Ukraine-Krieg im Liveticker: +++ 06:26 Gabriel: Trumps Frieden bedeutet, Putin die Ukraine zu überlassen +++ | ABC-Z

02.03.2025
Ukraine-Krieg im Liveticker
+++ 06:26 Gabriel: Trumps Frieden bedeutet, Putin die Ukraine zu überlassen +++
Der Eklat im Weißen Haus mit dem Streit zwischen Trump und Selenskyj vor laufenden Kameras hat den früheren deutschen Außenminister Sigmar Gabriel nach eigenen Angaben im ersten Moment sprachlos gemacht. „Frieden scheint für den US-Präsidenten zu bedeuten, Wladimir Putin die Ukraine zu überlassen. Und das Recht des Stärkeren an die Stelle der Stärke des Rechts zu setzen“, sagt Gabriel der „Augsburger Allgemeinen“ laut Vorabbericht. „Die Vereinigten Staaten entwickeln sich ganz offensichtlich zu einem Land, das sich von den Ideen des Westens wie Freiheit, Demokratie, Menschenwürde und der Stärke des Rechts verabschiedet hat – und damit auch von der auf diesen gemeinsamen Werten gegründeten Allianz mit Europa“, sagt der Vorsitzende des deutsch-amerikanischen Vereins „Atlantik-Brücke“.
+++ 05:58 Tass: Ukrainische Angriffe haben bisher 652 Zivilisten getötet +++
Ukrainische Angriffe auf russische Gebiete an der Grenze zur Ukraine haben nach russischen Angaben bislang 652 Zivilisten das Leben gekostet. Unter den Toten seien 23 Kinder, sagt der Leiter des russischen Ermittlungskomitees, Alexander Bastrykin, der Nachrichtenagentur Tass in einem Interview. Fast 3000 Menschen seien verletzt worden. Beweise für seine Angaben legt er nicht vor. Beide Seiten bestreiten, bei ihren Angriffen in dem Krieg Zivilisten ins Visier zu nehmen, den Russland vor drei Jahren mit seinem Überfall auf die Ukraine begonnen hat. Dennoch sind Tausende Zivilisten in dem Konflikt ums Leben gekommen, die große Mehrheit von ihnen sind Ukrainer.
+++ 05:05 EVP-Chef fordert europäische Armee und atomare Abschreckung +++
Nach dem Zerwürfnis zwischen Trump und Selenskyj fordert der Chef der europäischen Christdemokraten (EVP), Manfred Weber, schnelle Entscheidungen für eine eigenständige Verteidigungspolitik Europas mit einer europäischen Armee und atomarer Abschreckung. „Wer nach Washington blickt, der muss verstehen: Europa ist alleine und wir müssen uns jetzt eigenständig bewaffnen“, sagt Weber den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Dass CDU-Chef Merz jetzt mit Frankreich und Großbritannien über eine atomare Abschreckung Europas spreche, sei „ein starkes und wichtiges Signal“, so der CSU-Politiker. Das entsprechende Angebot von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sei von Berlin viel zu lange ignoriert worden. „Zudem müssen wir jetzt die ersten Schritte zur europäischen Armee gehen.“ Weber plädiert auch dafür, dass die europäischen Staaten Rüstungsgüter verstärkt aus europäischer Produktion beschaffen: „Wenn die USA als verlässlicher Freund und Partner ausfällt, dann stellt sich die Frage, warum wir unsere Waffen größtenteils in den USA kaufen?“, so der EVP-Vorsitzende. „Wir müssen unsere eigene Verteidigungsindustrie stärken.“
+++ 03:52 Ballistische Raketen nehmen Kurs auf Kiew +++
Die Ukraine wird in der Nacht in vielen Regionen aus der Luft angegriffen. Zunächst mit Drohnen, später meldet die Luftwaffe auch Bedrohungen durch ballistische Raketen, die im russischen Kursk gestartet sind. Luftalarm besteht deshalb auch in der Hauptstadt Kiew. Die Bewohner sollen in Schutzräumen bleiben.
+++ 02:39 Russland: IAEA-Mission erreicht Kernkraftwerk Saporischschja +++
Eine neue Beobachtermission der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) ist russischen Angaben zufolge im russisch besetzten Atomkraftwerk Saporischschja in der Ukraine eingetroffen. „Es ist von grundlegender Bedeutung, dass die Route erstmals über das Territorium der Russischen Föderation führte“, sagt Juri Tschernitschuk, der von Russland eingesetzte Leiter des Kraftwerks Saporischschja im Südosten der Ukraine, in einem Video auf Telegram. Der Schichtwechsel der IAEA-Experten hatte sich wegen militärischer Aktivitäten rund um die Anlage um Wochen verzögert. Russische Truppen hatten das Kraftwerk Saporischschja, das größte in Europa mit sechs Reaktoren, in den ersten Wochen ihrer Invasion im Februar 2022 besetzt. Es produziert derzeit keinen Strom.
+++ 00:53 Ukraine will britisches Darlehen für Waffenproduktion nutzen +++
2,74 Milliarden Pfund will Großbritannien der Ukraine leihen, die erste Tranche des Darlehens soll voraussichtlich nächste Woche an die Ukraine ausgezahlt werden. Selenskyj kündigt bei X an, mit dem Geld weitere Waffen in der Ukraine zu produzieren. „Ich bin dem Volk und der Regierung des Vereinigten Königreichs für ihre große Unterstützung von Anfang an in diesem Krieg dankbar.“ Das Darlehen soll mit Gewinnen aus den eingefrorenen russischen Vermögenswerten zurückgezahlt werden. Mehr dazu lesen Sie hier.
+++ 23:57 SPD-Politiker Schmid: Europa soll Verbindung zu Trump nicht aufgeben +++
Der SPD-Außenpolitiker Nils Schmid fordert nach dem Eklat im Weißen Haus mehr Selbständigkeit Europas und die Aufrechterhaltung der Bindungen zu US-Präsident Donald Trump. „Europa muss jetzt schnell deutlich machen, dass es unabhängig von den Amerikanern der Ukraine umfassend, auch mit Militärhilfe, zur Seite steht, solange es nötig ist“, sagt Schmid. „Die Treffen in London und beim europäischen Sondergipfel am kommenden Donnerstag sind gute Gelegenheiten dazu. Mehr denn je kommt es hier auf eine enge Anbindung Großbritanniens an.“ Trotz aller Empörung sollten die Europäer die Bindung und die Kontakte zu Trump nicht aufgeben. „Die Vermittlungsversuche zwischen USA und Ukraine etwa durch Premierminister Starmer sollten wir unterstützen.“
++ 22:53 Kanadas Premier reist zum Ukraine-Gipfel nach London +++
Auch der kanadische Premierminister Justin Trudeau reist morgen zum Ukraine-Gipfel der westlichen Staats- und Regierungschefs in London. Das geht aus dem Terminkalender des Premiers hervor. In Großbritannien trifft Trudeau unter anderem auf BundeskanzlerScholz, den britischen Premier Starmer, den ukrainischen Präsidenten Selenskyj sowie die EU- und Nato-Spitze. Das Gipfeltreffen ist bereits seit längerer Zeit geplant, erhält durch den Eklat zwischen US-Präsident Trump und Selenskyj im Weißen Haus aber neue Brisanz. Der Nato-Staat Kanada zählt zu den westlichen Unterstützern der Ukraine.
+++ 22:08 Macron: „Amerikas Bestimmung ist es, an der Seite der Ukrainer zu stehen“ +++
Emmanuel Macron mahnt nach dem Ukraine-Eklat im Weißen Haus zur Ruhe. „Ich denke, jenseits der angespannten Nerven müssen sich alle beruhigen, Respekt und Dankbarkeit zeigen, damit wir konkret vorankommen können, denn das, was auf dem Spiel steht, ist zu wichtig“, sagt Macron in einem Interview mit mehreren Sonntagszeitungen. Wolodymyr Selenskyj habe ihm in einem Telefongespräch gesagt, er sei bereit, den Dialog mit den USA wieder aufzunehmen, einschließlich eines Abkommens, das den USA Zugang zu den Einnahmen aus den ukrainischen Bodenschätzen verschafft. Macron sagt dagegen nicht, was Trump ihm in dem Telefonat mitgeteilt hat. „Amerikas offensichtliche Bestimmung ist es, an der Seite der Ukrainer zu stehen, daran habe ich keinen Zweifel“, wird Macron von „La Tribune Dimanche“ zitiert. „Ich möchte, dass die Amerikaner verstehen, dass es nicht in ihrem Interesse ist, der Ukraine die Unterstützung zu entziehen. Mehr dazu lesen Sie hier.
+++ 21:33 Daniel Günther: Europa zum Anführer der freien Welt machen +++
Europa muss nach Ansicht von Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther zum Anführer der freien Welt werden. Deutschland misst er dabei eine Führungsrolle zu. „Union und SPD haben unser Land seit dem Zweiten Weltkrieg durch die Jahrzehnte geführt. Jetzt haben sie die historische Aufgabe, unser Land in vier Jahren verteidigungsbereit und Europa zum Anführer der freien Welt zu machen“, erklärt der CDU-Politiker nach dem Eklat im Weißen Haus. Jedem müsse jetzt klar sein, dass Europa selbst für seine Sicherheit sorgen und der starke Partner der Ukraine sein müsse. Deshalb müssten die Koalitionsverhandlungen in Berlin schnell zu einem erfolgreichen Ende geführt werden.
+++ 21:20 London gibt Kiew Kredit über 2,74 Milliarden Euro für Verteidigung +++
Großbritannien gibt der Ukraine einen Kredit über 2,74 Milliarden Euro zur Stärkung seiner Verteidigung. Die beiden Finanzminister Rachel Reeves und Serhii Marschenko unterzeichneten die Vereinbarung. Zuvor hatte der britische Premierminister Keir Starmer den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in London empfangen.
+++ 21:07 Macron: Nicht Selenskyj, sondern Putin riskiert Weltkrieg +++
Der französische Staatschef Emmanuel Macron weist Äußerungen seines US-Amtskollegen Donald Trump bei dessen Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zurück. Macron reagierte am Samstag auf den aufgeheizten Austausch zwischen Trump, Selenskyj und US-Vizepräsident J.D. Vance, bei dem Trump seinem Gast vorgeworfen hatte, er riskiere einen dritten Weltkrieg. „Wenn irgendjemand einen dritten Weltkrieg riskiert, ist sein Name Wladimir Putin“, sagt Macron dem portugiesischen Nachrichtensender RTP bei einem Besuch in Lissabon. Er hoffe, dass sich die USA weiterhin der Verteidigung der Demokratie verpflichtet fühlten. „Meine Hoffnung ist, dass die Vereinigten Staaten von Amerika ihrer Geschichte und ihren Prinzipien treu bleiben“, sagt er. „Wann immer wir große Konflikte hatten, standen die Vereinigten Staaten von Amerika auf der richtigen Seite der Geschichte und der Freiheit.“
+++ 20:40 Russischer Raketenangriff auf Odessa +++
Eine russische Rakete hat ukrainischen Angaben zufolge Hafenanlagen in der südukrainischen Stadt Odessa getroffen. Dabei seien zwei Hafenarbeiter verletzt und die Infrastruktur sowie ein Schiff beschädigt worden, teilt der Gouverneur der Region, Oleh Kiper, auf Telegram mit. Der Einschlag habe ein unter panamaischer Flagge fahrendes Schiff eines europäischen Unternehmens demoliert. Rettungskräfte seien vor Ort und behandelten die beiden Verletzten medizinisch.
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