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TSV 1860 will nächsten Dreier – doch in Wiesbaden wartet ein neuer Fluch | ABC-Z

München – Sind aller guten Dinge drei bei Sechzig? 3:1 bei Hannover 96 II, 1:0 gegen Borussia Dortmund II – und nun auch ein Erfolgserlebnis in der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden? Nach zwei Zweitvertretungen und Keller-Kontrahenten muss der TSV bei Aufstiegsaspirant SVWW zu bestehen. Nachdem die Giesinger zuletzt das von der AZ auf den Namen Leopold getauften Hausgeist aus dem Grünwalder Stadion vertrieben und damit nach vier Monaten auch den Heimfluch gebrochen haben, gilt nun: Weitermachen in Wiesbaden!

„Nach so einem Sieg, der absolut verdient war, ist die Stimmung positiv“, sagte Cheftrainer Patrick Glöckner auf AZ-Anfrage über die Lage bei den Löwen, ging aber nach einem kurzen Exkurs, dass er „die Spieler körperlich wieder aufbauen“ und „die ein oder andere Position auffrischen“ werde, sofort wieder in den Wettkampfmodus: „Vier Punkte nach hinten sind trügerisch. Wir befinden uns noch immer im Abstiegskampf.“

Für den 48-Jährigen alles andere als ein komfortables Polster, weshalb es darum geht, schnellstmöglich nachzulegen.

Glöckner warnt vor Wiesbaden: „Für sie die letzte Chance, nochmals oben anzugreifen“

Wehen Wiesbaden stuft Glöckner allerdings als ungleich stärkeren Gegner ein als zuletzt die Reserven von Hannover und Dortmund. „Es ist für sie die letzte Chance, nochmals oben anzugreifen“, so der gebürtige Bonner über das Team von Trainer Nils Döring, das mit derzeit 40 Zählern auf dem Konto acht Punkte Rückstand auf Energie Cottbus hat, das auf Relegationsrang drei liegt. „Deswegen erwarte ich, dass sie mit den Messern zwischen den Zähnen kommen werden.“

1860 brauche daher zwei Dinge, um in der Brita-Arena zu bestehen: denselben Biss wie gegen den BVB II und dieselbe Lockerheit. „Wir wollen die Galligkeit und Leichtigkeit in unserem Spiel beibehalten“, stellt Glöckner klar: „Wenn wir den Einsatz und die Leidenschaft wie zuletzt auf den Platz bringen, dann haben wir die Möglichkeit, einen solchen Gegner zu schlagen.“

Dazu dürfte es aber wohl einer deutlich besseren Chancenverwertung bedürfen als zuletzt gegen Dortmund, als 1860 fünf, sechs hochkarätige Torchancen vergab.

Schifferl und Schröter sind vor der Länderspielpause noch kein Thema

Was sein Personal für ein neuerliches Erfolgserlebnis angeht, sind Abwehrspieler Raphael Schifferl und Rechtsaußen-Motor Morris Schröter weiterhin kein Thema. Mit der Rückkehr des Duos ins Mannschaftstraining sei frühestens in der Länderspielpause zu rechnen.

Immerhin sei kein neuer Ausfall dazugekommen, erklärt Glöckner, der aber auch Muskelkrämpfe bei Offensivspieler Soichiro Kozuki hinweist und „immer als Option“ bezeichnet, im Sturm nicht auf Strafraumstürmer Patrick Hobsch, sondern „auf Geschwindigkeit zu setzen, weil der Gegner Favorit ist und kommen muss.“

Das würde bedeuten: Maximilian Wolfram oder Winter-Neulöwe Dickson Abiama rücken in die vorderste Offensivposition.

Sechzig muss den Fluch der treffenden Ex-Löwen beenden

Und dann beschwor Glöckner seine Sechzger nochmal über die mentale Komponente. „Von der psychologischen Seite geht nichts über Siege. Wir haben jetzt zwei Mal hintereinander gezeigt, dass es funktioniert“, so der Löwen-Dompteur, der nach den beiden Pleiten bei Dynamo Dresden (2:5) und gegen Arminia Bielefeld (0:3) wieder die Kurve bekommen hat: „Die Jungs müssen sich einprägen, dass sie es können. Das müssen wir uns alle einprägen, ehrlich auf dem Platz arbeiten und keine Abkürzung nehmen.“

Sollte Sechzig die Ausfahrt Wehen Wiesbaden mit einem Sieg als Abkürzung Richtung Klassenerhalt nehmen, könnte das Samstags-Derby gegen Schlusslicht SpVgg Unterhaching (16.30 Uhr) für Sechzig zur perfekten Englischen Woche werden.

Doch so weit möchte Glöckner freilich nicht vorausblicken, schließlich wartet auf 1860 ein harter Brocken.

Also, Löwen: weitermachen in Wiesbaden, Wehen in Wehen vermeiden – und vielleicht auch noch den Fluch der treffsicheren Ex-Löwen im Zaum halten. Beim SVWW stehen mit Fabian Greilinger und Emanuel Taffertshofer nämlich deren zwei im Kader.

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