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Türkei in Aufruhr nach Veröffentlichung von Karikatur: „Abscheulicher Angriff“ | ABC-Z

Die türkische Polizei nimmt vier Karikaturisten wegen einer umstrittenen Zeichnung fest, die als Beleidigung des Propheten Mohammed angesehen wird. Proteste und Gewalt erschüttern Istanbul.

Die Zeichnung zeigt zwei Männer mit Flügeln und Heiligenschein, die sich über einer von Bomben zerstörten Stadt die Hand reichen. Die Karikatur ging vier Tage nach ihrer Veröffentlichung in den sozialen Medien viral und löste massive Proteste aus, berichtet CNN.

Massenproteste in Istanbul wegen Karikatur

Hunderte Demonstranten versammelten sich auf Istanbuls zentral gelegener Istiklal-Straße, riefen „Allah ist groß“ und forderten die Einführung der Scharia. Die Büros von „LeMan“ wurden angegriffen, Türen eingetreten. Die Polizei veröffentlichte Aufnahmen von barfüßigen, gefesselten Karikaturisten und betonte: „Ihr entkommt weder unseren Sicherheitskräften noch der Justiz.“

Türkische Regierungsvertreter sehen „abscheulichen Angriff auf unsere Werte“

Innenminister Ali Yerlikaya nannte die Karikatur eine „Provokation“, die nicht durch Meinungsfreiheit geschützt sei. Fahrettin Altun, Kommunikationschef der Präsidentschaft, sprach von einem „abscheulichen Angriff auf unsere Werte“. 

Das Justizministerium leitete eine Untersuchung wegen „öffentlicher Beleidigung religiöser Werte“ gemäß Artikel 216 des Strafgesetzbuchs ein, wie CNN weiter berichtet. 

Satiremagazin fühlt sich falsch verstanden

„LeMan“, bekannt für respektlose Comics ähnlich „Charlie Hebdo“ in Frankreich, wies die Vorwürfe zurück. Die Karikatur stelle keinen Propheten dar, sondern eine fiktive muslimische Person namens Mohammed, die bei israelischen Bombardierungen getötet wurde. „Es bedarf extremer Böswilligkeit, dies als Beleidigung zu werten“, erklärte das Magazin und entschuldigte sich bei Lesern, die sich verletzt fühlten. 

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