Ukraine-Krieg im Liveticker: +++ 21:26 Selenskyj fordert starke Reaktion von Partnern auf mögliche Nordkorea-Einmischung +++ | ABC-Z
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sagt, er wünsche sich eine starke Reaktion von Ländern, die sehen würden, dass Nordkorea sich stärker in den mehr Krieg Russlands gegen die Ukraine einmischt. In einer Videoansprache betont er, es gebe Satelliten- und Videobeweise dafür, dass Nordkorea nicht nur Ausrüstung nach Russland schicke, sondern auch Soldaten, die auf den Einsatz vorbereitet werden sollten. Am Samstag hatte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes gesagt, man verfolge jüngste Meldungen über die Entsendung nordkoreanischer Soldaten mit großer Sorge.
+++ 20:55 Ukrainischer Generalstab meldet 95 Gefechte – Angriffe an allen Fronten +++
Ukrainischen Angaben zufolge ist es heue zu 95 Gefechten zwischen ukrainischen und russischen Truppen gekommen. Russland griff “entlang der gesamten Frontlinie” und setze weiterhin viele Drohnen ein an, teilte der ukrainische Generalstab auf Facebook mit. Die ukrainischen Streitkräfte konnten den Angaben zufolge die Verteidigungslinien halten. “Am heißesten ist die Lage in der Region um die Stadt Kurachowe in der Oblast Donezk”, heißt es weiter. Dort sollen derzeit 13 Feuergefechte in der Nähe von Hirnyk, Novodmitrivka, Maksymilianivka, Antonivka, Kurachowe und Vodiane stattfinden. “Dreizehn weitere feindliche Angriffe wurden bereits von unseren Verteidigern abgewehrt.”
+++ 20:20 Russischer Beamter: Moskau musste Schwarzmeerflotte aus Sewastopol verlegen +++
Berichten zufolge hat Russland viele Kriegsschiffe seiner Schwarzmeerflotte vom Marinestützpunkt Sewastopol wegen ukrainischer Angriffe verlegt. Dies bestätigte der von Russland eingesetzte Senator für Saporischschja und ehemalige Leiter der russischen Raumfahrtbehörde. Es ist die erste offizielle Bestätigung Russlands, dass die Flotte aus Sewastopol abgezogen werden musste, wie Reuters berichtete. Rogosin erklärte der Zeitung “Moskovsky Komsomolets”, dass Russland die Entwicklung von Drohnen, die Organisation seiner militärischen Drohneneinheiten und die Entwicklung von Systemen für die elektronische Kriegsführung und Satellitenortung ernster nehmen müsse. “Vor unseren Augen findet eine militärtechnische Revolution statt”, sagte Rogosin. Die Schwarzmeerflotte sei ein anschauliches Beispiel. “Sie war gezwungen, ihren Standort zu wechseln. ” Die russischen großen Schiffe seien zu leichten Zielen geworden.
+++ 19:45 Brüssel oder Moskau? Höhere Wahlbeteiligung bei Präsidentenwahl in Moldau +++
Bei der Präsidentenwahl in der zwischen Rumänien und der Ukraine gelegenen Republik Moldau hat sich am Nachmittag eine höhere Beteiligung als im ersten Wahlgang vor vier Jahren abgezeichnet. Stand 16 Uhr Ortszeit hatten mit 1,1 Millionen 39 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben, wie örtliche Medien unter Berufung auf die Zentrale Wahlkommission meldeten. Favoritin war die amtierende Präsidentin Maia Sandu, die in der stark unter russischem Einfluss stehenden Ex-Sowjetrepublik einen pro-westlichen Kurs fährt. Parallel zur Präsidentschaftswahl stimmen die Moldauer in einem Referendum über eine Verfassungsänderung zugunsten eines EU-Beitritts ab. Sandu will das Land in die EU führen, ihre Gegenkandidaten stehen größtenteils für einen russlandfreundlichen Kurs.
+++ 19:10 Slowakischer Premier: Westen hat Mitschuld an andauerndem Krieg +++
Der slowakische Ministerpräsident Robert Fico hat dem Westen eine Mitschuld daran gegeben, dass in der Ukraine noch immer kein Frieden in Sicht sei. “Das ist ein Krieg, der mit einem Völkerrechtsbruch durch Russland begonnen hat. Aber heute unterstützt der Westen die Fortsetzung des Kriegs, um damit Russland in die Knie zu zwingen”, sagte der Sozialdemokrat dem Nachrichtensender TA3. Für gefährlich hält der Linkspopulist die vom ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj geforderte NATO-Einladung: “Es ist keine gute Idee, die Ukraine in die NATO aufzunehmen, denn das wäre eine Gefahr für die ganze Welt. Die Ukraine sollte stattdessen neutral bleiben und dafür Sicherheitsgarantien bekommen.” Ein Beitritt der Ukraine zur NATO könnte direkt in einen dritten Weltkrieg führen, warnte Fico.
+++ 18:38 Bericht: Belarus schießt russische Drohne in eigenem Luftraum ab +++
Die belarussische Luftwaffe soll in der Nacht eine russische Drohne vom Typ Shahed abgeschossen haben, die in den belarussischen Luftraum eingedrungen ist. Das berichtet die Gruppe Belarusian Hajun, die auf die Überwachung russischer und belarussischer Militäraktivitäten spezialisiert ist. . Laut der Überwachungsgruppe drangen drei russische Angriffsdrohnen gegen 0.30 Uhr Ortszeit in das südliche Gebiet von Belarus ein. Gegen 1 Uhr morgens wurden demnach Flugzeuge losgeschickt, um die Drohne in der Nähe der Stadt Yelsk im Gebiet Homel abzufangen. Die Anwohner hätten daraufhin Explosionsgeräusche gehört. Die ukrainische Luftwaffe gab an, 31 der 51 Angriffsdrohnen, die Russland über Nacht gestartet hatte, abgeschossen zu haben. Die Luftwaffe fügte hinzu, dass über Nacht 13 Drohnen vom Radar der Ukraine verschwunden seien.
+++ 18:02 Experten: Russischer Vorrat an Raketen möglicherweise erschöpft +++
Experten sehen die Möglichkeit, dass die russischen Vorräte an Marschflugkörpern und ballistischen Raketen erschöpft sind. Mehr als eine Woche lang griffen die russischen Streitkräfte in der Ukraine nur mir Drohnen und gelegentlich mit einigen S-300-Flugabwehrraketen an, erklären der Politikwissenschaftler Christian Mölling und der Experte für Sicherheitspolitik und Osteuropa, András Rácz, im ZDF. In der Zwischenzeit sei kein einziger Marschflugkörper oder ballistischer Flugkörper abgefeuert worden. Eine mögliche Erklärung sei, dass Russland die Produktion von Marschflugkörpern und ballistischen Raketen einschränkt und die vorhandenen Bestände erschöpft seien. “Eine andere Möglichkeit ist, dass Russland solche Waffen für einen größeren, konzentrierten Schlag gegen die Ukraine hortet, der sich wahrscheinlich gegen die Energieinfrastruktur des Landes richtet”, heißt es von den Experten.
+++ 17:30 Serbiens Präsident telefoniert nach 2,5 Jahren mit Putin – und dankt ihm +++
Serbiens Staatspräsident Aleksandar Vucic hat nach eigenen Angaben erstmals nach zweieinhalb Jahren mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin telefoniert. Vor allem habe er sich dafür bedankt, dass Serbien weiterhin billiges russisches Gas bekommen werde, teilte Vucic bei Instagram mit. Anlass des Telefonats war der 80. Jahrestag der Befreiung Belgrads durch die Rote Armee und jugoslawische Partisanen im Zweiten Weltkrieg am 20. Oktober 1944. Er habe Putin zudem versichert, dass Serbien keine Sanktionen gegen Russland verhängen werde, sagte Vucic weiter. Serbien pflegt gute Beziehungen zu Moskau. Der Vize-Ministerpräsident und frühere Geheimdienstchef Aleksandar Vulin steht wegen seiner Nähe zu Putin sogar auf der Sanktionsliste der USA.
+++ 16:58 Strack-Zimmermann: Merz hat sicherheitspolitischen Kompass, den Scholz nicht hat +++
Im Streit um eine militärische Unterstützung der Ukraine hat sich die FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann an die Seite des CDU-Chefs Friedrich Merz gestellt. “Friedrich Merz zeigt, was sicherheitspolitisch jetzt dringend geboten ist. Dafür bin ich ihm dankbar. Er versenkt nicht die europäischen Werte für einen schnellen Treffer im Wahlkampf”, sagte die Europaabgeordnete. Merz habe einen sicherheitspolitischen Kompass, den Bundeskanzler Olaf Scholz nicht habe. “Bei diesem Weg hat er meine volle Unterstützung und die der Freien Demokraten”, sagte Strack-Zimmermann. Unionsfraktionschef Merz hatte Scholz am Mittwoch im Bundestag vorgeworfen, mit einer zögerlichen Haltung dazu beigetragen zu haben, dass der russische Präsident Wladimir Putin seinen Angriffskrieg auf die Ukraine fortsetzt.
+++ 16:25 Russland: 110 Drohnenangriffe abgewehrt – Flughafen kurzzeitig geschlossen +++
Das russische Verteidigungsministerium hat etliche ukrainische Drohnenangriffe in der vergangenen Nacht gemeldet. Um wie viele Angriffe es sich genau gehandelt haben soll, ließ das Ministerium offen. Allerdings seien 110 Drohnenangriffe abgewehrt worden, darunter eine über Moskau. Die größte Zahl von 43 Drohnen sei über der Grenzregion Kursk abgefangen worden, heißt es weiter. Weitere Drohnen seien über den Regionen Lipezk, Orjol, Nischni Nowgorod, Belgorod und Brjansk abgeschossen worden. Die russische Luftfahrtbehörde stellte am Flughafen von Kasan am Sonntag zwischenzeitlich den Flugverkehr ein und nannte Sicherheitsbedenken als Begründung. Nähere Angaben machten die Behörden nicht.
+++ 16:00 Ukraine meldet fast 50 russische Drohnenangriffe – 37.000 Menschen ohne Strom +++
Laut der ukrainischen Luftabwehr wurde das Land in der Nacht mit mindestens 49 Drohnen attackiert. 31 davon hätten abgefangen werden können. Allein in der Nähe von Kiew seien etwa zehn Drohnen zerstört worden, teilte die Militärverwaltung der ukrainischen Hauptstadt auf Telegram mit. Russland griff auch eine Energieanlage in der nordöstlichen Region Sumy an, wie der regionale Stromversorger Sumyoblenergo auf Telegram mitteilte. Mehr als 37.000 Kunden in der Umgebung der Stadt Romny seien vorübergehend ohne Strom.
+++ 15:38 Ukraine meldet Evakuierung in Donezk – 156 Menschen verlassen Häuser +++
Ukrainischen Angaben zufolge hat es eine große Evakuierung frontnaher Gebiete in der Region Donezk gegeben. 156 Menschen, darunter 26 Kinder, mussten ihre Häuser verlassen, teilte der Leiter der regionalen Militärverwaltung der Region, Wadym Filaschkin, auf Telegram mit. Demnach geriet die Region in den vergangenen Tagen achtmal auf Siedlungen in der Region. Hochhäuser, Einfamilienhäuser, Verwaltungsgebäude und Bildungseinrichtungen seien beschädigt worden. Eine Person sei ums Leben gekommen, eine weitere habe Verletzungen erlitten.
+++ 15:00 Frankreich finanziert Caesar-Haubitzen für Kiew aus Zinsen für eingefrorenes russisches Vermögen +++
Frankreich wird der Ukraine zwölf zusätzliche Caesar-Haubitzen liefern, die aus den Zinsen von eingefrorenem russischem Vermögen finanziert werden. Dies berichtet der französische Fernsehsender BFMTV unter Berufung auf den französischen Verteidigungsminister Sébastien Lecornu. Demnach habe Frankreich aus dem eingefrorenen Vermögen 300 Millionen Euro Zinsen erhalten. “Wir mobilisieren die Zinsen der eingefrorenen russischen Vermögenswerte, um militärische Ausrüstung für die Ukraine zu kaufen, darunter zwölf neue Caesar-Artilleriesysteme”, zitiert der Sender Lecornu. Zudem sollen mit dem Betrag weitere 155-mm-Artilleriegeschosse, Aster-30-Flugabwehrraketen, AASM-Präzisionswaffen und tragbare Mistral-Luftverteidigungssysteme zusammen mit neuen Raketen finanziert werden.
+++ 14:26 Prorussische Blogger berichten von heftigen Straßenkämpfen in Selydowe +++
Prorussischen Militärbloggern zufolge liefern sich russische und ukrainische Truppen heftige Straßenkämpfe in den Außenbezirken der ostukrainischen Stadt Selydowe. Die russischen Streitkräfte würden ähnlich vorgehen wie in den vergangenen Wochen bei anderen Städten in der Region Donezk, berichtet Reuters über die Analysen. Die Städte wurden umzingelt, bis die ukrainischen Einheiten zum Rückzug gezwungen waren. Laut russischen Bloggern passiert nun dasselbe in Selydowe, das vor dem Krieg rund 20.000 Einwohnerinnen und Einwohner hatte. “In der Stadt wird Straße für Straße gekämpft”, zitiert die Nachrichtenagentur den bekannten prorussischen Militärblogger Yuri Podolyaka. “Der Angriff auf Selydowe hat sich intensiviert.” Andere prorussische Blogger veröffentlichten ein Video, das einen intensiven Beschuss von Selydowe zeigen soll. Das Material konnte nicht sofort verifiziert werden.
+++ 14:00 Bedeutender Wandel in den USA? “Le Monde” berichtet über mögliche NATO-Einladung der Ukraine +++
Laut der französischen Zeitung “Le Monde” könnte sich US-Präsident Biden während einer Übergangsphase nach einem möglichen Wahlsieg von Kamala Harris für eine Einladung der Ukraine in die NATO einsetzen. Bislang lehnt Washington dies offiziell ab. Dem Bericht zufolge, der sich auf anonyme Quellen stützt, sollen die USA ihre Haltung zu einer möglichen NATO-Einladung aber gelockert haben. Der Wandel soll im Zuge jüngster Diskussionen auf höchster Ebene unter führenden westlichen Politikern zum Vorschein gekommen sein. Die Einladung in die NATO gehört zum “Siegesplan” des ukrainischen Präsidenten Selenskyj.
+++ 13:28 Ukraine berichtet über Angriffe auf russischen Militärflugplatz und Sprengstoff-Fabrik +++
Die Ukraine hat laut eigenen Angaben in der vergangenen Nacht den Militärflugplatz “Lipezk 2” in Russland angegriffen. “Insbesondere wurden Munitionsdepots, Treibstoff- und Schmiermittellager sowie Flugzeuge angegriffen. Es ist bekannt, dass auf dem Flugplatz Su-34-, Su-35- und MiG-31-Flugzeuge der gegnerischen Luftstreitkräfte stationiert sind”, teilt der Generalstab der Streitkräfte mit. Bereits im August gab es eine Attacke auf eine russische Luftwaffenbasis in Lipezk. Es wird zudem auf die Attacke auf das Swerdlow-Sprengstoff-Werk in der Region Nischni Nowgorod verwiesen (Eintrag von 09:26 Uhr). “In dem Werk werden Chemikalien für Artilleriemunition und hochexplosive Sprengbomben hergestellt. Nach den vorliegenden Informationen wurden auf dem Gelände des Werks auch gelenkte Fliegerbomben gelagert”, so der Generalstab. In der Nähe der Anlagen seien zahlreiche Explosionen registriert worden. “Die Ergebnisse des Angriffs werden derzeit geklärt”.
+++ 12:59 Friedenspreisträgerin ist für den Einsatz von Waffen in der Ukraine +++
Friedenspreisträgerin Anne Applebaum spricht sich für den Einsatz von Waffen in der Ukraine aus. “Um zu verhindern, dass Russland sein autokratisches politisches System verbreitet, müssen wir der Ukraine zum Sieg verhelfen”, sagt die polnisch-amerikanische Historikerin in ihrer Dankesrede, die ein entschiedenes Plädoyer dafür war, die Ukraine auch weiterhin mit Waffen zu unterstützen. “Wenn wir die Möglichkeit haben, mit einem militärischen Sieg diesen schrecklichen Gewaltkult in Russland zu beenden, so wie ein militärischer Sieg den Gewaltkult in Deutschland beendet hat, dann sollten wir sie nutzen.” Anne Applebaum wurde zum Abschluss der Frankfurter Buchmesse mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels geehrt. Die Auszeichnung, die zum 75. Mal vergeben wurde, ist mit 25.000 Euro dotiert. “Die Verleihung des Friedenspreises ist vielleicht ein guter Moment, um darauf hinzuweisen, dass der Ruf nach Frieden nicht immer ein moralisches Argument ist”, sagt Applebaum in der Frankfurter Paulskirche.
+++ 12:24 Ukrainischer Kommandeur: Kiew müsste drei Millionen Menschen mobilisieren +++
Ein ukrainischer Kommandeur teilt in einem Interview mit dem Medium Novynarnya mit, er glaube, dass der Krieg noch lange andauern werde. “Denn Russland verfügt noch über die nötigen Mittel.” Die Ukraine müsse das Problem der Mobilisierung lösen, so der Kommandeur. “Andernfalls ist es möglich, dass russische Truppen ukrainisches Land entlang des Dnipro-Flusses einnehmen könnten.” Um das von Russland besetzte Territorium zu befreien, müsste die Ukraine “drei bis fünf Millionen Menschen auf das Schlachtfeld schicken”, so der Militär, der eine Mobilisierung von drei Millionen Menschen mit strengeren Maßnahmen für möglich hält.
+++ 11:41 Satellitenbilder beweisen Truppenbewegungen aus Nordkorea nach Russland +++
Satellitenaufnahmen zeigen, dass Nordkorea Truppen nach Russland geschickt hat. Unter anderem südkoreanische Medien unter Berufung auf den dortigen Geheimdienst als auch ukrainische Regierungsvertreter berichten über die Bilder. “Die Bewegung der nordkoreanischen Truppen nach Russland wird per Satellit aufgezeichnet. Bis zu 12.000 Soldaten, davon 1.500 Spezialeinheiten, sind bereits in Wladiwostok stationiert”, schreibt Andrii Kovalenko bei X. Er ist Leiter der Abteilung für Desinformationsbekämpfung beim Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrat der Ukraine. Wladiwostok liegt ganz im Osten Russlands in der Nähe von Nordkorea. Kiew treibt die Sorge um, dass Pjöngjangs Soldaten aufseiten Russlands gegen die Ukraine kämpfen werden.
+++ 11:22 Selenskyj: Russen feuerten in einer Woche 800 Lenkbomben und 500 Drohnen auf die Ukraine +++
“Alleine in dieser Woche haben russische Terroristen mehr als 20 Raketen verschiedener Typen, etwa 800 Lenkbomben und über 500 Angriffsdrohnen verschiedener Typen gegen die Ukraine eingesetzt”, teilt der ukrainische Präsident Selenskyj bei X mit. Er fordert gleichzeitig mehr Flugabflugsysteme und erneut die Erlaubnis für Langstreckenangriffe mit westlichen Waffen auf russisches Gebiet.
+++ 10:39 Lange Schlangen in Moskau vor der Botschaft von Moldau +++
In der kleinen früheren Sowjetrepublik Moldau sind die Präsidentenwahl und die Volksabstimmung über den EU-Kurs des Landes laut Behörden ohne Zwischenfälle angelaufen. Das teilt Wahlleiterin Angelica Caraman in der Hauptstadt Chisinau mit. Schon am früheren Morgen gaben in Chisinau Zehntausende Menschen ihre Stimme ab. Geöffnet sind demnach auch 30 Wahllokale in der von Moldau abtrünnigen Region Transnistrien und 231 Wahllokale im Ausland. In Moskau bildeten sich lange Schlangen vor der Botschaft des zwischen dem Westen und Russland hin- und hergerissenen Landes. Moldau liegt zwischen EU-Mitglied Rumänien und der Ukraine und ist EU-Beitrittskandidat. Die prowestliche Präsidentin Maia Sandu, die auf eine zweite Amtszeit zustrebt, hat zeitgleich das Referendum angesetzt, mit dem der EU-Kurs des verarmten Agrarlandes in der Verfassung verankert werden soll. Insgesamt sind elf Kandidaten zugelassen, darunter einige, die sich für gute Beziehungen zu Russland einsetzen.
+++ 10:04 Ukrainischer Armee-Chef Syrskyj äußert sich zur Situation in der russischen Region Kursk +++
Der ukrainische Armee-Chef Syrskyj teilt mit, die Situation in der russischen Region Kursk sei trotz aller Versuche der Kreml-Truppen, die Initiative zu ergreifen, unter Kontrolle. Nach Gesprächen mit Militärs habe er “aufgrund der Lagebewertung eine Reihe von Entscheidungen getroffen, die darauf abzielen, die Handlungen des Feindes zu verhindern und ihm maximale Verluste zuzufügen. Trotz der Überlegenheit der Besatzer an Personal und Technik hindern die Fähigkeiten und der Professionalismus des ukrainischen Militärs den russischen Aggressor daran, sein Ziel zu erreichen.”
+++ 09:26 Ukrainischer Drohnen-Großangriff könnte wichtige russische Sprengstoff-Fabrik getroffen haben +++
Die Ukraine hat russischen Angaben zufolge zahlreiche Drohnenangriffe tief in russisches Territorium gestartet. Ziel seien unter anderem Moskau und ein Hersteller von militärischem Sprengstoff gewesen, berichten Gouverneure sowie russische Telegram-Kanäle. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums wurden insgesamt 110 ukrainische Drohnen über Russland durch Flugabwehreinheiten zerstört. Es sei versucht worden, die Firma Ya. M. Swerdlow in der Stadt Dserschinsk zu treffen, berichtet der Telegram-Kanal Shot. Das Werk ist eines der größten Hersteller von Sprengstoff, der von den russischen Streitkräften im Krieg gegen die Ukraine eingesetzt wird. In sozialen Netzwerken kursieren bislang nicht verifizierte Videos, die eine Explosion zeigen. Ob es sich um einen Treffer handeln könnte, ist unklar. Die Ukraine hat sich nicht unmittelbar zu den Drohnenangriffen geäußert. Berichte über Schäden liegen in der Regel erst später vor. Die russische Seite redet Attacken oft klein.
+++ 08:35 Massiver russischer Angriff soll fehlgeschlagen sein +++
Das ukrainische Militär berichtet über einen abgewehrten Großangriff bei Kruhlyakivka in der Region Charkiw am Fluss Oskil. Die russischen Streitkräfte hätten versucht, den Brückenkopf der ukrainischen Truppen am linken Ufer abzuschneiden. Dabei sollen die Russen große Verluste erlitten haben: acht Schützenpanzer und drei Kampfpanzer. Außerdem seien sechs Schützenpanzer beschädigt und 21 Soldaten getötet worden, heißt es. Laut dem Kanal Deepstate, der Kiews Militär nahe steht, soll ein Durchbruchsversuch in Richtung des Flussübergangs auf der Nordseite von Kruhlyakivka unternommen worden sein, wobei es den russischen Streitkräften gelungen sei, in das Dorf vorzudringen und am nördlichen Rand Fuß zu fassen. “Die Konzentration der Kräfte und die Reserven, die sie dorthin gebracht haben, ermöglichen es ihnen, ständige Angriffe auf die Siedlung durchzuführen, denn sie wissen, wie wichtig dieses Dorf ist. Die Verteidigungskräfte tun ihr Bestes, um den Ansturm der Horden aufzuhalten.”
+++ 08:00 Norwegen stellt Ukraine großes Unterstützungspaket zur Verfügung +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj äußert sich erfreut und dankbar über Winterhilfe für sein Land aus dem Norden Europas. Dazu gehört ein Unterstützungspaket mit einem Umfang von 260 Millionen Dollar aus Norwegen, wie Selenskyj in seinem abendlichen Videobericht erklärt. “Das Paket zielt darauf ab, unseren Energiesektor zu unterstützen”, sagt er. “Die Wiederherstellung zerstörter Anlagen und der Aufbau einer modernen Infrastruktur sind das, was wir jetzt vor dem Winter brauchen.” Selenskyj berichtet über eine weitere Hilfeleistung. Die Außenminister Schwedens, Norwegens, Islands, Finnlands, Litauens, Lettlands, Estlands und Dänemarks hatten sich in dieser Woche bei einem Besuch in Odessa auf ein Paket im Wert von 44 Millionen Euro geeinigt. Davon soll Kiew Stromgeneratoren und Solarzellen kaufen können.
+++ 07:25 Ukraine berichtet von schweren Angriffen mit ballistischen Raketen +++
Laut dem Leiter des Verteidigungsrates der Stadt Krywyj Rih, Oleksandr Vilkul, wurden bei russischen Angriffen mit zwei ballistischen Raketen 13 Menschen verletzt. Der ukrainische Notfalldienst berichtet sogar von 17 Verletzten. Ein Verwaltungsgebäude, Wohngebäude und Fahrzeuge seien beschädigt, heißt es. Die russischen Streitkräfte sollen während der Löscharbeiten erneut zugeschlagen haben. Krywyj Rih ist die Geburtsstadt des ukrainischen Präsidenten Selenskyj und immer wieder das Ziel von Attacken. Ballistische Raketen lassen sich nicht von allen Flugabwehrsystemen abfangen, die die Ukraine zur Verfügung hat.
+++ 06:52 Partisanengruppe berichtet von erfolgreichem Sabotageakt in russisch besetztem Gebiet +++
Die Partisanen-Organisation Atesh will einen erfolgreichen Sabotageakt in russisch besetztem Gebiet durchgeführt haben. In der Region Cherson in der Nähe der Krim habe ein Agent einen Relaisschrank an einer Bahnstrecke in der Nähe von Nowoolexijiwka zerstört, heißt es in einem Beitrag in sozialen Netzwerken. Dadurch sei die Logistik gestört und Treibstofflieferungen hätten sich verlangsamt, nachdem schon das Öldepot von Feodosia getroffen worden war, berichtet die Gruppe.
+++ 06:14 USA setzen Belohnung von zehn Millionen Dollar aus +++
Das US-Außenministerium hat eine Belohnung von bis zu zehn Millionen Dollar (rund 9,2 Millionen Euro) für Hinweise auf ausländische Einzelpersonen oder Organisationen ausgesetzt, die Einfluss auf die am 5. November stattfindende Präsidentschaftswahl nehmen. In einer Ankündigung des sogenannten “Rewards for Justice”-Programms des Ministeriums wird insbesondere der russische Blog Rybar genannt, der den Angaben zufolge über Onlinedienste “Zwietracht säen, soziale Spaltung fördern (…) und zu Hass und Gewalt in den Vereinigten Staaten aufrufen” soll. Weder Rybar noch der russische Staat äußern sich zunächst zu dem Vorwurf.
+++ 05:42 Frankreich will Selenskyjs “Siegesplan” vorantreiben +++
Frankreichs Außenminister Jean-Noël Barrot hat bei seinem ersten Besuch in der Ukraine mit seinem ukrainischen Amtskollegen Andrij Sybiga über den “Siegesplan” von Präsident Wolodymyr Selenskyj sowie einen zweiten von dem ukrainischen Präsidenten angestrebten Friedensgipfel gesprochen. Ein Sieg Russlands würde “das Recht des Stärkeren besiegeln und die internationale Ordnung ins Chaos stürzen, weshalb unser Austausch (…) es uns möglich machen muss, den Friedensplan von Präsident Selenskyj voranzutreiben”, erklärt Barrot auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Sybiga.
+++ 04:50 Gouverneure in Westrussland melden Drohnenangriffe +++
Die Ukraine hat regionalen Beamten zufolge eine Reihe von Drohnenangriffen auf das westliche Russland gestartet. Es seien keine Verletzungen oder bedeutende Schäden gemeldet worden. In der Region Lipezk im Südwesten Russlands lösen Drohnentrümmer mehrere kurzzeitige Brände aus, wie der Gouverneur der Region auf Telegram mitteilt. Die Gouverneure der Regionen Brjansk und Orjol, ebenfalls im Westen Russlands, berichten, dass Luftabwehreinheiten mehrere Drohnen dort zerstört hätten. Russische Beamte geben oft nicht das volle Ausmaß der durch Drohnenangriffe verursachten Schäden preis, insbesondere wenn es sich um militärische, Transport- oder Energieinfrastruktur handelt.
+++ 03:50 Russland: Drohnenangriff auf Moskau abgewehrt +++
Russland wehrt nach eigenen Angaben einen Drohnenangriff auf die Hauptstadt Moskau ab. Wie Bürgermeister Sergej Sobjanin über den Kurznachrichtendienst Telegram mitteilt, wurde mindestens eine Drohne von der Luftabwehr zerstört. Schäden oder Verletzte durch herabfallende Trümmerteile habe es nach ersten Erkenntnissen nicht gegeben.
+++ 02:45 Mit Zinsen aus russischem Vermögen: Paris kauft Waffen für die Ukraine +++
Der französische Verteidigungsminister Sébastien Lecornu gibt in einem Interview mit der Zeitung “La Tribune” bekannt, dass Frankreich Zinsen aus eingefrorenen russischen Vermögenswerten für weitere Militärausrüstung für die Ukraine ausgeben wird. Unter anderem sollen zwölf neue Caesar-Haubitzen geliefert werden, erklärt er.
+++ 01:45 Nordkorea empört über internationales Überwachungsteam +++
Nordkoreas Außenministerium nennt das neue multilaterale Sanktionsüberwachungsteam unter Führung der USA “völlig rechtswidrig und illegitim”. Das berichten staatliche Medien. Die Vereinigten Staaten, Südkorea und Japan kündigten zuvor die Einrichtung eines neuen multinationalen Teams an, das die Durchsetzung der Sanktionen gegen Nordkorea überwachen soll, nachdem Russland und China die Überwachungsaktivitäten der Vereinten Nationen vereitelt hatten. Zuletzt sorgten Berichte über nordkoreanische Soldaten, die für Russland in der Ukraine kämpfen sollen, für wachsende Beunruhigung.
+++ 00:45 Ukrainischer Botschafter warnt vor BSW-Friedensparolen +++
Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Oleksii Makeiev, fordert CDU und SPD dazu auf, den außenpolitischen Forderungen des Bündnis Sahra Wagenknecht nicht nachzugeben. “Wer die Parolen des BSW übernimmt, verliert nur selbst”, sagt er dem “Stern”. Die “Politiker der demokratischen Parteien” sollten sich “weder auf Landes- noch auf Bundesebene von Populisten von den Grundprinzipien der Demokratie, dem Völkerrecht oder der Solidarität mit der Ukraine abbringen lassen.” Forderungen zur Beendigung des russischen Angriffskriegs sollten “einzig und allein an Moskau” gerichtet werden, führt Makeiev aus. Er kritisiert: “Das BSW instrumentalisiert den genozidalen Krieg Russlands gegen mein Land, um politisch davon zu profitieren.” Zugleich leugne das Bündnis russische Kriegsverbrechen und betreibe Täter-Opfer-Umkehr. Es sei ein “Bündnis Leninistischer Ideologen”.
+++ 23:33 Erneut russische Luftangriffe auf Kiew +++
Russland führt nach ukrainischen Angaben erneut Luftangriffe auf die ukrainische Hauptstadt Kiew durch. Die ukrainischen Luftabwehreinheiten seien im Einsatz, um den neuen Angriff abzuwehren, schreibt Bürgermeister Witali Klitschko auf der Plattform Telegram. “Bleiben Sie in den Schutzräumen”, fügt er hinzu.
+++ 22:20 Kiew und Berlin unterzeichnen “Donation Agreement” +++
Deutschland und die Ukraine haben sich auf einen verstärkten Einsatz für die ukrainische Luftabwehr geeinigt. Am Rande des G7-Ministertreffens im italienischen Neapel unterzeichnet Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius und sein Amtskollege Rustem Umerov ein entsprechendes “Donation Agreement”, wie das Ministerium auf X mitteilt. “Der neue Rechtsrahmen beschleunigt die gemeinsame Beschaffung von Luftverteidigungssystemen mit unseren Partnern für die Ukraine”, heißt es.
+++ 21:42 Mehrere Verletzte nach russischem Luftangriff auf Saporischschja +++
Bei einem russischen Luftangriff auf die ukrainische Großstadt Saporischschja sind nach ersten Berichten der Rettungskräfte mehrere Menschen verletzt worden. Zunächst seien vier Verletzte gemeldet worden, berichtete der Leiter der regionalen Militärverwaltung, Iwan Fjodorow, auf Telegram. Die Zahl der Verletzten stieg nach offiziellen Angaben bis zum späteren Abend auf acht, unter ihnen zwei Kinder. Nach Berichten ukrainischer Medien detonierten am frühen Abend mindestens zwei gelenkte Gleitbomben im Zentrum der Stadt. An mehreren Gebäuden entstanden schwere Schäden. Rettungsdienste suchten nach möglichen weiteren Opfern unter den Trümmern.
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