TSV 1860: Das sagt Glöckner zu den Alibi-Fußball-Aussagen | ABC-Z

München – Löweeeen! Guten Morgeeeeen, aufwachen! Aufstehen – rausgehen und siegen! Nichts weniger als das ist der Job des neuen Löwen-Dompteurs Patrick Glöckner. Erster, ultimativer Versuch: Samstag, 14 Uhr, Grünwalder Stadion.
Glöckner: „Ich bin generell ein positiver Mensch“
„Ich bin generell ein positiver Mensch. Die Jungs haben sehr gut mitgezogen, hart gearbeitet im Training und viele hochintensive Dinge umgesetzt. Ich habe ein gutes Gefühl und glaube, dass jeder die Situation verstanden hat und dass er sich jetzt beweisen kann“, sagte Glöckner vor seinem Drittliga-Debüt mit dem TSV 1860, de, Heimspiel gegen den VfB Stuttgart II (14 Uhr, im AZ-Liveticker).
Dann wird sich auf Giesings Höhen zeigen: Kann Glöckner die Löwen wecken? Der neue Chefcoach, der 1860 nach dem 0:4-Desaster beim 1. FC Saarbrücken aus dem verlängerten Winterschlaf holen soll, blieb bei der Beschreibung seiner Gefühlslage gleich im Tierreich.
TSV 1860 hat großen Respekt vor dem VfB Stuttgart II
„Ich fühle mich wie ein Fisch im Wasser“, meinte der 48-Jährige in Anspielung auf sein längres Warten auf seine nächste Trainerstation nach dem nur zehn Spiele währenden Zweitliga-Engagement beim FC Hansa Rostock (November 2022 bis März 2023.
Mit Sechzig (Platz 14, 24 Zähler) will er nun, um im Bild zu bleiben, aber nicht ins Schwimmen geraten, sondern den blauen Platz am rettenden Ufer festigen.
Der Kontrahent der Giesinger besteht aus lauter jungen Wilden, aus der Talentschmiede von Bundesligist VfB Stuttgart. Einem Team, vor dem Glöckner trotz Tabellenplatz 17 (20 Punkte) großen Respekt hat: „Wir dürfen nicht denken, dass die alle jung und unerfahren sind. Das ist Quatsch!“ Vielmehr besteche jede U23-Mannschaft, aber gerade Stuttgart durch eine „hervorragende Jugendausbildung“ mit Spielern, die „technisch stark und unheimlich ballsicher“ seien.

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Schubert fällt wohl gegen Stuttgart aus
Der neue Löwen-Dompteur muss dagegen mit Personalsorgen kämpfen: Kapitän Jesper Verlaat, Nebenmann Raphael Schifferl, Junglöwe Lukas Reich, dessen Rechtsverteidiger-Rivale Tim Danhof, sie alle fallen verletzt aus. Dazu komme vermutlich noch Fabian Schubert, so Glöckner: „Er ist am Donnerstag im Training umgeknickt und hat es heute nochmal versucht, musste aber abbrechen.“ Einsatz stark gefährdet.
Wenigstens der gelbgesperrte Spielmacher Tunay Deniz und der gleich doppelt unpässliche Soichiro Kozuki (Rotsperre und Sprunggelenksverletzung) stehen wieder zur Verfügung, wobei der Japaner nach seiner Fußverletzung womöglich erstmal auf der Bank Platz nehmen wird.
Von Beginn an auflaufen dürfte auch Sechzigs (bisher) einziger Winter-Neulöwe: Philipp Maier. „Mit Sicherheit ist er eine Option für das Zentrum als guter Zweikämpfer. Er ist voll im Saft und eine sehr gute Option.“
Glöckner: „Natürlich ist es das höchste Ziel, die Heimspiele zu gewinnen“
Sowieso seien „gewonnene Zweikämpfe“ der Schlüssel gegen den VfB II, um den Youngstern die Lust am Spiel zu rauben. Könnte also bissig und schmutzig werden auf Giesings Höhen, was Maier und Co. auf dem Rasen zeigen.
Mit dem spielenden Löwenfan und einer ganzen Reihe erweckter Sechzger auf dem Rasen will Glöckner endlich die eklatante Heimschwäche des TSV ausbügeln: „Natürlich ist es das höchste Ziel, die Heimspiele zu gewinnen bei der Kulisse. Die Fans, die den Verein von klein auf mit Herz und Leidenschaft begleiten, haben das auch verdient.“

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Sechzig-Spieler sollen alles für die Fans geben
Deshalb wolle Glöckner, der dem Vernehmen nach auch ein harter Hund sein kann als Coach, seinen Spielern dies gewiss auch in aller Deutlichkeit vermitteln: „Wenn man nicht bereit ist, für sich zu laufen, muss man das für die Fans tun.“
Groß in den Rückspiegel schauen wolle Glöckner übrigens nicht: Der gebürtige Bonner hat sich zwar nicht mit Vorgänger Arigrios Giannikis ausgetauscht, einen Blick auf die 0:4-Klatsche in Saarbrücken und das Klartext-Interview von Torwart Marco Hiller hinterher („Alibifußball!“) aber geworfen.
Glöckner über das Hiller-Interview: „Das ist Vergangenheit“
„Ich habe das Interview gehört und das Spiel gesehen, aber das ist Vergangenheit. Ich hoffe, dass wir mit neuem Elan und Schwung etwas bewirken können!“ Am besten schon am Samstag gegen Stuttgart, denn sonst klingelt der Wecker bald noch schriller. . .