Wirtschaft

Tsunamiwarnungen: Die befürchtete ­Ka­tas­trophe ist ausgeblieben | ABC-Z

Nach dem Erdbeben vor Russland ist in den Vereinigten Staaten die befürchtete ­Ka­tas­trophe durch einen Tsunami ausgeblieben. Das Pacific Tsunami Warning Center (PTWC) registrierte auf Hawaii, wo sich am Dienstag (Ortszeit) nach Evakuierungsaufforderungen einige Zehntausend Bewohner und Urlauber aus der Küstenregion in höher gelegene Gebiete in Sicherheit gebracht hatten, eher moderate Wellen.

Vor Kahului im Norden der Insel Maui erreichten sie eine Höhe von etwa 1,70 Metern und überschwemmten Straßen sowie Parkplätze. In Hilo auf Big Island stieg der Pegel laut PTWC um knapp 1,50 Meter. „Hawaii ist von keiner Welle getroffen worden, die Folgen gehabt hätte“, teilte der Gouverneur Josh Green mit, als das Pacific Tsunami Warning Center die Warnungen vor möglichen Flutungen in der Nacht zu Mittwoch herabstufte. Nach den ersten Warnungen am Dienstagnachmittag hatte der Gouverneur die ­etwa 1,5 Millionen Bewohner der Inselgruppe vor „möglichen schweren Schäden an der Küste“ gewarnt.

Nordamerikanisches Festland blieb verschont

Auch das nordamerikanische Festland blieb verschont. Am Mittwochnachmittag wurden Warnungen und Hinweise über mögliche Tsunamiwellen an der Küste von Kalifornien wieder aufgehoben. Laut dem Nationalen Wetterdienst (NWS) waren die ersten, eher kleinen Wellen durch das Erdbeben gegen ein Uhr in Monterey, etwa 150 Kilometer südlich von San Francisco, registriert worden. Videos des NWS zeigten, wie die Wellen Boote entlang der Küste auf dem Wasser tanzen ließen.

­Etwa drei Stunden später wurden in Crescent City, wo im Jahr 1964 mindestens elf Menschen durch einen Tsunami ums Leben kamen, etwa ein Meter hohe Wellen beobachtet. Schon zuvor hatten die Behörden vor gefährlichen Strömungen gewarnt. In den meisten Regionen entlang der kalifornischen Küste wurden Wellen mit Höhen bis zu etwa 35 Zentimeter registriert. „Wir sind gut in Form. Die Bedrohung durch einen schweren Tsunami ist überstanden“, fasste die amerikanische Heimatschutzministerin Kristi Noem die Lage auf Hawaii und an der Westküste bei einem Besuch in Chile am Mittwoch zusammen.

Nahe der russischen Halbinsel Kamtschatka wurde derweil am Donnerstag abermals ein Beben registriert, das nach offiziellen Angaben die Stärke von 6,7 auf der Richterskala erreichte. Das Epi­zentrum habe 379 Kilometer südöstlich der Stadt Petropawlowsk-Kamtschatskij in einer Tiefe von 58 Kilometern unter dem Meeresboden gelegen. Auch in der Stadt waren neuerlich Erschütterungen zu ­spüren. Tsunamialarm wurde aber nicht ausgelöst. Es gab eine Reihe kleinerer Nachbeben zum großen Beben vom Mittwoch, welches mit einer Stärke von 8,8 das stärkste in der Region seit dem Jahr 1952 gewesen war.

Indonesiens Katastrophenschutz rief währenddessen am Donnerstag die ­Lo­kalbehörden auf, ihre Tsunamifrühwarnsysteme und die lokale Notfallvorsorge, darunter Evakuierungsrouten und Notunterkünfte, zu prüfen. Regelmäßige Übungen seien unerlässlich, um die Auswirkungen künftiger Katastrophen, darunter Verluste an Menschenleben, zu verringern, sagte ein Behördenmitarbeiter laut der Nachrichtenagentur Antara. Nach dem verheerenden Tsunami am zweiten Weihnachtstag 2004 hat der weltweit größte Inselstaat seine Vorsichtsmaßnahmen verstärkt. Von den damals geschätzten 230.000 Opfern waren 170.000 in Indonesien zu beklagen. Die indonesischen Behörden hatten ihre Tsunamiwarnung am späten Mittwochabend nach einigen Stunden wieder aufgehoben. Insgesamt waren landesweit neun Gebiete von kleineren Tsunamis betroffen. Schäden waren dadurch allerdings nicht entstanden.

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