Ukraine-Krieg im Liveticker: +++ 14:48 Macron sieht Moldau und Rumänien in Gefahr +++ | ABC-Z

Der französische Präsident Emmanuel Macron warnt vor der Gefahr einer Ausweitung des russischen Kriegs in Richtung Westen. Moskau müsse gestoppt werden, sonst sei dieser Fall wahrscheinlich, sagt er der Zeitung „La Tribune Dimanche“. Die Ambitionen des russischen Präsidenten Wladimir Putin seien eine existenzielle Gefahr für Europa. „Wir haben ein überbewaffnetes und aggressives Russland an unseren Grenzen. Es führt hier und in Europa terroristische Aktionen und massive Desinformationskampagnen durch“, sagt Macron. Wenn Putin nicht aufgehalten werde, „wird er sicher nach Moldau und vielleicht darüber hinaus nach Rumänien weiterziehen“. Er fügte hinzu: „Es ist unsere Sicherheit, die auf dem Spiel steht.“
+++ 14:25 Lawrow lobt Trump als Pragmatiker +++
Der russische Außenminister Sergej Lawrow lobt die Äußerungen von US-Präsident Donald Trump im Streit mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Lawrow bezeichnet Trump als Pragmatiker mit gesundem Menschenverstand und beschuldigt europäische Staaten, sie wollten den Krieg in der Ukraine fortsetzen. Trump hatte Selenskyj für das Andauern des Kriegs verantwortlich gemacht, in dem sich die Ukraine seit mehr als drei Jahren gegen russische Angriffe verteidigt. Selenskyj hatte erklärt, er lehne einseitige Kompromisse zugunsten des russischen Präsidenten Wladimir Putin ab, der Teile der Ukraine annektieren ließ. Europäische Staaten hatten kritisiert, die Rollen Russlands als Angreifer und der Ukraine als Opfer dieses Kriegs dürften nicht verwechselt werden.
+++ 14:00 Merz will Trump möglichst bald treffen +++
Unionsfraktionschef Friedrich Merz strebt nach Angaben seines Stellvertreters Johann Wadephul ein baldiges Treffen mit US-Präsident Donald Trump an. „Merz wird Trump so schnell wie möglich treffen und dann hoffentlich schon höhere Verteidigungsausgaben im Gepäck haben“, sagt Wadephul dem „Tagesspiegel“. Dies könne in den angespannten Beziehungen helfen, „auch wenn wir wissen, dass es alle Europäer gerade schwer haben in Washington“.
+++ 13:44 Tusk begrüßt Melonis Vorschlag für US-Europa-Gipfel +++
Polen begrüßt den italienischen Vorschlag eines US-europäischen Gipfeltreffens. Der polnische Ministerpräsident Donald Tusk sagt, er unterstütze das Ansinnen der italienischen Ministerpräsidentin Giorgia Meloni. Meloni hatte am Freitag erklärt, Italien werde seinen Partnern einen baldigen Gipfel der USA und europäischer Staaten vorschlagen. Dort solle erörtert werden, wie man aktuellen großen Herausforderungen begegne. Dabei solle es zunächst um die Ukraine gehen. Über diese Fragen wollen europäische Staats- und Regierungschefs bereits an diesem Sonntag bei einem Treffen in London beraten.
+++ 13:30 Von der Leyen: „Schwäche führt zu mehr Krieg“ +++
„Der Weg zum Frieden ist Stärke. Schwäche führt zu mehr Krieg“, schreibt EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen auf dem Weg zum Ukraine-Gipfel in London. „Wir werden die Ukraine unterstützen, während wir die europäische Verteidigung verstärken“, schreibt sie bei X.
+++ 12:59 Finnen geben verdächtigen Tanker frei, Ermittlungen dauern an +++
Die finnischen Behörden haben einen verdächtigen Tanker freigegeben, der mit der Beschädigung von Unterseekabeln in der Ostsee in Verbindung gebracht wird. Die technischen Untersuchungen an der „Eagle S“ seien abgeschlossen, erklärt die finnische Polizei. „Aus Sicht der Ermittlungen gibt es kein Hindernis dafür, dass das Schiff seine Reise aus den finnischen Hoheitsgewässern fortsetzt.“ Drei Mitglieder der Besatzung, gegen die ermittelt wird, unterliegen jedoch weiterhin einem Ausreiseverbot. Die vorläufigen Ermittlungen sollen im April abgeschlossen werden. Es besteht der Verdacht, dass die Crew die Schäden an dem Stromkabel Estlink 2 und an mehreren Kommunikationskabeln im Dezember vorsätzlich verursachte, indem der Anker am Meeresgrund hinter dem Tanker hergezogen wurde. Die „Eagle S“, die unter der Flagge der Cookinseln fährt, gehört nach Einschätzung der EU zur russischen Schattenflotte. Gemeint sind damit Schiffe, die Russland benutzt, um Sanktionen zu umgehen. Mehr dazu lesen Sie hier.

Der Tanker wird von finnischen Schiffen zum offenen Meer eskortiert.
(Foto: picture alliance / SIPA)
+++ 12:22 Ukrainer in Kursk unter Druck: Laut Militärblog steht Logistik im Visier der Russen +++
Die ukrainischen Truppen geraten nach ihrem Gegenangriff im russischen Gebiet Kursk laut Militärbloggern zunehmend unter Druck. Die russischen Streitkräfte hätten immer mehr die Feuerkontrolle über die Versorgungswege der Einheiten Kiews in der Region, berichtet der ukrainische militärnahe Blog „DeepState“. Gegenmaßnahmen seien dringend erforderlich, heißt es. Russland hatte immer wieder angekündigt, die Region komplett zu befreien. Laut „DeepState“ konzentrieren die russischen Truppen seit Januar ihre Kräfte auf die ukrainische Logistik. „Aus irgendeinem Grund wurden von unserer Seite nicht die entsprechenden Entscheidungen getroffen, um dieses Problem zu beheben“, heißt es in dem Lagebericht. Kiew hatte die Kursk-Offensive und die Einnahme von russischem Gebiet als wichtigen Faustpfand bezeichnet bei möglichen Verhandlungen mit Moskau. Ein Verlust des Gebiets wäre ein neuer schwerer Rückschlag.
+++ 11:58 Kreml: Neuer US-Kurs deckt sich größtenteils mit russischer Vision +++
Die dramatische Verschiebung der US-Außenpolitik stimmt nach Angaben aus Moskau mit der Vision Russlands überein. „Die neue Regierung verändert rapide alle außenpolitischen Strukturen. Das stimmt größtenteils mit unserer Vision überein“, sagt Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Mittwoch in einem Interview mit dem russischen Staatsfernsehen, das an diesem Sonntag veröffentlicht wurde. US-Präsident Donald Trump bemüht sich seit seinem Amtsantritt um eine Annäherung an Russland. Trump war nach der Aufzeichnung des Interviews am Freitag einen weiteren Schritt auf Moskau zugegangen, indem er den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj vor laufenden Kameras rügte.
+++ 11:35 London: Für Sicherheitsgarantie ist US-Absicherung nötig +++
Der britische Premierminister Starmer bekräftigt seine Forderung nach einer Absicherung durch die USA, damit die Europäer Russland nach einem möglichen Friedensabkommen von einem erneuten Überfall auf die Ukraine abhalten können. Er sei weiterhin der Überzeugung, dass eine Art US-Rückversicherung nötig sei, damit eine europäische Friedenstruppe der Ukraine eine Sicherheitsgarantie geben könne, damit ein Friedensabkommen funktioniere. „Denn ich denke nicht, dass es ohne dies eine Garantie wäre“, sagt Starmer der BBC.
+++ 11:00 Starmer ist überzeugt, dass Trump Frieden will +++
Der britische Premierminister Keir Starmer ist nach eigenen Worten davon überzeugt, dass US-Präsident Donald Trump trotz seines Streits mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj einen dauerhaften Frieden in der Ukraine anstrebt. Es sei ihm unangenehm gewesen, das Treffen von Trump und Selenskyj im Weißen Haus zu beobachten, bei dem es zu einem Wortgefecht vor laufenden Kameras gekommen war, sagt Starmer der BBC. Er habe Trump mehrmals gesprochen und ihn zweimal getroffen. „Er will, dass die Kämpfe in der Ukraine ein Ende finden“, sagt Starmer.
+++ 10:31 London und Paris wollen Waffenruhe-Plan vorlegen +++
Großbritannien und Frankreich wollen einen Plan für eine Waffenruhe in der Ukraine ausarbeiten. Das sagt der britische Premierminister Starmer in einem BBC-Interview kurz vor Beginn der Ukraine-Konferenz europäischer und westlicher Spitzenpolitiker in London. „Wir haben uns nun darauf geeinigt, dass das Vereinigte Königreich zusammen mit Frankreich und möglicherweise ein oder zwei weiteren Ländern mit der Ukraine an einem Plan zur Beendigung der Kämpfe arbeiten wird“, sagt Starmer. Anschließend solle der Plan mit den Vereinigten Staaten besprochen werden. Das sei das Ergebnis von Gesprächen mit dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj, Frankreichs Präsident Macron und US-Präsident Trump am Samstag. Starmer betont, er wolle gemeinsam mit anderen handlungsbereiten Verbündeten vorangehen, um konkrete europäische Sicherheitsgarantien für die Ukraine auf den Weg zu bringen. „Das ist wahrscheinlich erst einmal eine Koalition der Willigen.“ Mehr dazu lesen Sie hier.
+++10:03 Skiausflug von Vance in Vermont wird von Protest begleitet +++
US-Medien berichten über einen Protest, mit dem US-Vizepräsident J.D. Vance bei einem Skiausflug mit seiner Familie am Samstag konfrontiert war. Vance war demnach auf dem Weg zum Skigebiet Sugarbush im US-Bundesstaat Vermont. Als er vorbeifuhr, hätten die Demonstranten am Straßenrand gestanden, berichten unter anderem CNN und Fox News. Sie hätten Fahnen und Plakate hochgehalten, die sich gegen Vance und die US-Regierung richteten oder Unterstützung für die Ukraine ausdrückten. Demnach wurde Vance zum Beispiel auf einem Plakat dazu aufgerufen, in Russland Ski zu fahren. Die Protestaktion soll sich über mehrere Hundert Meter erstreckt haben. Den Medienberichten zufolge gab es aber auch Gegenprotest. Laut CNN hielten Unterstützer der Regierung ebenfalls Plakate hoch und schwenkten US-Flaggen. „Willkommen Vance“, sei auf einem Plakat zu lesen gewesen. Andere Medien berichten über vorbeifahrende Autos, aus denen „Make America Great Again“- Fahnen gehalten worden seien, zudem sollen sich zwei Gruppen einen verbalen Schlagabtausch geliefert haben. Der Protest gegen Vance folgt auf das heftige Wortgefecht im Weißen Haus, bei dem Vance und US-Präsident Donald Trump den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj scharf zurechtgewiesen und mit schweren Vorwürfen überzogen hatten.
+++ 09:25 Ukraine beklagt Opfer nach neuen Angriffen: Junger Mann in Kramatorsk getötet +++
Bei russischem Beschuss der ostukrainischen Frontstadt Kramatorsk wurde den Regionalbehörden zufolge ein Mensch getötet. Zwei weitere Personen seien verletzt worden, teilt Bürgermeister Oleksandr Gontscharenko mit. Ein Wohnviertel sei getroffen worden. Dabei sei ein im Jahr 2006 geborener junger Mann ums Leben gekommen, ein weiterer Mann und eine Frau seien verletzt worden. Aus anderen Landesteilen wurden wieder russische Drohnenangriffe gemeldet. Dabei wurde in der Stadt Saporischschja im Südwesten nach Behördenangaben ein Zivilist verletzt. Mehrere Häuser seien beschädigt worden. Dem Militär zufolge griff Russland in der Nacht mit insgesamt 79 Drohnen an. 63 Drohnen seien von der Luftabwehr abgeschossen worden, die restlichen Drohnen seien auf anderem Wege abwehrt worden.
+++ 08:46 Melnyk ruft dazu auf, „die Wogen zu glätten“ +++
Der frühere ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, fordert nach dem Eklat im Weißen Haus eine Wiederannäherung der Ukraine an die USA. „Jetzt ist die Zeit, die Wogen zu glätten“, sagt Melnyk den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Die Ukraine sei auf die Unterstützung der westlichen Partner „massiv angewiesen“. Daher hoffe er, dass es „trotz aller Rückschläge gelingen wird, die transatlantische Einigkeit nicht aufs Spiel zu setzen“, betont er. Die Ukrainer seien sowohl den USA als auch Europa „unermesslich dankbar“ für die „Errettung vor dem Abgrund“, fügt Melnyk hinzu.
+++ 08:11 Bericht: USA wollen Entschuldigung von Selenskyj, Starmer wird bei Gipfel auf höhere Verteidigungsausgaben dringen +++
Beim europäischen Gipfeltreffen zur Ukraine in London will der britische Premier Starmer die anderen Staats- und Regierungschefs einem Medienbericht zufolge auffordern, ihre Verteidigungsaufgaben zu erhöhen. Das meldet Bloomberg und zitiert eine mit der Angelegenheit vertraute Person. Sie müssten erkennen, dass „sorgfältig ausgearbeitete Reden“ zur Unterstützung der Ukraine nicht ausreichen werden, um US-Präsident Donald Trump davon zu überzeugen, den von ihnen gewünschten Sicherheitsgarantien zuzustimmen, erklärt demnach ein britischer Offizieller. Zudem berichtet Bloomberg unter Berufung auf einen europäischen Offiziellen, die US-Regierung habe nichtöffentlich deutlich gemacht, dass sie sich nach dem Eklat im Weißen Haus vom ukrainischen Staatschef Selenskyj eine öffentliche Entschuldigung wünscht, um die Beziehungen zu verbessern.
+++ 07:29 Selenskyj spricht von herzlichem Treffen mit Starmer +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj beschreibt das gestrige Treffen mit dem britischen Premierminister Keir Starmer als herzlich und bedeutungsvoll. Gesprochen hätten sie über die „Herausforderungen, vor denen die Ukraine und ganz Europa stehen, über die Koordinierung mit den Partnern, über konkrete Schritte zur Stärkung der Position der Ukraine und über die Beendigung des Krieges durch einen gerechten Frieden, zusammen mit robusten Sicherheitsgarantien,“ schreibt er bei X. Dazu postet er ein Video aus London. Darin ist unter anderem zu sehen, wie sich Menschen zur Unterstützung der Ukraine am Straßenrand versammelt haben. Nach dem politischen Kurswechsel der USA und dem Streit zwischen Selenskyj und US-Präsident Donald Trump findet im Laufe des Tages in London ein europäisches Gipfeltreffen zur Ukraine statt. Rund ein Dutzend europäische Staats- und Regierungschefs erwartet.
+++ 06:56 ISW rechnet mit weitreichenden Folgen bei Ende von US-Hilfe +++
Sollten die USA ihre militärische und finanzielle Hilfe für Kiew einstellen, könnte das nach Einschätzung der US-Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW) nicht nur weitreichende Folgen für die Ukraine, sondern auch für andere Länder haben. „Russland würde die Einstellung der US-Hilfe für die Ukraine nutzen, um mehr Territorium in der Ukraine zu erobern und zu versuchen, die europäische Unterstützung zu erschöpfen“, schreiben die Analysten. Das Ende der US-Unterstützung und die Ermöglichung weiterer russischer Eroberungen würden Kremlchef Putin zudem ermutigen und seine Überzeugung stärken, dass Russland die Ukraine und andere ehemalige Sowjetstaaten, einschließlich heutiger NATO-Mitglieder, erobern und kontrollieren kann. „Der Kreml wird wahrscheinlich seine Militärkampagne in der Ukraine intensivieren und versuchen, jede Verzögerung oder Einstellung der militärischen Unterstützung der USA für die Ukraine auszunutzen – wie es der Kreml im Frühjahr 2024 getan hat.“
+++ 06:26 Gabriel: Trumps Frieden bedeutet, Putin die Ukraine zu überlassen +++
Der Eklat im Weißen Haus mit dem Streit zwischen Trump und Selenskyj vor laufenden Kameras hat den früheren deutschen Außenminister Sigmar Gabriel nach eigenen Angaben im ersten Moment sprachlos gemacht. „Frieden scheint für den US-Präsidenten zu bedeuten, Wladimir Putin die Ukraine zu überlassen. Und das Recht des Stärkeren an die Stelle der Stärke des Rechts zu setzen“, sagt Gabriel der „Augsburger Allgemeinen“ laut Vorabbericht. „Die Vereinigten Staaten entwickeln sich ganz offensichtlich zu einem Land, das sich von den Ideen des Westens wie Freiheit, Demokratie, Menschenwürde und der Stärke des Rechts verabschiedet hat – und damit auch von der auf diesen gemeinsamen Werten gegründeten Allianz mit Europa“, sagt der Vorsitzende des deutsch-amerikanischen Vereins „Atlantik-Brücke“. Mehr dazu lesen Sie hier.
+++ 05:58 Tass: Ukrainische Angriffe haben bisher 652 Zivilisten getötet +++
Ukrainische Angriffe auf russische Gebiete an der Grenze zur Ukraine haben nach russischen Angaben bislang 652 Zivilisten das Leben gekostet. Unter den Toten seien 23 Kinder, sagt der Leiter des russischen Ermittlungskomitees, Alexander Bastrykin, der Nachrichtenagentur Tass in einem Interview. Fast 3000 Menschen seien verletzt worden. Beweise für seine Angaben legt er nicht vor. Beide Seiten bestreiten, bei ihren Angriffen in dem Krieg Zivilisten ins Visier zu nehmen, den Russland vor drei Jahren mit seinem Überfall auf die Ukraine begonnen hat. Dennoch sind Tausende Zivilisten in dem Konflikt ums Leben gekommen, die große Mehrheit von ihnen sind Ukrainer.
+++ 05:05 EVP-Chef fordert europäische Armee und atomare Abschreckung +++
Nach dem Zerwürfnis zwischen Trump und Selenskyj fordert der Chef der europäischen Christdemokraten (EVP), Manfred Weber, schnelle Entscheidungen für eine eigenständige Verteidigungspolitik Europas mit einer europäischen Armee und atomarer Abschreckung. „Wer nach Washington blickt, der muss verstehen: Europa ist alleine und wir müssen uns jetzt eigenständig bewaffnen“, sagt Weber den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Dass CDU-Chef Merz jetzt mit Frankreich und Großbritannien über eine atomare Abschreckung Europas spreche, sei „ein starkes und wichtiges Signal“, so der CSU-Politiker. Das entsprechende Angebot von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sei von Berlin viel zu lange ignoriert worden. „Zudem müssen wir jetzt die ersten Schritte zur europäischen Armee gehen.“ Weber plädiert auch dafür, dass die europäischen Staaten Rüstungsgüter verstärkt aus europäischer Produktion beschaffen: „Wenn die USA als verlässlicher Freund und Partner ausfällt, dann stellt sich die Frage, warum wir unsere Waffen größtenteils in den USA kaufen?“, so der EVP-Vorsitzende. „Wir müssen unsere eigene Verteidigungsindustrie stärken.“
+++ 03:52 Ballistische Raketen nehmen Kurs auf Kiew +++
Die Ukraine wird in der Nacht in vielen Regionen aus der Luft angegriffen. Zunächst mit Drohnen, später meldet die Luftwaffe auch Bedrohungen durch ballistische Raketen, die im russischen Kursk gestartet sind. Luftalarm besteht deshalb auch in der Hauptstadt Kiew. Die Bewohner sollen in Schutzräumen bleiben.
+++ 02:39 Russland: IAEA-Mission erreicht Kernkraftwerk Saporischschja +++
Eine neue Beobachtermission der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) ist russischen Angaben zufolge im russisch besetzten Atomkraftwerk Saporischschja in der Ukraine eingetroffen. „Es ist von grundlegender Bedeutung, dass die Route erstmals über das Territorium der Russischen Föderation führte“, sagt Juri Tschernitschuk, der von Russland eingesetzte Leiter des Kraftwerks Saporischschja im Südosten der Ukraine, in einem Video auf Telegram. Der Schichtwechsel der IAEA-Experten hatte sich wegen militärischer Aktivitäten rund um die Anlage um Wochen verzögert. Russische Truppen hatten das Kraftwerk Saporischschja, das größte in Europa mit sechs Reaktoren, in den ersten Wochen ihrer Invasion im Februar 2022 besetzt. Es produziert derzeit keinen Strom.
+++ 00:53 Ukraine will britisches Darlehen für Waffenproduktion nutzen +++
2,74 Milliarden Pfund will Großbritannien der Ukraine leihen, die erste Tranche des Darlehens soll voraussichtlich nächste Woche an die Ukraine ausgezahlt werden. Selenskyj kündigt bei X an, mit dem Geld weitere Waffen in der Ukraine zu produzieren. „Ich bin dem Volk und der Regierung des Vereinigten Königreichs für ihre große Unterstützung von Anfang an in diesem Krieg dankbar.“ Das Darlehen soll mit Gewinnen aus den eingefrorenen russischen Vermögenswerten zurückgezahlt werden. Mehr dazu lesen Sie hier.
+++ 23:57 SPD-Politiker Schmid: Europa soll Verbindung zu Trump nicht aufgeben +++
Der SPD-Außenpolitiker Nils Schmid fordert nach dem Eklat im Weißen Haus mehr Selbständigkeit Europas und die Aufrechterhaltung der Bindungen zu US-Präsident Donald Trump. „Europa muss jetzt schnell deutlich machen, dass es unabhängig von den Amerikanern der Ukraine umfassend, auch mit Militärhilfe, zur Seite steht, solange es nötig ist“, sagt Schmid. „Die Treffen in London und beim europäischen Sondergipfel am kommenden Donnerstag sind gute Gelegenheiten dazu. Mehr denn je kommt es hier auf eine enge Anbindung Großbritanniens an.“ Trotz aller Empörung sollten die Europäer die Bindung und die Kontakte zu Trump nicht aufgeben. „Die Vermittlungsversuche zwischen USA und Ukraine etwa durch Premierminister Starmer sollten wir unterstützen.“
++ 22:53 Kanadas Premier reist zum Ukraine-Gipfel nach London +++
Auch der kanadische Premierminister Justin Trudeau reist morgen zum Ukraine-Gipfel der westlichen Staats- und Regierungschefs in London. Das geht aus dem Terminkalender des Premiers hervor. In Großbritannien trifft Trudeau unter anderem auf BundeskanzlerScholz, den britischen Premier Starmer, den ukrainischen Präsidenten Selenskyj sowie die EU- und Nato-Spitze. Das Gipfeltreffen ist bereits seit längerer Zeit geplant, erhält durch den Eklat zwischen US-Präsident Trump und Selenskyj im Weißen Haus aber neue Brisanz. Der Nato-Staat Kanada zählt zu den westlichen Unterstützern der Ukraine.
+++ 22:08 Macron: „Amerikas Bestimmung ist es, an der Seite der Ukrainer zu stehen“ +++
Emmanuel Macron mahnt nach dem Ukraine-Eklat im Weißen Haus zur Ruhe. „Ich denke, jenseits der angespannten Nerven müssen sich alle beruhigen, Respekt und Dankbarkeit zeigen, damit wir konkret vorankommen können, denn das, was auf dem Spiel steht, ist zu wichtig“, sagt Macron in einem Interview mit mehreren Sonntagszeitungen. Wolodymyr Selenskyj habe ihm in einem Telefongespräch gesagt, er sei bereit, den Dialog mit den USA wieder aufzunehmen, einschließlich eines Abkommens, das den USA Zugang zu den Einnahmen aus den ukrainischen Bodenschätzen verschafft. Macron sagt dagegen nicht, was Trump ihm in dem Telefonat mitgeteilt hat. „Amerikas offensichtliche Bestimmung ist es, an der Seite der Ukrainer zu stehen, daran habe ich keinen Zweifel“, wird Macron von „La Tribune Dimanche“ zitiert. „Ich möchte, dass die Amerikaner verstehen, dass es nicht in ihrem Interesse ist, der Ukraine die Unterstützung zu entziehen. Mehr dazu lesen Sie hier.
+++ 21:33 Daniel Günther: Europa zum Anführer der freien Welt machen +++
Europa muss nach Ansicht von Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther zum Anführer der freien Welt werden. Deutschland misst er dabei eine Führungsrolle zu. „Union und SPD haben unser Land seit dem Zweiten Weltkrieg durch die Jahrzehnte geführt. Jetzt haben sie die historische Aufgabe, unser Land in vier Jahren verteidigungsbereit und Europa zum Anführer der freien Welt zu machen“, erklärt der CDU-Politiker nach dem Eklat im Weißen Haus. Jedem müsse jetzt klar sein, dass Europa selbst für seine Sicherheit sorgen und der starke Partner der Ukraine sein müsse. Deshalb müssten die Koalitionsverhandlungen in Berlin schnell zu einem erfolgreichen Ende geführt werden.
+++ 21:20 London gibt Kiew Kredit über 2,74 Milliarden Euro für Verteidigung +++
Großbritannien gibt der Ukraine einen Kredit über 2,74 Milliarden Euro zur Stärkung seiner Verteidigung. Die beiden Finanzminister Rachel Reeves und Serhii Marschenko unterzeichneten die Vereinbarung. Zuvor hatte der britische Premierminister Keir Starmer den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in London empfangen.
+++ 21:07 Macron: Nicht Selenskyj, sondern Putin riskiert Weltkrieg +++
Der französische Staatschef Emmanuel Macron weist Äußerungen seines US-Amtskollegen Donald Trump bei dessen Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zurück. Macron reagierte am Samstag auf den aufgeheizten Austausch zwischen Trump, Selenskyj und US-Vizepräsident J.D. Vance, bei dem Trump seinem Gast vorgeworfen hatte, er riskiere einen dritten Weltkrieg. „Wenn irgendjemand einen dritten Weltkrieg riskiert, ist sein Name Wladimir Putin“, sagt Macron dem portugiesischen Nachrichtensender RTP bei einem Besuch in Lissabon. Er hoffe, dass sich die USA weiterhin der Verteidigung der Demokratie verpflichtet fühlten. „Meine Hoffnung ist, dass die Vereinigten Staaten von Amerika ihrer Geschichte und ihren Prinzipien treu bleiben“, sagt er. „Wann immer wir große Konflikte hatten, standen die Vereinigten Staaten von Amerika auf der richtigen Seite der Geschichte und der Freiheit.“
+++ 20:40 Russischer Raketenangriff auf Odessa +++
Eine russische Rakete hat ukrainischen Angaben zufolge Hafenanlagen in der südukrainischen Stadt Odessa getroffen. Dabei seien zwei Hafenarbeiter verletzt und die Infrastruktur sowie ein Schiff beschädigt worden, teilt der Gouverneur der Region, Oleh Kiper, auf Telegram mit. Der Einschlag habe ein unter panamaischer Flagge fahrendes Schiff eines europäischen Unternehmens demoliert. Rettungskräfte seien vor Ort und behandelten die beiden Verletzten medizinisch.
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