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TV-Duell Biden vs. Trump: “Es trennen uns Ozeane” – Politik | ABC-Z

Wie zwei Ringer kommen die Kontrahenten ins Wahlstudio. Amtsinhaber Joe Biden schleicht eher. Der 81-jähre US-Präsident wirkt älter, blasser als sein nur drei Jahre jüngerer Konkurrent Donald Trump, der beschwingt ans Rednerpult schreitet. Die Hand reichen sie sich nicht, so herzlich ist ihre Abneigung.

Die Moderatorin fragt: Was ist besser als vor vier Jahren? Biden führt aus, was seine Regierung nach Trumps Amtszeit alles reparieren musste und verteidigt seine Bilanz. „Aber es gibt noch mehr zu tun. (…) Die Menschen der Arbeiterklasse sind immer noch in Schwierigkeiten.“

Trump dagegen sagt, wie toll alles unter ihm als Präsident gewesen sei – und geht umgehend zum Gegenangriff über: „Das war die schlechteste Regierung, die wir je hatten.“ Biden habe einen schlechten Job gemacht, sagt Trump: „Die Inflation bringt unser Land um. Sie bringt uns absolut um.“

Die Moderatorin fragt die beiden Präsidentschaftskandidaten auch nach der Haltung zur Abtreibung. Trump wiederholt seine Meinung, dass es gut und richtig sei, dass die Bundesstaaten darüber entscheiden sollten. Und da behauptet Trump, dass sogar noch nach der Geburt abgetrieben werden kann. In Virginia sei das möglich, behauptet er. Trump: „Die Demokraten sind die Radikalen, nicht die Republikaner.“

Biden weist die Vorwürfe entschieden zurück: „Das ist eine glatte Lüge.“ Das wird er mehrfach am Abend wiederholen. Biden versucht zunächst immer wieder mit Argumenten durchzukommen. Trump grinst höhnisch, behauptet haarsträubende Dinge. Und er wiederholt seine unbelegte Behauptung, dass Einwanderer unter Biden eine Verbrechenswelle ausgelöst hätten.

Er versucht Biden mehrmals zu verunsichern, sagt: „Wenn Präsident Biden seine Sätze beendet, verstehe ich immer nicht, was er sagen wollte. Ich glaube, er weiß auch nicht, was er gesagt hat.“

Joe Biden: “Alles, was er sagt, ist eine Lüge.” (Foto: JUSTIN SULLIVAN/Getty Images via AFP)

Biden wiederum nennt Trump einen Lügner. „Er übertreibt, er lügt“, sagt der Demokrat mit Blick auf Trumps Aussagen zur Lage an der Grenze. Zu Äußerungen über Veteranen sagt Biden: „Alles, was er sagt, ist eine Lüge.“ Die beiden Kandidaten streiten sich darüber, wer mehr für Veteranen geleistet habe. Der Demokrat bezeichnete seinen Kontrahenten als „Verlierer“ und „Trottel“.

Trump macht Biden anschließend für den russischen Angriffskrieg in der Ukraine verantwortlich. Sagt, wenn die USA einen „echten Präsidenten“ hätten, der von Wladimir Putin respektiert würde, wäre dieser nie in der Ukraine einmarschiert. Erneut kündigt er an, den Krieg umgehend beenden könnte, wenn er wiedergewählt würde. Sogar noch vor einem Amtsantritt im Januar.

Donald Trump: “Die Inflation bringt unser Land um. Sie bringt uns absolut um.” (Foto: JUSTIN SULLIVAN/Getty Images via AFP)

Trump sagt, dass ihn von Biden „Ozeane“ trennten. Er stellt die geistige Verfassung des Amtsinhabers infrage: „Er ist nicht in der Lage, Präsident zu sein, Sie wissen das, und ich weiß es. Es ist lächerlich.“ Weiter: „Er ist, ohne Frage, der schlechteste Präsident – die schlechteste Präsidentschaft in der Geschichte unseres Landes“, schimpfte der Republikaner weiter.

Auch zu Trumps Anklagen und Strafverfahren liefern sich die beiden einen heftigen Schlagabtausch: „Die einzige Person auf dieser Bühne, die ein verurteilter Verbrecher ist, ist der Mann, den ich gerade anschaue“, sagt Biden. Trump werde zudem noch vieler weiterer Verbrechen beschuldigt und müsse hohe Zivilstrafen zahlen, ergänzte Biden.

Biden sagt in Bezug auf die angebliche Affäre mit einer Pornodarstellerin: „Sie haben die Moral einer Straßenkatze“ (engl: „You have the morals of an alley cat.”). Trump meint hingegen ohne Belege, dass Biden möglicherweise bald ein verurteilter Verbrecher sein könnte, „weil er viele Tote an der Grenze ausgelöst hat“.

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