Uckermark: Falscher Polizist bringt Frau um ihre Ersparnisse | ABC-Z

Eine Frau in Milmersdorf (Landkreis Uckermark) ist mit einer “Enkeltrick”-Masche um ihr Erspartes gebracht worden. Die Frau meldete sich am Dienstag bei der Polizei, um den Vorfall zu schildern, wie die Polizeidirektion mitteilte.
So sei sie von einem angeblichen Polizeibeamten angerufen worden, der angab, dass er und seine Kollegen im Wald einen Rucksack gefunden hätten, in dem neben einer Pistole und Werkzeugen ein Zettel entdeckt worden sei. Darauf seien Namen verzeichnet gewesen und auch der Name der Frau habe sich darunter befunden. Nun müsse man davon ausgehen, dass sie Ziel von Einbrechern sei, und ihren Besitz sichern. Dazu brauche der falsche Polizist jedoch ihre Mithilfe.
Die Frau sollte ihr Geld und ihre Wertgegenstände in einem Kochtopf verstauen. Dann würde ein angeblicher Kollege das Ganze in Verwahrung nehmen, sagte der falsche Polizist der Frau den Angaben zufolge weiter.
Zwar habe die Frau Zweifel an der Erzählung gehabt, doch der Betrüger am Telefon habe nicht locker gelassen und die Frau dazu gebracht, den Auftrag auszuführen. Sie übergab den Angaben zufolge den Topf samt Inhaltes an einen angeblichen Zivilpolizisten. Dieser habe sich nicht ausweisen, aber forsch erklärt, dies als Zivilpolizist auch nicht zu müssen.
Die Polizei hat nun die Ermittlungen aufgenommen. Welcher Schaden der Frau genau entstanden ist, ist derzeit nicht bekannt.
Sogenannte “Enkeltrick”-Betrüger versuchen, insbesondere ältere Menschen durch geschickte Täuschung um hohe Geldbeträge zu bringen. Am Telefon geben sie sich als nahe Angehörige wie Enkel, Neffen oder auch Töchter und Söhne aus und täuschen eine Notlage vor. Sie schildern beispielsweise einen Unfall, dringende Arztkosten für eine lebensnotwendige Behandlung im Krankenhaus oder eine angebliche Zahlung, die sofort geleistet werden müsse. Ebenso werden Anrufe oder Besuche falscher Behörden wie der Polizei fingiert.
Um sicher zu gehen, dass es sich in einem solchen Fall wirklich um ein Familienmitglied handelt, empfiehlt die Verbraucherschutzzentrale zum Beispiel ein familieninternes Passwort, welches genannt werden soll. Ebenso sollte man sich vorsorglich aus dem Telefonbuch streichen lassen.