Kultur

TV-Experten: Sie halten für uns ihre Knochen hin | ABC-Z

Aus der Serie:
Die Pflichtverteidigung

Fußballexperten können es niemandem recht machen. Nun hört einer der besten von ihnen auf, Gary Lineker. Zeit für eine Pflichtverteidigung dieses Berufsstandes

Nicht jeder Fußballexperte schafft einen Spruch für die Ewigkeit wie Gary Lineker
© Carl Recine Livepic/​Action Images/​Reuters

In der Reihe “Die Pflichtverteidigung” ergreifen wir das Wort für Personen, Tiere, Dinge oder Gewohnheiten, die von vielen kritisiert und abgelehnt werden. Dieser Artikel ist Teil von ZEIT am Wochenende, Ausgabe 46/2024.

Fußballexperten, also die Leute, die über diese Sportart im
Fernsehen reden und meist TV-Experten genannt werden, können im Grunde nur
verlieren. Sie kritisieren entweder das falsche Team (also das eigene der
Zusehenden) oder loben das falsche (also die gegnerische Frau- oder
Mannschaft). Entweder reden sie zu geschwollen (“Restverteidigung”) oder zu
schlicht (“Führungsspieler”). Entweder sind sie zu lustig (Christoph Kramer)
oder nicht lustig genug (Matthias Sammer). Entweder sehen sie nicht genug (das war
ganz klar ein Elfer!) oder zu viel (zwischen den, äh, Ketten ist genau was bitte
passiert?). Entweder sprechen sie zu wenig über Fußball (was soll jetzt der
Kommentar über die deutsche Innenministerin?) oder zu viel (warum sagt er
nichts zu der Regenbogenbinde?). Entweder sind sie zu grob (Mario Basler) oder
zu schlau (Thomas Broich) oder zu torhüterinnenperspektivisch (Almuth Schult)
oder zu fränkisch (Lothar Matthäus).

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