Politik

Menschenrechte: Irans Justiz lässt mutmaßlichen Mossad-Spion hinrichten | ABC-Z

Die iranische Justiz hat nach eigenen Angaben einen vermeintlichen Spion hingerichtet. Wie die Justizagentur Misan berichtete, sei der 34-jährige Mann nach dem islamischen Strafgesetzbuch wegen “Kriegsführung gegen Gott” und “Korruption auf Erden” zum Tode verurteilt worden. Er soll demnach für den israelischen Auslandsgeheimdienst Mossad tätig gewesen sein. Der Verurteilte wurde vom Justizportal als Mohsen
Langarneschin identifiziert.

Laut der iranischen Justiz wurde dem Verurteilten vorgeworfen, an der Ermordung eines Offiziers der Revolutionsgarden vor drei Jahren beteiligt gewesen zu sein. Damals war ein Oberst im Südosten der Hauptstadt auf offener Straße erschossen worden. Zudem soll der Mann einen mutmaßlichen Anschlag auf ein Zentrum des Verteidigungsministeriums in Isfahan geplant haben. Die Vorwürfe lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Mord an Revolutionsgarden

Am 22. Mai 2022 wurde Hassan Sayyad Khodaei, ein hochrangiger Offizier der Islamischen Revolutionsgarde, vor seinem Haus in Teheran “von zwei Motorradfahrern mit fünf Schüssen” getötet. Die New York Times berichtete damals unter Berufung auf einen israelischen Geheimdienstmitarbeiter, der israelische Geheimdienst sei an der Tötung Sayyad Khodaeis beteiligt gewesen.

Laut der New York Times sei die Tötung als Warnung an den Iran gedacht gewesen, die Operationen einer Geheimgruppe innerhalb der Revolutionsgarde einzustellen. Die Einheit 840 der Revolutionsgarde, bei der Sayyad Khodaei beschäftigt gewesen sein sollte, ist nach Angaben des israelischen Geheimdienstes mit der Entführung und Ermordung von Ausländern auf der ganzen Welt beauftragt, darunter auch israelische Zivilisten und Beamte.

Geständnisse durch “Folter”

Iranische Menschenrechtsorganisationen kritisierten das Todesurteil. Die Nachrichtenagentur der Menschenrechtsaktivisten, HRANA, berichtete am 29. April, dass Langarneschin während seiner Haft unter Druck gesetzt worden sei, “ein erzwungenes Geständnis abzulegen”, nämlich seine Beteiligung an der Ermordung des Obersts der Revolutionsgarde.

Der Vater des Hingerichteten hat in einer Videobotschaft gesagt, sein Sohn sei ohne fairen Prozess zum Tode verurteilt worden und sein Fall weise zahlreiche Unklarheiten und Mängel auf.

Auch die Menschenrechtsorganisation Iran Human Rights (IHRNGO) schrieb auf X, Langarneschin sei aufgrund seiner durch Folter erpressten Geständnisse zum Tode verurteilt worden.

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