Ukraine-Krieg im Liveticker: +++ 04:02 Ukraine meldet Angriff auf Odessa: Ein Toter und mehrere Verletzte ++ | ABC-Z

10.06.2025
Ukraine-Krieg im Liveticker
+++ 04:02 Ukraine meldet Angriff auf Odessa: Ein Toter und mehrere Verletzte ++
In der südukrainischen Schwarzmeerstadt Odessa wurden nach örtlichen Behördenangaben bei einem russischen Luftangriff mindestens ein Mensch getötet und vier weitere verletzt. Bei dem Toten handelt es sich Regionalgouverneur Oleh Kiper zufolge um einen 59-jährigen Mann. Kiper zufolge wurden bei den russischen Angriffen im Zentrum der Weltkulturerbe-Stadt eine Entbindungsstation, eine medizinische Notaufnahme und Wohnhäuser getroffen.
+++ 02:31 Erneut massiver russischer Angriff auf Kiew ++
Russland hat die ukrainische Hauptstadt Kiew erneut mit einem heftigen Drohnen- und Raketen-Angriff überzogen. In der Nacht ist nach Angaben eines dpa-Reporters starkes Flugabwehrfeuer über der Stadt zu hören. Der ukrainischen Luftwaffe zufolge kamen auch ballistische Raketen zum Einsatz. Der Nachrichtenagentur RBK-Ukraine zufolge sind in der Stadt Explosionen zu hören. Nach Angaben der Militärverwaltung gibt es Schäden in mindestens drei von zehn Stadtbezirken. Erst in der Nacht zuvor hatte Russland die benachbarte Ukraine nach Angaben aus Kiew mit dem seit Kriegsbeginn zahlenmäßig größten Drohnenangriff überzogen. Dabei kamen demnach allein fast 500 Shahed-Drohnen zum Einsatz. Es gab mehrere Verletzte.
+++ 01:44 CDU-Politiker Daniel Günther und Norbert Röttgen setzten SPD wegen Wehrpflicht unter Druck +++
Aus der CDU kommt Druck auf den Koalitionspartner SPD, den geplanten freiwilligen Wehrdienst in eine Wehrpflicht umzuwidmen oder mit verpflichtenden Elementen zu versehen. “Das Thema hat im Moment höchste Priorität. Wir brauchen eine angemessen ausgestattete Bundeswehr – und eine Bundeswehr mit ausreichend Personal”, sagt Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther dem “Stern”. “Wenn wir 50.000 bis 60.000 Soldatinnen und Soldaten zusätzlich brauchen, ist klar: Der geplante freiwillige Wehrdienst reicht nicht aus. Ich unterstütze sämtliche Überlegungen, die schon jetzt die Einführung einer Wehrpflicht vorbereiten.” Auch CDU-Außenpolitik Norbert Röttgen fordert ein Umsteuern in der Bundesregierung. Im Koalitionsvertrag sei zwar vereinbart, “zunächst” allein auf Freiwilligkeit für die Rekrutierung tausender weiterer Soldaten zu setzen, sagt er dem “Stern”. Aber sowohl diese Formulierung “als auch die sicherheitspolitische Lage erzwingen, dass wir von vornherein einen Plan B ins Gesetz aufnehmen, falls die Freiwilligkeit als Plan A nicht zum Ziel führt.” Röttgen verweißt auf die russische Bedrohung: “Wir können nicht ausschließen, dass Putin nicht abwartet, bis die Nato ihre Vorbereitungen abgeschlossen hat, sondern dass er früher angreift. Wir müssen also in den ersten Jahren schneller sein. Es besteht folglich ein gigantischer Handlungs- und Zeitdruck.” Auch Günther warnt vor der russischen Bedrohung. “Die internationale sicherheitspolitische Lage hat sich in den vergangenen Jahren deutlich verändert”, sagt er. Seine CDU in Schleswig-Holstein habe bereits vor einem Jahr die Wiedereinsetzung der Wehrpflicht für Frauen und Männer gefordert und langfristig die Einführung der allgemeinen Dienstpflicht. Bislang plant Verteidigungsminister Boris Pistorius einen freiwilligen Wehrdienst. Die SPD hatte am Wochenende ausgeschlossen, die Pläne neu zu verhandeln.
+++ 00:35 Schutz der Bevölkerung: DRK-Präsidentin sieht Investitionsbedarf von über zwei Milliarden Euro +++
Angesichts der gestiegenen Bedrohungslage fordert das Deutsche Rote Kreuz (DRK) Milliardeninvestitionen in den Schutz der Bürgerinnen und Bürger in Deutschland. DRK-Präsidentin Gerda Hasselfeldt sagt der “Rheinischen Post”, es müssten mindestens 0,5 Prozent des Bundeshaushalts für die Stärkung des Bevölkerungsschutzes durch die anerkannten Hilfsorganisationen investiert werden. “Also circa 2,4 Milliarden Euro jährlich”, so Hasselfeldt. Die DRK-Präsidentin erinnert an den Koalitionsvertrag von Union und SPD. So habe sich die neue Bundesregierung das Ziel gesetzt, “den Bevölkerungsschutz krisenfest und zukunftsfähig aufzustellen”. Vor dem Hintergrund zunehmender Bedrohungen gewinne der Anspruch der Koalition “an Dringlichkeit”, so Hasselfeldt. Die zusätzlichen Mittel müssten zur Sicherstellung der Einsatzfähigkeit von Hilfsorganisationen, zur Förderung des Ehrenamts und zur Härtung der Infrastruktur und Redundanzen eingesetzt werden, führt die DRK-Präsidentin weiter aus. Auch müssten die Betreuungs- und Unterbringungskapazitäten für Krisen- oder Verteidigungsfälle rasch ausgebaut werden, teilt Hasselfeldt mit.
+++ 23:39 Selenskyj plant Schläge “auf alles, was für einen Angriff auf die Ukraine arbeitet” +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bespricht den Verlauf der aktuellen Ereignisse an der Front, die Aufstellung und Entwicklung von Truppen sowie Angriffe auf russische Militäreinrichtungen. “Ich habe heute eine Sitzung des Generalstabs abgehalten. Es gab auch separate Gespräche mit Verteidigungsminister Umerow, Oberbefehlshaber Syrski und Generalstabschef Ignatow. Es gab Geheimdienstberichte und Berichte des Sicherheitsdienstes der Ukraine”, informiert Selenskyj in seiner Videoansprache. Er betont, dass die Hauptaufmerksamkeit auf Angriffe auf russische Militäreinrichtungen gerichtet sei – “alles, was dort für einen Angriff auf die Ukraine arbeitet.”
+++ 21:56 Video zeigt Explosion von Raketenabwehrsystem nach ukrainischem Drohnenschlag +++
Soldaten der unbemannten Systemstreitkräfte der Ukraine zerstörten ein russisches Flugabwehr-Raketensystem “Buk-M3” mit “voller Munitionsladung” mittels Drohne. Ein Video des Verteidigungsministerium zeigt den Schlag, der eine gewaltige Explosion zur Folge hatte. Der entstandene Schaden beträgt etwa 45 Millionen Euro. Wo das “Buk-M3” stand, wird nicht mitgeteilt. In den vergangenen Tagen wurden bereits mehrere solcher Raketenabwehrsysteme durch die Ukrainer zerstört.
+++ 21:21 Rutte: “Russlands Fähigkeiten nehmen zu, nicht ab” +++
Russland produziere in drei Monaten so viel Munition wie die Nato in einem Jahr, sagt Nato-Chef Mark Rutte bei der britischen Denkfabrik Chatham House in London. “Die Fähigkeiten von Putins Kriegsmaschinerie nehmen zu, nicht ab”, sagt Rutte. “Russland baut seine Streitkräfte mit chinesischer Technologie wieder auf und produziert schneller mehr Waffen, als wir dachten.” Rutte zieht das Fazit: “Russland könnte innerhalb von fünf Jahren bereit sein, militärische Gewalt gegen die Nato einzusetzen. Machen wir uns nichts vor.”
+++ 20:53 Sybiha fordert “verheerenden Schlag” gegen Russland +++
Der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha fordert “einen verheerenden Schlag” an Sanktionen gegen Russland. Er erklärt auf einer Pressekonferenz mit dem litauischen Amtskollegen Kestutis Budrys, Russland reagiere auf die weltweiten Friedensbemühungen und die US-Vorschläge mit verstärktem Terror und Eskalation. Eine der wichtigsten Maßnahmen, um dies zu verhindern, seien Sanktionen. “Wir bestehen darauf, dass das 18. Sanktionspaket der EU nicht nur stark, sondern auch destruktiv sein muss”, sagt Sybiha. “Es muss dem Energiesektor, der Schattenflotte, dem Bankensektor und den Systemen zur Umgehung von Sanktionen einen verheerenden Schlag versetzen.” Von den Teilnehmern des am Wochenende beginnenden G7-Gipfels in Kanada wünscht sich der Außenminister “mehr Wille und Entschlossenheit”. Die Staaten sollten die Preisobergrenze für ein Barrel Öl aus Russland auf 30 US-Dollar reduzieren. “Wir hoffen sehr, dass Entscheidungen in dieser Richtung während des G7-Gipfels in Kanada entsprechend getroffen und formalisiert werden.”
+++ 20:20 Orban: Russen zu schwach, um Nato anzugreifen +++
Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban stellt die Fähigkeit Russlands in Frage, Nato-Länder anzugreifen. Er argumentiert im Interview beim französischen Sender LCI, dass der Kreml “nicht einmal in der Lage ist, die Ukraine zu besiegen. Die Russen sind dafür zu schwach”, sagt Orban. “Also sind sie auch nicht in der Lage, die Nato ernsthaft anzugreifen.” Der Kreml-Freund beteuert zudem, ein “direkter Konflikt mit Russland” oder eine “Kriegsdrohung” liege nicht im Interesse Ungarns oder der EU. Aus diesem Grund dürfe die Ukraine nicht der Nato beitreten. “Europa muss langfristig gestärkt werden, und es muss eine strategische Vereinbarung mit Russland geben.” Sanktionen gegen Russland würden “Ungarn und ganz Europa zerstören”.
+++ 19:44 BND-Chef warnt: “Leute in Moskau wollen die Nato testen” +++
Der Präsident des Bundesnachrichtendienstes (BND), Bruno Kahl, warnt davor, die russische Aggression zu unterschätzen. “Wir sind sehr sicher und haben dafür auch nachrichtendienstliche Belege, dass die Ukraine nur ein Schritt auf dem Weg nach Westen ist”, sagt Kahl im Podcast Table.Today. “In Moskau gibt es Leute, die glauben nicht mehr, dass Artikel 5 der Nato funktioniert. Und sie würden das gerne testen.” Das Ziel der russischen Machthaber sei es, den Einflussbereich nach Westen auszudehnen.
+++ 19:10 Russland soll Zahlungen an Wehrpflichtige kürzen +++
Seit Anfang des Jahres sollen verschiedene russische Regionen die Pauschalzahlungen an Bürger kürzen, die einen Vertrag für den Militärdienst unterschreiben, berichtet der Auslandsgeheimdienst der Ukraine. “Dies deutet auf eine sich verschärfende Haushaltskrise angesichts des wirtschaftlichen Drucks und der Sanktionen hin”, schlussfolgert der Geheimdienst. “In der Region Samara wurden die Zahlungen von 45.000 auf 26.000 Dollar gekürzt, in Jamal-Nenzen von 39.000 auf 24.000 Dollar, in Nischni Nowgorod von 38.000 auf 19.000 Dollar, in Baschkortostan von 20.000 auf 12.000 Dollar und für Vertragssoldaten aus Ufa auf 7.000 Dollar.” Der Geheimdienst sieht darin eine “tiefe finanzielle Instabilität der Regionen” sowie eine “unkoordinierte Politik, die die sozialen Spannungen nur noch verschärft”.
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