Trump schläft bei Kabinettssitzung ein – folgt auf „Sleepy Joe“ nun „Dozy Don“? | ABC-Z

Während des letzten Wahlkampfs um die US-Präsidentschaft prahlte Donald Trump noch mit seiner geistigen Fitness. Den damaligen demokratischen Amtsinhaber Joe Biden bezeichnete er dagegen wegen dessen Aussetzern nur als „Sleepy Joe“, den schläfrigen Joe. Doch seit dem Amtsantritt des mittlerweile 79 Jahre alten Trump mehren sich die Zweifel an seinem eigenen Gesundheitszustand. So zeigte sich der US-Präsident zuletzt am Dienstag bei einer Sitzung seines Kabinetts als besonders schläfrig.
Mehrere Male schien Trump während des über zweistündigen Treffens einzudösen, berichten US-Medien wie „CNN“. Als Außenminister Marco Rubio gerade eine Lobeshymne auf die Außenpolitik von Trump hielt, zeigten Kameras den US-Präsident, wie er mit geschlossenen Augen besonders tief in seinem Sessel eingesunken war. Kurz darauf richtete er sich wieder auf und verfolgte scheinbar Rubios Äußerungen, bevor er wieder seine Augen schloss. Als bei einem Witz von Rubio andere Kabinettsmitglieder lachten, ruhte Trump mit flatternden Augenlidern unbewegt an seinem Platz.
„Dozy Don“: Trump döst wohl nicht zum ersten Mal vor Kameras
Schien der Präsident für Beobachter des Treffens zumindest abwesend, dementierte Pressesprecherin Karoline Leavitt in einer Erklärung gegenüber „CNN“ die Vowürfe: „Präsident Trump hörte aufmerksam zu und leitete die gesamte dreistündige Kabinettssitzung.“
„In all diesen historischen Treffen heben der Präsident und sein unglaubliches Team die umfassende Liste der Errungenschaften hervor, die sie im Namen des amerikanischen Volkes erzielt haben, um Amerika wieder groß zu machen“, zitiert der Sender Leavitt. Nach Angaben von „CNN“ dauerte die Sitzung nur zwei Stunden und 17 Minuten und nicht wie von Leavitt behauptet drei Stunden.
Bereits Anfang November fielen Trump vor laufenden Kameras wohl die Augen zu. Bei einer einer offiziellen Pressekonferenz zur Senkung der Preise für Gewichtsreduktionsmedikamente kämpfte der Republikaner offensichtlich mit der Müdigkeit. Das Presseamt vom Gouverneur von Kalifornien Gavin Newsom bezeichnete Trump daraufhin als „Dozy Don“, der verschlafene Don. Ein Spitzname, der im Zusammenhang mit den Videos der Kabinettssitzung erneut in den sozialen Medien kursiert.
Trump beleidigt Reporterin nach Bericht über Altersmüdigkeit
Kommentaren zu Trumps Gesundheitszustand und geistiger Fitness begegnen der Präsident und sein Team mit regelmäßiger Empörung. Ende November reagierte Trump wütend auf einen Bericht der „New York Times“ über Altersmüdigkeit bei dem 79-Jährigen und sprach von einem „Hetzartikel“. Pressesprecherin Leavitt warf der Zeitung ihrerseits die Verbreitung von „Fake News“ (Falschinformationen) vor. Die Zeitung hatte über deutlich reduzierte Termine des Präsidenten berichtet und dies mit einem Video illustriert, auf dem Trump bei einem Termin im Weißen Haus mit dem Schlaf kämpft.
Der Republikaner bezeichnete die Zeitung daraufhin in einem Post auf seiner Plattform Truth Social als „KÄSEBLATT“ und „FEIND DES VOLKES“. Die „radikalen linken Verrückten“ der Zeitung wüssten, dass ihre Darstellung falsch sei. Die Journalistin Katie Rogers, die für den Artikel mit einem Kollegen zusammenarbeitete, beleidigte er als „drittklassige Reporterin, die sowohl innerlich als auch äußerlich hässlich ist“.
Blutergüsse an Händen führen zu Spekulationen über Gesundheit von Trump
Trump ging als beim Amtsantritt als ältester Präsident in die Geschichte der Vereinigten Staaten ein, als er seine zweite Präsidentschaft im Januar begann. Nachdem es zum Ende der Amtszeit seines demokratischen Vorgängers Joe Biden (83) große Zweifel an dessen mentaler Fitness gegeben hatte, gab es in den vergangenen Monaten auch immer wieder Spekulationen über Trumps Gesundheitszustand.
Auslöser dafür waren etwa Aufnahmen von – teils offenbar überschminkten – Blutergüssen an der Hand und geschwollen wirkenden Beinen. Trump erklärte die Blutergüsse mit häufigem Händeschütteln, seine Sprecherin Karoline Leavitt nannte zusätzlich auch noch die Einnahme von blutverdünnenden Medikamenten als Ursache. Vor ein paar Monaten teilte das Weiße Haus mit, Trump leide an chronischer Veneninsuffizienz – einer ungefährlichen Erkrankung der Beinvenen, die vor allem bei älteren Menschen vorkommt.
Hauptstadt Inside von Jörg Quoos, Chefredakteur der FUNKE Zentralredaktion
Hinter den Kulissen der Politik – meinungsstark, exklusiv, relevant.
Mit meiner Anmeldung zum Newsletter stimme ich der
Werbevereinbarung
zu.
Ende Oktober war bekannt geworden, dass Trump sich einem MRT – auch Kernspintomographie genannt – unterzogen hatte. Leibarzt Barbabella betonte nun, die Untersuchung sei rein vorsorglich gewesen, um sicherzustellen, dass Trump „langfristig vital bleibt“.
mit dpa und afp

















