Trump will Drohung wahr zeugen: USA kündigen Zölle gegen Kanada, Mexiko und China an | ABC-Z

Trump will Drohung wahr machen
USA kündigen Zölle gegen Kanada, Mexiko und China an
31.01.2025, 22:02 Uhr
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Der neue US-Präsident Donald Trump nutzt Zölle, um andere Länder unter Druck zu setzen. Im Abschiebestreit mit Kolumbien war er damit zuletzt erfolgreich. Nun soll es schon bald mehrere weitere Staaten treffen.
US-Präsident Donald Trump hält nach Angaben seiner Sprecherin an der Einführung weitreichender Zölle auf Waren aus Kanada, Mexiko und China an diesem Samstag fest. Der Präsident werde morgen 25 Prozent Zölle auf Waren aus Mexiko und Kanada sowie 10 Prozent auf Waren aus China einführen, sagt Trumps Sprecherin Karoline Leavitt im Weißen Haus. Sie habe gerade eben noch mit Trump darüber im Oval Office gesprochen. Kanada, Mexiko und China hätten es ermöglicht, dass illegale Drogen nach Amerika gelangten, sagte Leavitt zur Begründung.
Trump wollte entsprechende Zölle ursprünglich am Tag seiner Amtsübernahme einführen, rückte dann aber davon ab und nannte den 1. Februar als Stichtag. Offen ist, ob die Strafmaßnahmen durch Verhandlungen hinter den Kulissen noch abgewendet werden.
Zölle sind eine Art Zuschlag auf importierte Waren. Sie werden an der Grenze fällig. Trump hatte bereits während seiner ersten Amtszeit von 2017 bis 2021 auf Zölle gesetzt. Ökonomen gehen davon aus, dass weitreichende Zölle zu einem Anstieg der Preise in den USA führen werden.
Der kanadische Ministerpräsident Justin Trudeau drohte mit Gegenmaßnahmen. “Wir arbeiten hart daran, diese Zölle zu verhindern, aber wenn die Vereinigten Staaten voranschreiten, ist Kanada mit einer energischen und sofortigen Reaktion bereit”, schrieb Trudeau auf der Plattform X. “Niemand – auf beiden Seiten der Grenze – möchte amerikanische Zölle auf kanadische Waren sehen.”
Kolumbien knickte schnell ein
Den letzten Zollstreit hatte Trump erst kürzlich mit Kolumbien. Präsident Gustavo Petro untersagte zunächst die Landung zweier US-Militärflugzeuge mit aus den USA abgeschobenen Kolumbianern an Bord. Er begründete seine Entscheidung damit, dass Migranten keine Kriminellen seien und mit Würde behandelt werden sollten.
Trump reagierte prompt und kündigte Zölle in Höhe von 25 Prozent auf Waren aus Kolumbien sowie Einreisebeschränkungen für Kolumbianer an. Petro ließ zunächst die Muskeln spielen und kündigte ebenfalls Zölle an – knickte dann aber ein.
Nur wenige Stunden später veröffentlichte das Weiße Haus eine Mitteilung, wonach Petro allen Bedingungen Trumps zugestimmt habe, einschließlich der “uneingeschränkten Aufnahme” aller Kolumbianer, die aus den Vereinigten Staaten zurückgeschickt würden.