Trumps große Ankündigung: Konzerne wollen 500 Milliarden Dollar in KI-Projekte stecken | ABC-Z
Trumps große Ankündigung
Konzerne wollen 500 Milliarden Dollar in KI-Projekte stecken
22.01.2025, 07:08 Uhr
Es ist ein gigantisches Investitionsprogramm, das US-Präsident Trump vorstellt: Mehrere Konzerne planen, Hunderte Milliarden Dollar in ein KI-Infrastrukturprojekt in Texas zu stecken. Sie versprechen nichts weniger als „einen enormen wirtschaftlichen Nutzen“ für die ganze Welt.
Der neue US-Präsident Donald Trump hat Milliardeninvestitionen mehrerer Konzerne in die Infrastruktur für Künstliche Intelligenz (KI) angekündigt. OpenAI, SoftBank und Oracle würden in das Stargate Project zunächst 100 Milliarden Dollar investieren, gab Trump zusammen mit Firmenchefs im Weißen Haus bekannt. In den kommenden vier Jahren solle die Summe auf bis zu 500 Milliarden Dollar anwachsen. Das Projekt mit Sitz in Texas werde 100.000 Arbeitsplätze schaffen. Er werde es mit Notfallerlassen unterstützen und sicherstellen, dass die Konzerne den benötigten Strom erhalten könnten.
Zu der Ankündigung waren SoftBank-Chef Masayoshi Son, OpenAI-CEO Sam Altman und Oracle-Gründer Larry Ellison anwesend. Der Microsoft-Partner OpenAI kündigte anschließend auf seinem Firmenblog an, Son werde Vorsitzender des Gemeinschaftsunternehmens werden. OpenAI werde seinerseits die operative Verantwortung tragen. Als technologische Partner wurden zusätzlich Arm, Microsoft und Nvidia genannt. „Diese Infrastruktur wird die amerikanische Führungsposition im Bereich der KI sichern, Hunderttausende amerikanische Arbeitsplätze schaffen und der ganzen Welt einen enormen wirtschaftlichen Nutzen bringen“, hieß es im Blog.
Die Ankündigung ließ insbesondere die Oracle-Aktie steigen. Berichte über ein KI-Projekt namens Stargate waren bereits im vergangenen Jahr aufgekommen. Die Technologie-Nachrichtensite „The Information“ berichtete im März 2024, OpenAI und Microsoft arbeiteten an Plänen für ein Rechenzentrum mit Kosten von 100 Milliarden Dollar. Ein Teil davon sei ein KI-Supercomputer mit dem Namen Stargate.
Seit 2022 sprunghafter Anstieg der Investitionen
Seit der Einführung des KI-Chatbots ChatGPT durch OpenAI im Jahr 2022 sind die Investitionen in die Technologie sprunghaft gestiegen. Diese erfordert eine leistungsfähige Hardware mit möglichst spezialisierten Rechenzentren, die wiederum einen enormen Energiehunger mit sich bringen. Im Mai sagte das Electric Power Research Institute voraus, dass Datenzentren bis zum Ende des Jahrzehnts bis zu neun Prozent der Stromerzeugung der USA benötigen könnten. Damit würde sich ihr Verbrauch mehr als verdoppeln. Der ehemalige Präsident Joe Biden unterzeichnete Mitte Januar als eine seiner letzten Amtshandlungen einen Erlass, um die Stromversorgung von KI-Rechenzentren zu sichern.
Trump hatte zuvor ein Dekret seines Vorgängers Joe Biden zur Regulierung von Künstlicher Intelligenz aufgehoben. Die USA, in denen die bedeutendsten KI-Entwickler tätig sind, haben somit keine gültigen staatlichen Richtlinien zur Entwicklung von KI-Modellen mehr.
Das US-Regelwerk sah vor, dass große KI-Entwickler wie OpenAI und Google ihre Sicherheitsbewertungen und weitere zentrale Informationen an Bundesbehörden weitergeben. Es beruhte jedoch weitgehend auf der freiwilligen Mitarbeit der Unternehmen. Große Technologiekonzerne unterstützten die Regelung, kleinere KI-Firmen – von denen viele Trump unterstützten – waren dagegen.