Trump sieht 50-50-Chance vor knapper Frist | ABC-Z

Washington/Berlin. Bis zum 1. August müssen sich die EU und die USA auf einen Handelsdeal einigen. Nun will sich EU-Kommissionschefin von der Leyen mit ihm treffen.
Im Zollstreit mit der Europäischen Union sieht US-Präsident Donald Trump die Chancen auf eine Einigung aktuell bei etwa 50 Prozent. „Ich würde sagen, wir haben eine 50 zu 50-Chance, vielleicht sogar weniger, ein Abkommen mit der EU zu erreichen“, sagte Trump im Weißen Haus vor dem Abflug zu einem mehrtägigen Golfaufenthalt in Schottland. Dort will sich auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (CDU) mit ihm treffen.
Hauptstadt Inside von Jörg Quoos, Chefredakteur der FUNKE Zentralredaktion
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Die EU-Kommission hatte sich am Donnerstag optimistisch geäußert: Eine Einigung sei „in greifbarer Nähe“, sagte ein Sprecher. Informationen aus Diplomatenkreisen hatten in den vergangenen Tagen ebenfalls suggeriert, dass es in den Verhandlungen zwischen Brüssel und Washington Fortschritte gibt.
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Noch ist eine Einigung möglich – unter diesen Bedingungen
Davor hatte bereits Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) angedeutet, dass im Handelsstreit eine Einigung bevorstehen könnte. So könnte es auf US-Zölle in Höhe von 15 Prozent und zahlreiche Ausnahmen hinauslaufen. Wie auf der anderen Seite das EU-Zollniveau aussehen würde, blieb allerdings weitgehend unklar.
Am Mittwoch hatte Trump die Senkung von angedrohten Zöllen auf die Einfuhr europäischer Produkte in Aussicht gestellt – wenn die Europäische Union ihren Markt stärker für die USA öffnet. Trump fordert regelmäßig, dass die EU mehr US-Waren kauft. Außerdem sieht er die EU-Vorschriften für Verbraucher-, Klima- und Datenschutz sowie in Wettbewerbsfragen kritisch.
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EU bereitet sich bereits auf Scheitern von Handelsdeal vor
Trump hatte sich gerade erst mit Japan auf Zölle von 15 Prozent geeinigt – das ist deutlich weniger als ursprünglich geplant. Auch mit der EU verhandeln die USA seit Wochen über einen Handelsdeal, der von Trump bereits angekündigte Zölle von 30 Prozent zum 1. August noch verhindern soll. Die Frist läuft in einer Woche ab.
Trotz der möglichen Einigung stellte die EU noch am Donnerstag ein Paket von ersten Gegenmaßnahmen scharf. Die EU-Mitgliedstaaten verständigten sich darauf, dass im Fall eines Scheiterns der Verhandlungen mit den USA ab dem 7. August EU-Zölle auf US-Produkte im Wert von 93 Milliarden Euro fällig werden sollen.
jst/dpa, AFP