Trump schließt Rezession in den USA nicht aus | ABC-Z

„America first“ lautet Trumps Versprechen. Doch nun gibt es die Befürchtung, dass seine sprunghafte Zoll-Politik die USA in eine Rezession stürzen könnte. Trumps Handelsminister schließt das aus – anders als der Präsident selber.
Seit Amtsantritt verfolgt US-Präsident Donald Trump eine aggressive Wirtschaftspolitik, die vor allem auf Zölle setzt. In einem Interview mit dem rechtsgerichteten TV-Sender Fox News wollte er nicht ausschließen, dass die Maßnahmen die USA in eine Rezession führen könnten. „Ich hasse es, Dinge so vorherzusagen“, sagte er auf die Frage, ob er mit einem Konjunkturrückgang rechne.
„Es gibt eine Übergangszeit, denn was wir tun, ist sehr groß – wir bringen den Wohlstand zurück nach Amerika“, sagte Trump. „Es braucht ein wenig Zeit“, fügte er hinzu.
Trumps Handelsminister Howard Lutnick wies entsprechende Spekulationen weitaus deutlicher zurück. Auf die Frage, ob sich die US-Bürger auf einen wirtschaftlichen Abschwung einstellen sollten, sagte Lutnick dem Sender NBC: „Absolut nicht.“
Schlingerkurs von Trump verunsichert
Erst am Donnerstag war Trump im Zollstreit mit Mexiko und Kanada zurückgerudert und hatte die Strafzölle gegen beide Länder teilweise ausgesetzt. Trumps Schlingerkurs hat die Verbraucher in den USA verunsichert, da die offensichtlichsten Auswirkungen seiner Zollpolitik die Preise in den USA betreffen dürften.
Zu zusätzlicher Verunsicherung trägt der massiv vom US-Präsidenten und seinem Berater Elon Musk vorangetriebene Personalabbau in staatlichen Behörden bei.
Erhöhtes Rezessionsrisiko laut Wirtschaftsexperten
Analysten halten es für möglich, dass die Zölle die größte Volkswirtschaft der Welt in eine Phase hoher Inflation und verlangsamten Wachstums stürzen könnten. Die Analysten von Goldman Sachs erhöhten mit Blick auf Trumps Politik die Wahrscheinlichkeit einer Rezession in den nächsten zwölf Monaten von 15 Prozent auf 20 Prozent. Der US-Risikokapitalgeber Morgan Stanley sagte für dieses Jahr ein „schwächeres Wachstum“ voraus als zuvor erwartet.
Chinesische Gegenzölle greifen seit heute
Die von der US-Regierung verhängten Zölle lösten weltweit entschiedene Reaktionen aus – unter anderem in China. Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt verhängt seit heute Zölle auf viele landwirtschaftliche Produkte aus den USA. Betroffen ist etwa Hühnerfleisch, Mais und Getreide mit 15 Prozent. Ein Regierungssprecher in Peking sagte, Trumps jüngste Zölle „gefährden die Sicherheit und Stabilität der globalen Lieferketten“.