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„Trump schreddert die USA!“ – Selenskyj-Demütigung war laut Experte „inszeniert“ | ABC-Z

Selenskyj will britische Milliarden für Waffenproduktion einsetzen

9.24 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj will mit Hilfe eines britischen Milliardenkredits die Armee aufrüsten. „Die Mittel werden in die Waffenproduktion in der Ukraine fließen“, schrieb Selenskyj auf der Plattform X. Das Darlehen werde die Verteidigungskapazitäten der Ukraine verbessern und mit den Einnahmen aus eingefrorenen russischen Vermögenswerten zurückgezahlt werden. „Das ist wahre Gerechtigkeit – derjenige, der den Krieg begonnen hat, muss auch dafür bezahlen“, schrieb Selenskyj.

Die Regierungen Großbritanniens und der Ukraine hatten am Samstag einen Vertrag für ein britisches Darlehen von umgerechnet 2,74 Milliarden Euro unterzeichnet, das bei der Verteidigung gegen den Angriff Russlands helfen soll. Zuvor war Selenskyj vom britischen Premierminister Keir Starmer am Regierungssitz in der Londoner Downing Street empfangen worden. Starmer sicherte seinem Gast „unerschütterliche Unterstützung für die Ukraine“ zu. Das Vereinigte Königreich werde an der Seite der Ukraine stehen, solange es nötig sei.

„Trump zerschreddert die USA!“ – Selenskyj-Demütigung war laut Experte „inszeniert“

Sonntag, 02. März, 07.12 Uhr: Nach dem Treffen zwischen Donald Trump und Wolodymyr Selenskyj sitzt der Schock in westlichen Staaten tief. Wie die „Bild“ berichtet, steht die Frage im Raum, ob die USA von Anfang an darauf abzielten, Selenskyj öffentlich bloßzustellen.

US-Vizepräsident J.D. Vance hatte bereits mit seinen Aussagen auf der Münchner Sicherheitskonferenz für Unruhe gesorgt. Nun sei er erneut als „scharfer Hund im US-Team“ aufgetreten, so der Kölner Politikwissenschaftler Thomas Jäger zur „Bild“. Der Experte ist überzeugt: „Der Skandal war inszeniert!“

Trump und Vance wollten Selenskyj „erniedrigen“

Laut Jäger sei es kein Zufall gewesen, dass das Treffen live übertragen wurde. „Trump und Vance wollten Selenskyj erniedrigen“, sagt er. „Deshalb haben sie dieses Schauspiel ihrer Diplomatie live übertragen lassen. Zuerst köderten sie ihn und dann bissen sie zu.“ Als Köder diente demnach ein in Aussicht gestelltes Rohstoffabkommen – doch das eigentliche Ziel sei es gewesen, mehr Rückhalt für Trumps pro-russischen Kurs in den USA zu schaffen.

Bisher wird Trumps Annäherung an Wladimir Putin von der Mehrheit der Amerikaner kritisch gesehen. Das Kalkül der Trump-Regierung: Die Ukraine als undankbaren Partner darstellen, um die Unterstützung der Bevölkerung für das Land schwinden zu lassen. „Denn Trumps Kurswechsel zu Putin wird bislang von der großen Mehrheit der Amerikaner abgelehnt“, so Jäger weiter.

Ob diese Strategie aufgeht, bleibt abzuwarten. Sicher ist aber: Trumps Anhänger feiern ihn. Während sie Vorgänger Joe Biden als schwach ansahen, sehen sie in Trump den „mächtigsten Mann der Welt“.

„Trump zerschreddert die dominante Position der USA“

Für Jäger steht fest, dass die USA unter Trump außenpolitisch Schaden nehmen. „Trump zerschreddert gerade die dominante Position der USA in der internationalen Politik. Aber er hat alle Bündnispartner verprellt, die sich die USA in den letzten 80 Jahren aufgebaut haben.“

Besonders riskant sei Trumps Glaube, in Putin einen Verbündeten zu haben: „Trump glaubt, in Putin einen Freund zu haben. Doch der wird ihn kalt abservieren.“ Währenddessen, so Jäger, verfolge Chinas Präsident Xi Jinping das Geschehen aus sicherer Distanz – mit Genugtuung. „Er hält Trump für einen Tölpel“, sagt der Experte. „Er hat Mexiko, Kanada und Europa innerhalb weniger Wochen gegen sich aufgebracht und die verbündeten Pazifik-Staaten verunsichert.“

Droht nun weniger Hilfe für die Ukraine?

Ein weiteres Szenario, das Jäger fürchtet: eine drastische Kürzung der US-Hilfen für die Ukraine. „Das ganze Ausmaß wird sich in den kommenden Tagen abzeichnen“, warnt er. Sollte dies eintreten, würde sich die geopolitische Lage weiter zugunsten Russlands verschieben – mit kaum absehbaren Folgen für Europa und die NATO.

„Kein Treibstoff für Amerikaner“: Norwegisches Öl-Unternehmen will keine US-Schiffe mehr betanken

21.18 Uhr: Haltbakk Bunkers, eines der größten norwegischen Unternehmen für Schiffskraftstoffe, hat nach den gestrigen Vorkommnissen im Weißen Haus angekündigt, dass es keine Schiffe der amerikanischen Marine mehr betanken wird. Auf dem eigenen Facebook-Profil schrieb das Unternehmen von „der größten Scheiß-Show“, die jemals von einem US-Präsidenten und seinem Vizepräsidenten live im Fernsehen präsentiert wurde.

„Große Anerkennung an den ukrainischen Präsidenten, der sich zurückhielt und ruhig blieb, obwohl die USA eine hinterhältige TV-Show veranstaltete“, so Haltbakk Bunkers. Und weiter: „Daher haben wir beschlossen, unsere Tätigkeit als Kraftstofflieferant für die amerikanischen Streitkräfte in Norwegen und deren Schiffe, die norwegische Häfen anlaufen, mit sofortiger Wirkung einzustellen. Kein Treibstoff für Amerikaner!“ Haltbakk Bunkers hat auch andere norwegische und europäische Unternehmen aufgefordert, die Zusammenarbeit mit den USA zu beenden.

Briten geben Milliardenkredit für Ukraine frei

21.15 Uhr: Der Besuch von Wolodymyr Selenskyj in London hat sich finanziell schon mal gelohnt. Die Briten geben der Ukraine einen Kredit über 2,74 Milliarden Euro. Damit soll die ukrainische Verteidigung verbessert werden. Die beiden Finanzminister beider Länder unterzeichneten den Deal nach dem Treffen des britischen Premier Keir Starmer mit Selenskyj.

Trump fordert öffentliche Entschuldigung von Selenskyj

20.35 Uhr: Nach dem hitzigen Wortgefecht im Weißen Haus fordert US-Präsident Donald Trump eine öffentliche Entschuldigung von Wolodymyr Selenskyj. Das berichtet der US-Nachrichtendienst „Bloomberg“. Nur dann könne man die Beziehungen wieder verbessern, heißt es.

Der ukrainische Präsident hatte eine solche Entschuldigung am Freitagabend bei einem Interview mit dem US-Sender Fox News noch abgelehnt. Mittlerweile ist er in Großbritannien.

Orban will EU-Hilfen für Ukraine stoppen

19.33 Uhr: Kurz vor einem Sondergipfel der EU hat Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban eine Blockade möglicher neuer Unterstützungsbemühungen für die Ukraine angekündigt. In einem Brief an EU-Ratspräsident António Costa, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, schreibt Orban, er könne einer gemeinsamen Erklärung der EU-Staats- und Regierungschefs am Donnerstag nicht zustimmen. Die EU und ganz Europa, „außer Ungarn und dem Vatikan“ wolle Krieg, monierte Orban am Abend in einem Interview mit dem ungarischen Sender „TV2“.

Russland greift ukrainische Hafenstadt Odessa mit Raketen an

19.13 Uhr: Bei einem russischen Raketenabgriff auf die südukrainische Hafenstadt Odessa sind mindestens zwei Menschen verletzt worden. Bei dem Angriff auf einen Teil der Hafenanlagen seien zudem Teile der Infrastruktur sowie ein ziviles Schiff unter der Flagge Panamas beschädigt worden, teilte Militärverwalter Oleh Kiper auf Telegram mit. 

Selenskyj in der Downing Street – auch Treffen mit Charles geplant

18.32 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist am Samstag gegen 17.30 Uhr Ortszeit (18.30 Uhr MESZ) am Sitz des britischen Premierministers in der Downing Street Nr. 10 angekommen. Keir Starmer begrüßte den Ukrainer mit einer Umarmung und einem Handschlag. Zudem versicherte Starmer den Besucher, dass die Briten an der Seite des angegriffenen Landes stehen. „Sie haben die volle Unterstützung des Vereinigten Königreichs, und wir haben die volle Unterstützung für die Ukraine, so lange es nötig ist“, so Starmer. Die beiden wollen sich vor dem Ukraine-Gipfel am Sonntag in London zum weiteren Vorgehen bereiten. 

Zudem soll der ukrainische Präsident an diesem Sonntag vom britischen König Charles III. empfangen werden. Das bestätigte Selenskyjs Pressesprecher Serhij Nikiforow ukrainischen Medien nach der Ankunft in London.

Nato-Chef Rutte: Selenskyj sollte Beziehung zu Trump wiederherstellen

17.49 Uhr: Nach dem beispiellosen Eklat im Weißen Haus hat Nato-Generalsekretär Mark Rutte dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj geraten, das Verhältnis zu US-Präsident Donald Trump zu reparieren. „Ich denke, Selenskyj sollte einen Weg finden, seine Beziehung zu Präsident Trump wiederherzustellen, das ist wichtig für die Zukunft“, sagte Rutte in einem Interview mit der BBC.

 

Das Streitgespräch im Oval Office des Weißen Hauses bei Selenskyjs Besuch in Washington bezeichnete er als „unglücklich“. Er habe seitdem zweimal mit dem ukrainischen Präsidenten telefoniert.

Der Niederländer Rutte, der wie Selenskyj an einem Ukraine-Gipfel europäischer Staats- und Regierungschefs sowie der EU-Spitze in London am Sonntag teilnehmen wird, gab sich Mühe, Zweifel an den Absichten der USA zu zerstreuen: „Ich weiß mit Sicherheit, dass die US-Regierung äußerst engagiert ist, um sicherzustellen, dass die Ukraine zu einem dauerhaften Frieden gelangt. Daran müssen wir gemeinsam arbeiten, und die Europäer werden dabei eine Rolle spielen müssen.“

Ex-Merkel-Sicherheitsberater schlägt Alarm: „Brutaler Weckruf aus dem Oval Office“

16.41 Uhr: Nach dem hitzigen Wortgefecht im Weißen Haus zwischen den USA und der Ukraine setzt der frühere Vorsitzende der Münchner Sicherheitskonferenz, Christoph Heusgen, auf eine deutliche Stärkung Europas. „Wenn der brutale Weckruf aus dem Oval Office am Freitagabend nicht ausreicht, damit wir jetzt endlich massiv in die Stärkung der europäischen Verteidigung, der europäischen Wirtschaft und des europäischen liberalen, demokratischen und rechtsstaatlichen Erfolgsmodells investieren, dann weiß ich nicht, was noch passieren muss“, sagte er der „Rheinischen Post“.

Ihn habe das „schamlose und arrogante Verhalten der US-Spitze im Oval Office gegenüber Wolodymyr Selenskyj nicht überrascht“, sagte Heusgen in Bezug auf den umstrittenen Auftritt von US-Vizepräsident J.D. Vance auf der Münchner Sicherheitskonferenz und frühere Herabwürdigungen Donald Trumps gegenüber dem ukrainischen Präsidenten.

„Wir müssen den Realitäten ins Auge schauen: Das Amerika von Donald Trump ist nicht mehr das Amerika von John F. Kennedy („Ich bin ein Berliner“), Ronald Reagan („Mr. Gorbachev, tear down this wall“) oder von George Bush Senior und Barack Obama, für die es keine besseren Freunde und Alliierte gab als Deutschland“, sagte der ehemalige sicherheitspolitische Berater von Altkanzlerin Angela Merkel. Jetzt schlage die Stunde Europas.

Polens Präsident: „Selenskyj sollte an diesen Tisch zurückkehren“

16.35 Uhr: Polens Staatsoberhaupt Andrzej Duda hat den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj aufgefordert, an den Verhandlungstisch mit den USA zurückzukehren. Er sehe außer den USA keine andere Macht auf der Welt, die in der Lage wäre, Russland Aggression aufzuhalten, sagte Duda in Warschau.

„Wolodymyr Selenskyj sollte an diesen Tisch zurückkehren (…) und in aller Ruhe eine solche Lösung aushandeln, die die Ukraine sicher macht.“ Polen werde ihn dabei unterstützen.

Duda sagte, die Situation könne man unterschiedlich bewerten. Das Gespräch habe im Oval Office stattgefunden, dies sei so etwas wie der Mittelpunkt der USA und der Weltpolitik. „Und jeder Politiker, selbst wenn er ein Vertreter der europäischen Großmächte ist, weiß, dass es bestimmte Verhaltensnormen gibt, an die sich bisher alle gehalten haben.“

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