USA: Pete Hegseth soll Geld an mutmaßliches Missbrauchsopfer gezahlt haben | ABC-Z

Der Kandidat für das Amt des US-Verteidigungsministers Pete Hegseth soll einer Frau wegen Vorwürfen des sexuellen Missbrauchs 50.000 US-Dollar gezahlt haben. Dies geht aus Antworten hervor, die Hegseth der demokratischen Senatorin Elizabeth Warren aus Massachusetts während seines Bestätigungsverfahrens gegeben hat und die der Nachrichtenagentur AP vorliegen. Hegseths Anwalt Timothy Parlatore äußerte sich dazu bisher nicht.
Hegseth wird vorgeworfen, 2017 eine Frau in Kalifornien sexuell missbraucht zu haben. Er behauptet dagegen, die Begegnung sei einvernehmlich gewesen.
Wie aus einem im November veröffentlichten Untersuchungsbericht hervorgeht, soll Hegseth der Frau das Telefon abgenommen, die Tür blockiert und sich geweigert haben, sie gehen zu lassen. Die Polizei empfahl damals, den Bericht an die Staatsanwaltschaft von Monterey County zur Überprüfung weiterzuleiten. Die Bezirksstaatsanwältin von Monterey County, Jeannine M. Pacioni, teilte mit, ihr Büro habe es im Januar 2018 aus Mangel an Beweisen abgelehnt, Anklage gegen Hegseth zu erheben.
Hegseth wird auch beschuldigt, sich bei öffentlichen Veranstaltungen stark betrunken zu haben. Hinzu kam in dieser Woche die eidesstattliche Versicherung seiner ehemaligen Schwägerin: Diese wirft ihm vor, seine zweite Ehefrau misshandelt zu haben. Hegseth bestreitet den Vorwurf.
Zwei republikanische Senatorinnen wollen gegen Hegseth stimmen
Im US-Senat soll noch am Freitag final über Hegseths Bestätigung als Verteidigungsminister abgestimmt werden. Aufgrund der knappen Mehrheit der Republikaner könnten schon vier Abweichler Hegseth das Amt verwehren. Allerdings deutet trotz der neuen Anschuldigungen alles darauf hin, dass er die nötige Mehrheit bekommt. Lediglich zwei Senatorinnen der Republikaner, Lisa Murkowski aus Alaska und Susan Collins aus Maine, teilten mit, sie hielten den Wunschkandidaten des neuen US-Präsidenten Donald Trump für nicht ausreichend qualifiziert für das Amt.
„Der Leiter des Verteidigungsministeriums muss die Verhaltensstandards und den Charakter an den Tag legen und vorleben, die wir von allen Soldaten erwarten“, sagte Murkowski. Die Nominierung von Hegseth für das Amt werfe aber erhebliche Bedenken auf, über die sie nicht hinwegsehen könne.
Hegseth machte als Moderator beim konservativen Fernsehsender Fox News Karriere. Als Pentagonchef wäre der Veteran für knapp 2,1 Millionen Soldaten, etwa 780.000 Zivilisten und einen Etat in Höhe von 850 Millionen Dollar zuständig.