Trump verschiebt EU-Strafzölle: Neue Frist bis Juli | ABC-Z

Die von Donald Trump angekündigten Strafzölle auf EU-Importe werden nicht wie ursprünglich geplant Anfang Juni in Kraft treten. Stattdessen verschiebt der US-Präsident die Einführung der 50-prozentigen Einfuhrabgaben auf den 9. Juli. Dies teilte Trump nach einem Gespräch mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen mit. Auf seiner Plattform Truth Social erklärte er: „Sie habe ihm zugesagt, dass nötige Gespräche schnell starten würden.“
Zuvor hatte von der Leyen auf X betont, dass die transatlantischen Handelsbeziehungen zu den bedeutendsten weltweit zählen. „Europa ist bereit, Gespräche schnell und entschlossen voranzubringen“, schrieb sie. Die EU benötige jedoch Zeit bis zum 9. Juli – dem Stichtag eines bereits im April von Trump eingeräumten Aufschubs.
Das dreimonatige Zeitfenster sollte ursprünglich für intensive Verhandlungen genutzt werden. Auch die EU hatte im Gegenzug angekündigt, geplante Gegenmaßnahmen – insbesondere Zölle auf US-Produkte – für 90 Tage auszusetzen.
Noch am 23. Mai hatte Trump überraschend mit Strafzöllen ab dem 1. Juni gedroht. „Ich bin nicht auf der Suche nach einem Deal“, sagte er im Weißen Haus. Als Grund nannte er stagnierende Gespräche. Sollte es zu den angekündigten Zöllen kommen, könnten europäische Produkte – insbesondere aus Deutschland – in den USA deutlich teurer werden.
Allerdings bleibt unklar, ob Trump seine Drohungen tatsächlich umsetzt. In der Vergangenheit nutzte er ähnliche Ankündigungen häufig als Druckmittel in Verhandlungen.
Zur Deeskalation des Handelskonflikts hat die EU den USA eine weitreichende Vereinbarung vorgeschlagen: die gegenseitige Abschaffung aller Zölle auf Industriegüter. Die US-Regierung hat bislang jedoch nicht darauf reagiert.
Weitere Optionen umfassen neue Handelsabkommen, etwa zur Förderung amerikanischer LNG-Exporte oder zur Ausweitung von Importen in den Bereichen Militärtechnik und Agrarprodukte. Ziel ist es, das Handelsdefizit der USA gegenüber der EU zu verringern.