Türkisch-syrische Beziehungen: Erdoğan bietet Syrien Hilfe im Kampf gegen kurdische Milizen an | ABC-Z

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat dem syrischen Übergangspräsidenten Ahmed al-Scharaa eine Zusammenarbeit im Kampf gegen „jede Form von Terrorismus“ angeboten. Die Türkei sei bereit, die neue syrische Führung im Kampf gegen die Dischihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) und die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK zu unterstützen, sagte Erdoğan in Ankara nach einem Treffen mit Scharaa.
Syriens Interimspräsident al-Scharaa sagte, sein Land arbeite mit der Türkei an einer gemeinsamen Strategie, „um den Sicherheitsbedrohungen in der Region zu begegnen“.
Nach Ansicht Erdoğans hat die PKK Verbindungen zu radikalen Kurden im Nordosten Syriens. Gegen diese hat die Türkei bereits mehrfach Militäreinsätze gegen die sie anführende kurdische Miliz YPG geführt. Auch seit dem Sturz Assads geht der türkische Kampf gegen diese Kurdenmilizen weiter. Die Türkei erhofft sich nun militärische Unterstützung von Syriens neuen Machthabern.
Hoffnung auf Rückkehr syrischer Flüchtlinge
Er habe mit al-Scharaa „Maßnahmen gegen die separatistische Terrororganisation und ihre Anhänger erörtert, die den Nordosten Syriens besetzt halten“, sagte Erdoğan nach dem Treffen. Zudem äußerte Erdoğan die Hoffnung, dass sich die freiwillige Rückkehr syrischer Migranten beschleunigen werde, wenn Syrien stabiler werde.
Die Türkei ist das Land, das die meisten Flüchtlinge aus Syrien nach dem Ausbruch der Bürgerkrieges 2011 aufgenommen hat. Die türkische Regierung forciert die Rückkehr der Geflüchteten in ihr Heimatland, um den wachsenden Missmut innerhalb der eigenen Bevölkerung zu senken.
Al-Scharaa sagte lediglich, dass er mit Erdoğan über die Lage im Nordosten Syriens gesprochen habe. „Die Beziehungen zwischen Syrien und der Türkei sind historisch“, sagte al-Scharaa, der nach einem Besuch in Saudi-Arabien in der Türkei nun seine zweite offizielle Auslandsreise als Übergangspräsident machte. Erdoğan lud er seinerseits zu einem Besuch nach Syrien ein.
Der Sturz von Syriens autokratischem Langzeitherrscher Baschar al-Assad durch eine von Islamisten angeführte Rebellenallianz hat den Einfluss der Türkei in Syrien erheblich gesteigert. Erdoğan kündigte an, sich für die Aufhebung der internationalen Sanktionen einzusetzen, die während der Herrschaft des früheren Präsidenten Baschar al-Assad gegen Syrien verhängt wurden. Er rief arabische und muslimische Länder dazu auf, die neue Regierung in Damaskus zu unterstützen.