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TSV 1860 München: Beschimpft und beleidigt – Emotionale Rückkehr für Löwen-Trio inklusive Provokation | ABC-Z

München – Es war ein unterhaltsames, bisweilen hitziges S-Bahn-Derby zwischen der SpVgg Unterhaching und dem TSV 1860 am Sonntagabend. Am Ende teilten sich beide Teams nach zweimaliger Löwen-Führung beim 2:2-Unentschieden die Punkte.

Bei den Fans der Gastgeber sorgten vor allem drei Sechzger für aufgebrachte Stimmung: Rene Vollath, Raphael Schifferl und Patrick Hobsch. Das Trio wechselte im Sommer gemeinsam von der Vorstadt nach Giesing, von den Rängen im Hachinger Uhlsport-Park gab es dafür Pfiffe und Schmähgesänge.

Hobsch trifft gegen Ex-Klub: “Im Endeffekt bin ich Stürmer und ich freue mich über jedes meiner Tore”

So war es dann ausgerechnet Hobsch, der die Löwen vor der Pause überraschend in Führung brachte (33.), weil bis dahin die Gastgeber am Drücker waren. “Ich weiß auch nicht, wieso es im Sport oder speziell beim Fußball immer so ist, dass es die Geschichten dann doch immer gibt. Ich kenne natürlich die Tore hier, deswegen ist es mir vielleicht dann bisschen leichter gefallen”, sagte der 30-Jährige nach der Partie bei Magenta Sport.

Nach seinem Treffer jubelte Hobsch, der insgesamt drei Jahre für die Hachinger auflief, trotzdem ein wenig. “Ich bin eigentlich jemand der sagt, egal wie schön die Zeit bei Haching war – im Endeffekt bin ich Stürmer und ich freue mich über jedes meiner Tore.” Provozieren wollte er die ohnehin schon gereizten Fans allerdings nicht. “Ich hab natürlich auch gemerkt, dass das Tor direkt vor der Kurve passiert, da brauche ich auch nicht irgendwelche Freudentänze vor der Kurve aufführen, um das Ganze dann zu provozieren. Ich glaube, es hat die Jungs schon genug genervt, dass ich das Tor gemacht hab.” So habe der Sohn von Ex-Bundesliga-Profi Bernd Hobsch versucht mit seinem Team zu feiern, “im entspannten Modus”.

Klare Botschaft der Haching-Fans in Richtung Hobsch, Schifferl und Verlaat.
© AZ
Klare Botschaft der Haching-Fans in Richtung Hobsch, Schifferl und Verlaat.

von AZ

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Pfiffe für Vollath “vollkommen in Ordnung”

Für die Pfiffe und Beleidigungen hatte der Löwen-Stürmer gar ein wenig Verständnis. “Es gehört natürlich dazu. Es ist ganz klar, dass da die Fans nicht darüber erfreut sind”, erklärte er, fügte aber auch an: “Du siehst dann vorne am Zaun Leute, die du vor drei Wochen auf dem Weg zur Wiesn in der S-Bahn getroffen hast und dich ganz freundlich angelächelt und gegrüßt haben, anstatt dir da mal die Meinung unter vier Augen zu sagen.” Jeder müsse aber immer “selber wissen, wie er damit umgeht”.

Ähnlich sah es auch Löwen-Keeper Vollath, der die Münchner Vorstädter im Sommer nach zwei Jahren verlassen hatte. “Es war ja im Vorhinein klar, wenn man einen Wechsel zum Lokalrivalen, vor allem im Dreierpack, dass es dann ein bisschen unangenehm wird”, sagte der Ex-Hachinger. Das Interview bei Magenta Sport musste dann sogar für kurze Zeit unterbrochen werden, weil ein Zuschauer im Hintergrund heftige Beleidigungen in Richtung des Sechzig-Keepers warf.

“Grundsätzlich gefällt es mir ja auch, weil das bedeutet, dass man den Leuten hier nicht vollkommen egal ist. Und scheinbar tut es ihnen so sehr weh, dass ich nicht mehr da bin, dass sie da so ein bisschen ihren Frust rauslassen müssen”, sagte Vollath mit einem Lächeln. Grundsätzlich sei dies für ihn aber “vollkommen in Ordnung”.

Bei Rückkehr: 1860-Torhüter Vollath provoziert Unterhaching

Eine kleine Provokation ließ sich der 34-jährige Schlussmann dann allerdings auch nicht nehmen. Vor dem Strafstoß von Hachings Simon Skarlatis (49.) ging Vollath nochmal zum Elfmeterpunkt und nahm den Ball nochmal in die Hände. “Um ehrlich zu sein, wollte ich wirklich nur noch mal den Ball berühren. War jetzt ohne Witz gar nicht böse gemeint, klar schürt das. Die Gelbe Karte nehme ich mit.”

Emotionale Rückkehr für Rene Vollath.
© IMAGO / Eibner
Emotionale Rückkehr für Rene Vollath.

von IMAGO / Eibner

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Geholfen hat es allerdings nichts, Skarlatis ließ sich davon nicht beirren und verwandelte souverän zum zwischenzeitlichen 1:1. Nach der erneuten 1860-Führung von Soichiro Kozuki (54.), war Vollath auch bei Jesper Verlaats Eigentor in der 58. Minute zum 2:2 Endstand machtlos. “Grundsätzlich ist das eine Punkteteilung, mit der man leben kann, wenn man das Spiel inhaltlich analysiert”, fasste er abschließend zusammen.

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