skeptisch über die anhaltenden nuklearen Drohungen des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Der Kremlchef “liebt sein Leben” und habe daher wahrscheinlich Angst, Atomwaffen einzusetzen, sagt der ukrainische Präsident Fox News. “Niemand weiß, was in seinem Kopf vorgeht”, so Selenskyj in dem Interview, das im Laufe des Tages auf dem offiziellen Youtube-Kanal des Präsidenten veröffentlicht wurde. “Er könnte jederzeit Atomwaffen gegen jedes Land einsetzen – oder auch nicht.” Aber er glaube nicht, dass Putin das tun werde.
+++ 18:59 Heftige Artillerieduelle und russische Luftangriffe in Ostukraine +++
Heftige Artillerieduelle und russische Luftangriffe mit Gleitbomben haben die Frontabschnitte im Osten der Ukraine erschüttert. Allein bei Sumy und Charkiw seien etwa 20 Siedlungen von russischer Artillerie beschossen worden, teilt der Generalstab in Kiew in seinem abendlichen Lagebericht mit. Aus den Krisengebieten rund um den Donbass wurden neue russische Angriffe gegen die ukrainischen Verteidigungslinien gemeldet. Bei Pokrowsk seien 13 Attacken niedergeschlagen worden, bei Kurachowe seien 17 Vorstöße russischer Truppen gestoppt worden. Die Angaben können nicht unabhängig geprüft werden. Ähnlich schwere Kämpfe wurden den Angaben zufolge in der Gegend von Wuhledar ausgetragen. Ukrainische Militärexperten befürchten, dass der seit zwei Jahren umkämpfte kleine Ort im südlichen Abschnitt des Donbass in Kürze von russischen Einheiten erobert werden könnte.
+++ 18:21 120 Drohnen: Ukraine bestätigt Großangriff auf russisches Waffenlager in Wolgograd +++
Die Ukraine hat nach eigenen Angaben mit mehr als 100 Drohnen ein Waffenlager in der südrussischen Region Wolgograd angegriffen. Bei der Attacke sei das Militärdepot in Kotluban getroffen worden, teilt die ukrainische Armee auf Telegram mit. Auf dem Gelände des Depots seien “ein Feuer und die Detonation von Munition” beobachtet worden. Ein Vertreter des ukrainischen Verteidigungssektors sagt, die 120 ukrainischen Drohnen seien mehr als 600 Kilometer weit geflogen, um das Waffenlager anzugreifen. Dabei seien “Munitions- und Raketenlager beschädigt worden, was zu einem Mangel an Munition für Einheiten der russischen Besatzungsarmee führen wird”. Russland bestätigt den Angriff bislang nicht.
+++ 17:42 Baerbock: Weitreichende Waffen wichtig zur Überwindung von Minengürtel +++
Nach Ansicht von Bundesaußenministerin Annalena Baerbock sollte die Ukraine zur Selbstverteidigung auch weitreichende Waffen einsetzen können: “Ich habe immer gesagt, die spielen eine wichtige Rolle, gerade um im Osten der Ukraine über diesen Minengürtel zu kommen”, sagt die Grünen-Politikerin in der ARD. Auf die Frage, ob künftig etwas anderes von Deutschland geliefert werden solle, antwortet sie, sie habe ihre Ansicht dazu deutlich gemacht, Bundeskanzler Olaf Scholz habe eine andere Meinung: “Und in einer Koalition – in einer demokratischen Koalition – ist es dann so, dass, wenn man sich auf den Punkt eben nicht einigen kann, wir das nicht mit unterstützen können. Das machen dann die Amerikaner und die Briten und die Franzosen.” Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj dringt auf die Erlaubnis für den Einsatz westlicher Waffen auch Hunderte Kilometer jenseits der Grenze zu Russland. Damit sollen nach seiner Darstellung etwa Bomber noch auf Stützpunkten angegriffen werden können. Die USA müssten den entsprechenden Einsatz von ATACMS-Raketen und Großbritannien von Storm-Shadow-Marschflugkörpern genehmigen. Deutsche Taurus-Marschflugkörper könnten anders als vergleichbare Waffensysteme aus Großbritannien oder Frankreich sogar Moskau erreichen.
+++ 17:10 Rund 500 Forscher von CERN-Kooperationsstopp mit Russland betroffen +++
Rund 500 Forscherinnen und Forscher mit Verbindungen zu russischen Instituten sind laut der europäischen Organisation für Kernforschung (CERN) von der bevorstehenden Unterbrechung der Zusammenarbeit mit Russland betroffen. Die Wissenschaftler müssten mit dem Auslaufen des Vertrags am 30. November ihre Kooperation unterbrechen, erklärt ein CERN-Sprecher und bestätigt somit entsprechende Medienberichte. CERN hatte im Juni 2022 infolge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine das Ende der Zusammenarbeit mit Russland und dessen Verbündeten Belarus beschlossen. Seine Entscheidung hatte CERN im Dezember 2023 endgültig bestätigt. Das derzeitige Abkommen mit Belarus war bereits Ende Juni 2024 ausgelaufen, hiervon sind dem CERN-Sprecher zufolge bereits jetzt 15 belarussische Wissenschaftler betroffen. Mit dem Ende der Zusammenarbeit mit Russland fällt auch ein wichtiger CERN-Beitragszahler aus: Moskau steuert bislang rund 4,5 Prozent des Budgets der Organisation bei. Dem CERN zufolge werden andere Mitgliedsstaaten diese Lücke jedoch füllen.
+++ 16:27 Bericht: Nawalny klagte über Bauchschmerzen – Dokumente suggerieren Tod durch Vergiftung +++
Nach Angaben der russischen Behörden starb Alexej Nawalny im Februar dieses Jahres eines natürlichen Todes. Nawalnys Anhänger und zahlreiche westliche Politiker machen dagegen die russische Führung und Präsident Wladimir Putin für den Tod des Kreml-Kritikers verantwortlich. Ein Bericht gibt dieser These nun neues Futter: Wie “The Insider” unter Berufung auf offizielle Dokumente berichtet, sollen die russischen Behörden Hinweise zu Symptomen, an denen Nawalny unmittelbar vor seinem Tod im Gefängnis litt, entfernt haben. Demnach habe Nawalny über starke Schmerzen im Bauchbereich geklagt und seinen Mageninhalt reflexartig erbrochen. Auch habe er an Krämpfen gelitten und dann schließlich sein Bewusstsein verloren. Wie das Medium schreibt, würde die offizielle Todesursache – eine Herzrhythmusstörung – in keiner Weise diese beschriebenen Symptome erklären. Befragte Mediziner hätten zu verstehen gegeben, dass dies typische Anzeichen einer Vergiftung seien. Nawalny war bereits 2020 mit dem Nervengift Nowitschok vergiftet worden und beinahe gestorben.
+++ 15:55 Russische Truppen wollen sechs ukrainische Einmarschversuche in Kursk abgewehrt haben +++
Russische Streitkräfte haben nach Angaben des Moskauer Verteidigungsministeriums sechs neue ukrainische Versuche, in die westliche Region Kursk einzudringen, abgewehrt. Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, gibt das Ministerium in einem Beitrag auf Telegram bekannt, dass seine Streitkräfte mit Unterstützung von Flugzeugen und Artilleriegeschossen Versuche abgewehrt hätten, in die Region in der Nähe des Dorfes Nowyj Put einzudringen, etwa 79 Kilometer westlich von Sudscha. Dabei seien 50 ukrainische Soldaten getötet und verletzt worden, heißt es aus Moskau. Auch seien ein Panzer und vier gepanzerte Kampffahrzeuge sowie ein Auto zerstört worden. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
+++ 15:28 Bilder der Zerstörung: Russland attackiert Saporischschja mit 13 Luftschlägen +++
Die ukrainische Stadt Saporischschja wird von Luftschlägen übersät. Mindestens 13 Menschen werden verletzt, stellenweise stürzen die Wohnblöcke ein. In vielen Gebäuden brennen Feuer. Der ukrainische Katastrophenschutz meldet, dass zehn Privathäuser beschädigt wurden.
+++ 14:56 Bundeswehr übt Ernstfall – konventioneller Krieg in Europa in den nächsten fünf Jahren möglich +++
Nach dem Abschluss der Übung “Red Storm Alpha” kündigt die Bundeswehr eine Fortsetzung im nächsten Jahr an. Sie soll “Red Storm Bravo” heißen. Mit dem dreitägigen Manöver, das am Samstag im Hamburger Hafen zu Ende ging, zeigt sich das Landeskommando zufrieden. “Die Ausbildungsziele sowohl im Gefechtsstand wie auch bei der 2. Heimatschutzkompanie haben wir erreicht”, erklärt der Chef des Stabes, Oberstleutnant Jörn Plischke. Ziel der Übung war es, wichtige Infrastruktur zu schützen, auf allen Ebenen das gleiche Lagebild zu haben und schnell und sicher mit allen Übungsteilnehmern zu kommunizieren. Nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine sei ein konventioneller Krieg in Europa in den nächsten fünf Jahren wieder möglich, heißt es. Dem wolle die NATO gemeinsam entgegentreten. Dafür sei ein schneller Aufmarsch alliierter Truppen von West nach Ost notwendig. “Deutschland kommt wegen seiner geostrategischen Lage die Funktion einer Drehscheibe zu. Deswegen muss die Organisation von militärischen Transporten auf Schiene, Straße oder per Flugzeug, die Versorgung mit Essen, Betten oder Betriebsstoffen oder die Sicherung ganzer Fahrzeugkolonnen geübt werden, um glaubhaft abschreckend zu wirken”, erklärt die Bundeswehr.
+++ 14:27 London: Moskau muss durch Drohnenangriffe höchste Munitionsverluste seit Kriegsbeginn hinnehmen +++
Ukrainische Drohnenangriffe haben den russischen Munitionsbeständen nach britischer Einschätzung die wohl schwersten Verluste seit Beginn des Kriegs zugefügt. Bei einem Schlag gegen ein Munitionslager nahe der Kleinstadt Toropez im zentralrussischen Gebiet Twer seien am 18. September höchstwahrscheinlich mindestens 30.000 Tonnen Munition zerstört worden, teilt das britische Verteidigungsministerium in seinem regelmäßigen Geheimdienst-Update mit. In der Nacht zum 21. September habe es weitere ukrainische Angriffe auf Depots in Tichorezk im südrussischen Gebiet Krasnodar sowie andernorts in Toropez gegeben, schreibt das Ministerium. Die Tonnage der Munition, die an den drei Standorten insgesamt zerstört worden sei, stelle den größten Verlust russischer und von Nordkorea bereitgestellter Munition während des Kriegs dar.
+++ 13:57 Moskau verteidigt Erweiterung der Nukleardoktrin +++
Die Atommacht Russland hat die Änderungen ihrer Doktrin zum Einsatz von Nuklearwaffen gegen Kritik verteidigt. Die neuen Grundlagen der nuklearen Abschreckung seien deshalb notwendig, weil sich die Infrastruktur der NATO immer weiter an die Grenzen Russlands annähere und westliche Mächte mit ihren Waffenlieferungen an die Ukraine einen Sieg über Moskau erreichen wollten, sagt Kremlsprecher Dmitri Peskow dem russischen Staatsfernsehen. Die Entscheidung über die Notwendigkeit des Einsatzes der Atomwaffen werde von den Militärs getroffen.
+++ 13:19 Freiwillige Sanitäter kämpfen gegen Kreml-Raketen +++
Immer wenn irgendwo in Charkiw russische Raketen in ein Gebäude fliegen, ist Serhii wenig später im Einsatz. Als Teil einer Gruppe freiwilliger Helfer versorgt er Verletzte und versucht, Menschen aus den Trümmern zu retten. Für diese Aufgabe hat er sich sehr bewusst entschieden.
+++ 12:42 Saporischschja meldet 16 Opfer nach Gleitbomben-Attacke der Russen +++
In Saporischschja ist die Zahl der Verletzten nach einem Gleitbombenangriff der Russen auf 16 gestiegen. Darunter ist ein 17 Jahre alter Junge, berichtet die Militärverwaltung der Stadt auf Telegram. Die russische Armee griff Saporischschja am frühen Morgen mit 13 Gleitbomben an. Inzwischen sind alle Opfer geborgen und versorgt worden.
+++ 11:50 “Erschreckendes Symbol” – Selenskyj erinnert an Massaker von Babyn Jar +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erinnert heute an das Massaker von Babyn Jar, bei dem vor 83 Jahren in einer Schlucht in Kiew mehr als 33.000 Juden von der deutschen Wehrmacht getötet wurden. Babyn Jar sei “ein erschreckendes Symbol, das zeigt, dass die abscheulichsten Verbrechen begangen werden, wenn die Welt sich entscheidet, zu ignorieren, zu schweigen, gleichgültig zu bleiben, anstatt sich dem Bösen zu widersetzen”, erklärt Selenskyj, der selbst jüdischer Abstammung ist, im Onlinedienst X. Babyn Jar sei ein klarer Beweis dafür, zu welchen Gräueltaten Regierungen fähig sind, wenn ihre Anführer “auf Einschüchterung und Gewalt setzen”, sagt Selenskyj – offensichtlich in Anspielung auf Kreml-Chef Wladimir Putin.
+++ 11:16 Ukraine: Zahl der Toten nach gestrigem Angriff auf Klinik in Sumy steigt auf zehn +++
Nach dem russischen Angriff auf ein Krankenhaus in der ukrainischen Grenzstadt Sumy ist die Zahl der Todesopfer auf zehn gestiegen. Die Klinik wurde am Samstag zweimal von Russland bombardiert. Der zweite Angriff erfolgte, als Rettungskräfte die Verletzten und Toten bargen und Patienten evakuiert wurden. In der vergangenen Nacht und am Morgen feuerten russische Streitkräfte 31 mal in die Grenzregion.
+++ 10:42 Russische Medien melden Großbrand in Waffenlager in Wolgograd +++
Nach Militärbloggern berichten nun auch russische Medien über Explosionen in der Nähe russischer Militärstützpunkte. In der Nähe des Marinestützpunkts Baltijsk, Region Krasnodar, von wo aus Russland Kamikaze-Drohnen gegen die Ukraine startet, kam es zu Explosionen. Das berichtet die Nachrichtenagentur Astra. In Kotluban, Oblast Wolgograd ist demnach ein großes Munitionsdepot getroffen worden. Auch dort hatte es Explosionen gegeben, gefolgt von einem Großbrand und Detonationen. Laut der ukrainischen Seite wurde in dem Lager in Kotluban ballistische Raketen aus dem Iran gelagert sowie Abschussvorrichtungen.
+++ 09:57 Ukrainischer Generalstab meldet 165 Gefechte seit gestern +++
Seit gestern verzeichnete der ukrainische Generalstab bis zu 165 Gefechte, mehr als ein Viertel davon im Donbass rund um den hart umkämpften Ort Pokrowsk. Dem Bericht zufolge führten russische Truppen 73 Luftangriffe gegen Stellungen und Bevölkerungszentren durch und setzten dabei 124 gelenkte Luftbomben ein. Außerdem feuerten sie sieben Raketen ab. Darüber hinaus führten die Invasoren mehr als 4700 Angriffe durch, darunter 179 Angriffe mit Mehrfachraketenwerfern. Sie setzten mehr als 1700 Kamikaze-Drohnen ein. Ukrainische Flugzeuge sowie Raketen- und Artilleriekräfte führten laut Generalstab ihrerseits sechs Angriffe auf Gebiete durch, in denen sich feindliches Personal, Waffen und militärische Ausrüstung konzentrierten.
+++ 09:17 Ukraine: Ranghoher Richter bei russischem Angriff auf Zivil-Fahrzeug getötet +++
Ein Richter des Obersten Gerichtshofs, der den Bewohnern eines Dorfes in der Region Charkiw humanitäre Hilfe leistete, wurde bei einem Drohnenangriff auf ein ziviles Fahrzeug getötet. Das meldet die Nachrichtenseite Ukrinform und beruft sich auf die Staatsanwaltschaft der Region. Demnach traf gestern eine feindliche First-Person-View-Drohne den Geländewagen, den der Richter Leonid Loboyko auf dem Weg zu dem Dorf steuerte, um Hilfsgüter zu bringen. Er war sofort tot. Drei Frauen, die ebenfalls im Auto mitfuhren, wurden verletzt. Die Ukraine ermittelt wegen Kriegsverbrechen und Mord.
+++ 08:55 Ukraine meldet Verletzte nach Attacken gegen Saporischschja +++
Ukrainische Behörden melden nach neuen massiven russischen Luftschlägen gegen die Industriestadt Saporischschja im Süden des Landes schwere Schäden an zivilen Gebäuden. Mindestens sieben Menschen seien verletzt worden, teilt der Chef der Gebietsverwaltung, Iwan Fjodorow, bei Telegram mit. Unter den Trümmern könnten sich noch Menschen befinden, heißt es. Demnach gab es mehr als zehn Luftschläge. Es seien mehrere Brände ausgebrochen.
+++ 08:27 Russland: 125 ukrainische Drohnen letzte Nacht abgeschossen +++
Russland hat in der letzten Nacht eigenen Angaben nach 125 ukrainische Drohnen abgeschossen. Das Verteidigungsministerium teilt mit, die 125 Drohnen seien von der russischen Luftabwehr abgefangen und zerstört worden. Die Gouverneure mehrerer Regionen meldeten Schäden durch die Angriffe, aber keine Opfer. Demnach wurden 67 Drohnen über der Region Wolgograd im Süden Russlands abgeschossen, jeweils 17 Drohnen über den Regionen Belgorod und Woronesch. 18 Drohnen wurden über der Region Rostow zerstört.
+++ 07:42 Ukraine: 1170 Verluste bei den Russen seit gestern +++
1170 Verluste auf russischer Seite meldet der ukrainische Generalstab aus den vergangenen 24 Stunden. Insgesamt beläuft sich demnach die Zahl russischer Verwundeter und Gefallener damit auf fast 652.000 Soldaten. Zudem melden die Ukrainer seit gestern neun zerstörte russische Panzer und 62 Artilleriesysteme sowie 38 gepanzerte Fahrzeuge. 93 Drohnen wurden laut der Bilanz seit gestern abgeschossen und ein Luftverteidigungssystem getroffen.
+++ 07:22 Militärblogger: Ukraine greift weitere Waffenlager in Russland an +++
Militärblogger melden auf der Plattform X, dass ukrainische Angriffsdrohnen in der Nacht ein russisches Arsenal in Kotluban getroffen haben. Laut örtlichen Quellen brennen in der Nähe des großen russischen Munitionslagers im Oblast Wolgograd Feuer. Auch das Feuer-Informationssystem der NASA meldet Feuer an der nördlichen Flanke des Depots. Von Seiten des Kreml oder des ukrainischen Generalstabs gibt es dazu noch keine Stellungnahmen.
+++ 06:54 Klingbeil pocht auf Pflicht, der Ukraine zu helfen +++
SPD-Chef Lars Klingbeil erhofft sich von dem bevorstehenden Ukraine-Gipfel mit US-Präsident Joe Biden in Ramstein ein deutliches Zeichen der Solidarität mit dem von Russland angegriffenen Land. “Die Konferenz muss nochmal deutlich machen, dass alle in der Pflicht sind, auch die USA nach der Wahl im November, die Ukraine weiter tatkräftig zu unterstützen, solange das notwendig ist”, sagte Klingbeil. Es müsse aber auch darüber nachgedacht werden, “wie man Friedenskonferenzen künftig breiter aufstellen kann, damit endlich auch im Sinne der Ukrainerinnen und Ukrainer besser über eine Perspektive für Frieden geredet wird”. Biden wird am 10. Oktober zu seinem ersten bilateralen Besuch als Präsident in Deutschland erwartet. Am 12. Oktober findet auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein eine Konferenz der 50 Staaten statt, die die Ukraine militärisch unterstützen – erstmals auf Spitzenebene. Daran soll auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj teilnehmen.
+++ 05:42 Selenskyj-Sprecher über Waffenfreigabe: Russen werden es als erste erfahren +++
Laut dem Sprecher des ukrainischen Präsidenten gibt es noch keine finale Entscheidung über den Einsatz westlicher Waffen auf russischem Territorium. Serhij Nykyforow erklärt in der ukrainischen Nachrichtensendung 24/7, in dieser Frage gebe es noch “keine endgültige, eindeutige Entscheidung”. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj habe jedoch “Gespräche mit allen Parteien geführt, von denen diese Entscheidung abhängt – Italien, Frankreich, Großbritannien und natürlich die USA”. Selenskyjs Sprecher fügt hinzu: “Wir müssen verstehen, dass die Russen als Erste von der Erlaubnis erfahren werden, tief in russisches Territorium einzudringen. Sie werden es als Erste erfahren, und dann wird es eine offizielle Ankündigung geben.”
+++ 04:45 Schweiz unterstützt Chinas Friedensplan, Kiew enttäuscht +++
Das Schweizer Außenministerium hat seine Unterstützung für einen von China angeführten Friedensplan zur Beendigung des Ukraine-Kriegs zum Ausdruck gebracht. Die Sicht der Schweiz auf derartige Bemühungen habe sich deutlich geändert, erklärt das Ministerium in Bern. Aus Kiew heißt es dazu, die Haltung der Schweiz sei eine Enttäuschung. Die Ukraine bereitet derzeit für November einen zweiten Friedensgipfel vor. Im Juni hatten Dutzende Staaten ohne Russland und China an einem ersten Treffen in der Schweiz teilgenommen.
+++ 03:29 Litauen bringt Hilfspaket für Kiew auf den Weg +++
Litauen schickt ein militärisches Hilfspaket mit Munition, Computern und Logistikbedarf in die Ukraine. Die Hilfen würden noch diese Woche dort eintreffen, teilt die litauische Regierung mit. Laut Vilnius hat Litauen seit Anfang dieses Jahres bereits 155-mm-Munition, gepanzerte Fahrzeuge vom Typ M577 und M113, Anti-Drohnen-Systeme, Panzerabwehrwaffen, Fernzündungssysteme und andere Ausrüstung geliefert.
+++ 02:29 Drei Tote nach Angriffen in Region Charkiw +++
Bei russischen Luftangriffen auf das Dorf Slatyne in der Region Charkiw sind drei Menschen getötet und sechs weitere verletzt worden, berichten die regionalen Behörden. Der Angriff zielte auf die zivile Infrastruktur und traf eine Bildungseinrichtung und Geschäfte, während Menschen auf der Straße gingen, sagt der Gouverneur der Oblast Charkiw, Oleh Syniehubow.
+++ 01:29 Nordkorea nennt US-Militärhilfe “Spiel mit dem Feuer” +++
Nordkorea, dem illegale Waffenlieferungen an Russland vorgeworfen werden, erklärt, die US-Militärhilfe im Wert von acht Milliarden Dollar für die Ukraine sei “ein unglaublicher Fehler” und ein Spiel mit dem Feuer gegenüber der Atomsupermacht Russland. US-Präsident Joe Biden kündigte die neue Hilfe anlässlich des Besuchs des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Washington an. Sie soll Kiew bei der Selbstverteidigung unterstützen und umfasst unter anderem Waffen mit größerer Reichweite, die die Fähigkeit des Landes verbessern sollen, Russland aus sicherer Entfernung anzugreifen.
+++ 00:25 Angriff auf Sumy: Opferzahl steigt auf zehn +++
Nach einem russischen Angriff auf ein Krankenhaus in der ukrainischen Grenzstadt Sumy ist die Zahl der Todesopfer auf zehn gestiegen. Bei einem ersten Angriff auf die Klinik sei zunächst ein Mensch getötet worden, erklärt der ukrainische Innenminister Igor Klymenko. Während Evakuierung der Patienten sei das Krankenhaus dann erneut bombardiert worden. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wirft Russland vor, einen “Krieg gegen Krankenhäuser” zu führen.
Alle früheren Entwicklungen können Sie hier nachlesen.