Wirtschaft

Trump will den US-Penny abschaffen – Wirtschaft | ABC-Z

Gerade pflügt der Tesla-Milliardär Elon Musk im Auftrag des US-Präsidenten mit einer kleinen Truppe Ingenieure durch die US-Ministerien. Seine Aufgabe: möglichst viele Dinge abzuschaffen, bevor ihn etwa US-Gerichte aufhalten können. Doch nicht nur Trumps ergebenster Milliardär legt die Axt an liebgewonnene Institutionen. Auch der Chef selbst mischt mit.

Auf seiner eigenen Verkündungsplattform „Truth Social“ schrieb der Präsident, er wolle den amerikanischen Pfennig abschaffen: „Viel zu lange haben die Vereinigten Staaten den Penny geprägt, der uns buchstäblich mehr als 2 Cent kostet“, schreibt der Politiker. Die Herstellungskosten und der Materialwert gingen über den eigentlichen Nennwert der Münze hinaus. In ihrem Jahresbericht 2024 gab die US-Münzanstalt an, dass jeder Penny in der Herstellung sogar 3,69 Cent kostet – mehr als das Dreieinhalbfache des Nennwerts der Münze also. „Das ist so verschwenderisch!“, findet Trump. Im Geschäftsjahr 2024 soll die US-Münzanstalt rund 85 Millionen Dollar bei der Produktion der Pfennige verloren haben.

Viele Länder haben sich noch vor den USA für die Abschaffung des Kleingelds entschieden

Im Penny steckte schon länger mehr drin als bloß ein Cent: Bis 1982 bestand er in den USA hauptsächlich aus Kupfer. Als die Kupferpreise stiegen, lag der Materialwert der Münze zeitweise über dem Nennwert von einem Cent. Menschen begannen die Münzen zu horten oder einzuschmelzen, um vom höheren Materialwert zu profitieren. Um das zu verhindern, besteht der US-Penny seitdem zu über 95 Prozent aus Zink. Auch in Deutschland wurde zu Sparzwecken viel mit dem Münzgeld und seiner Zusammensetzung experimentiert, bis die Zweipfennig-Münze auf den etwas günstigeren Stahlkern mit einer Kupferlegierung umgestellt wurde.

Die USA wären nicht das erste Land, das aus Kostengründen auf Münzwerte verzichtet. So schaffte Italien etwa die Ein- und Zwei-Cent-Münzen ab. Preise werden auf den nächsten Fünf-Cent-Betrag gerundet. So ähnlich läuft es auch in Belgien, Finnland und den Niederlanden.

Auch für Deutschland würde sich ein solcher Schritt lohnen. Wie viel genau die Herstellung kostet, will das Bundesfinanzministerium zwar nicht verrraten, aber auch hierzulande sind die Ein- und Zwei-Cent Münzen teurer in der Herstellung als ihr Nominalwert. Erst ab der Fünf-Cent Münze lohne sich die Produktion. Seit der Einführung des Euros dürfte die Bundesbank etwa 13 Milliarden solcher Ein-Cent-Münzen in Umlauf gebracht und dabei also ein Vermögen ausgegeben haben. Kein Wunder, dass Diskussionen um die Abschaffung des Münzgeldes auch hierzulande in einem regelmäßigen Turnus geführt werden. 2022 erst zeigte eine Umfrage der Europäischen Kommission, dass 64 Prozent der befragten Europäer eine Abschaffung der kleinsten Münzen befürworten. Das Kupfergeld gilt schon lange als zu teuer, zu schwer und umständlich.

„Wer den Pfennig nicht ehrt, ist des Talers nicht wert“ bleibt trotzdem bis auf Weiteres die deutsche Devise, man will den Schritt der Amerikaner nicht abkupfern. Der US-Präsident scheint sich eher an einem Spruch zu orientieren, der Benjamin Franklin zugeschrieben wird: A penny saved is a penny earned heißt soviel wie „jeder gesparte Penny ist ein verdienter Penny.“ Oder in Trumps eigenen Worten: „Lasst uns der Verschwendung des Haushalts unserer großen Nation Cent für Cent ein Ende setzen.“

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"