Trump und Musk: Der Zoff der Mega-Influencer | ABC-Z

Wir müssen jetzt einmal Abbitte leisten. Bei Leyla Lahouar und Mike Heiter, bei Kim Virginia und Nikola Glumac und bei vielen anderen sogenannten Influencern, die ihre kleinen und großen Beziehungsdramen ohne Scham auf Social Media austragen. Sie kennen diese Leute sicher nicht und wir selbst eigentlich auch nicht, kriegen aber immer wieder aus den Augenwinkeln mit, was bei denen so los ist.
Leyla und Mike zum Beispiel wollen im August heiraten und haben die Feier standesgemäß an den Boulevard verscherbelt; sichern auch Sie sich den „,Bild‘-Wedding-Pass“ für nur fünf Euro. Als Mike kürzlich auf Ibiza weilte und gerüchteweise einer anderen näherkam, klagte Leyla ihr Leid sogleich ihren Liebsten, also ihren gut eine Million Followern: Sie habe „die Hölle durchgemacht“. Längst ist aber alles wieder gut, „Bild“ wird die zahlenden Gäste nicht alle wieder ausladen müssen.
Kim Virginia und Nikola Glumac wiederum hatten in Australien „einen richtig heftigen Streit“, worauf Nikola kurz verschwand („ich habe den ganzen Tag nur geweint“). Sie kamen wieder zusammen, lösten jetzt aber doch ihre Verlobung; zuletzt meldete sich Kim Virginia aus dem Krankenhaus, betonte aber, dass ihr Ex-Verlobter sie „nicht geschlagen“ habe. Sie werde ihre Geschichte erzählen, wenn sie bereit sei; die Follower können es kaum erwarten. Wir selbst aber fanden derlei öffentliches Beziehungsleben stets unangenehm, affig, traurig und peinlich, und wir hätten selbst in dieser Kolumne nie drüber berichtet.
Schamlose Bro-Manze
Wieso dann aber jetzt? Wegen Elon und Donald. So schamlos, wie diese beiden einst öffentlich ihre Bro-Manze zelebrierten, so ungeniert lassen sie die Welt an ihrem bro-talen Scheidungskrieg teilhaben. „Widerlich“, „wahnsinnig“, die weltgrößten Egos bieten das weltgrößte Affentheater – und alle fiebern im Live-Ticker mit. Natürlich auch wir, die wir inständig hoffen, dass diese fürchterlichen Mega-Influencer nie wieder zusammenfinden. Alle Indiskretion und Niveau-Armut der kleineren Beeinflusser hingegen kommen uns nunmehr längst nicht gar so schlimm vor.
Ein Riss oder sogar mehrere ziehen sich auch durch die Familie Beckham. Ein in „Bild“ gedrucktes Foto zeigt, noch vor dem Zerwürfnis, die Brüder Brooklyn und Cruz mit Weißweingläsern, dazu die Schlagzeile: „Jetzt brechen die Beckham-Brüder miteinander!“ Im ersten Augenblick dachten wir, tja, das kommt davon, wenn man zu lang zu tief ins Glas schaut, doch statt körperlich ist beiden eher seelisch unwohl.
Nach einem – so „Bild“ – „Mega-Zoff um die Frauen“ betreibe Cruz heute „viel Aufwand, um eine Begegnung zu vermeiden“: Regelmäßig soll er in London „Clubs und andere Orte anrufen, bevor er sie aufsucht – um herauszufinden, ob Brooklyn dort sein wird“. Bei – laut Schätzungen – 200 Clubs in London dürfte das eine abendfüllende Aufgabe sein. Und wer weiß: Vielleicht erzählt mancher Clubbetreiber ja, dass Brooklyn sich angekündigt habe, nur damit die Nervensäge Cruz nicht auftaucht.
Sehr schlecht und sehr übel
Mit einem Glas Wein beginnt im „Neuen Blatt“ auch die Geschichte, wie Moderatorin Katja Burkard ihre kriselnde Ehe mit Fernsehboss Hans Mahr rettete, und mit dem einen Glas hört sie noch lange nicht auf. „Irgendwann ging es mir sehr schlecht und mir war sehr übel“, erinnert sich Burkard an jenen Abend in der Kneipe von Dragqueen Olivia Jones, und just in diesem Moment rief der Gatte an. „Auf einmal“, lesen wir, „hatte Katja so ein ,Alles-muss-raus-Gefühl‘“, welches sich gottlob wiederum nicht körperlich, sondern seelisch äußerte. „Im Vollrausch wurde ihr wohl endgültig klar, dass die Trennung ein Fehler war. ,Und dann habe ich Rotz und Wasser geheult und habe ihm gesagt, wie sehr ich ihn liebe.‘“

Sollte es, werte Leserschaft, auch in Ihrer Beziehung kriseln, können Sie ja ruhig mal ausprobieren, ob Ihnen ein oder zwei, drei, vier Gläser Wein weiterhelfen. Sollte selbst nach dem zehnten Vollrausch die Liebe nicht zurück sein, würden wir aber doch die Trennung empfehlen. Bevor Sie die auf Social Media ankündigen, sollten Sie nur warten, bis Sie wieder nüchtern sind.
Wie viele Rauschmittel mögen nötig sein, bevor den Leuten bei „Bild“ angesichts von Fotos, die Mats Hummels beim Knutschen zeigen, die Schlagzeile „Schmatz Hummels“ einfällt? In unserem Medium sind Namenswitze zu Recht verpönt, weshalb wir selbst dann auf solche verzichteten, sollte die junge Liebe des Fußballers sich festigen (Schatz Hummels), sich Nachwuchs einstellen (Fratz Hummels) oder er der Damenwelt abschwören (Zölibats Hummels – aber gut, jetzt hören wir echt auf).
Im Mimimi-Modus hat „In“ über Jennifer Aniston die Zeile gedichtet: „Mit Me-Time, Meditation und Martinis hat die Mimin ihre innere Mitte gefunden.“ Wir lesen: „,Ich lebe nach der 80/20-Methode‘, sagt sie. 80 Prozent der Woche ist Jennifer sehr diszipliniert, was Sport und Ernährung betrifft“; die restliche Zeit feiere sie mit Pizza und Martinis. Wir würden es ihr gerne nachtun – scheitern nur leider an der Berechnung, wie viel 80 Prozent von sieben Tagen sind.