Trump in UK: Diese Juwelen trugen Kate und Camilla | ABC-Z

Staatsbankette sind stets auch Gelegenheiten, einen Blick auf die Juwelen des britischen Königshauses zu werfen. Meist werden sie mit Bedacht gewählt, und oft haben sie besondere Geschichten zu erzählen. Catherine, die Prinzessin von Wales, wählte am Mittwochabend eine ihrer liebsten Tiaras für das festliche Abendessen zu Ehren des amerikanischen Präsidenten: die sogenannte Liebesknoten-Tiara, die eigens für die Ururgroßmutter von Catherines Mann William angefertigt wurde.
Sie besteht aus einer Vielzahl von Diamanten und zwölf großen birnenförmigen Perlen. Elisabeth II. überließ sie einst Williams Mutter Diana, die sie gern und oft trug, was wiederum eine Erklärung dafür ist, warum ihre Schwiegertochter sie so gern und oft trägt. Über den Perlen bilden die Diamanten Liebesknoten, zwei ineinander und miteinander verbundene herzförmige Schleifen. Diana trug die Tiara vor 40 Jahren bei ihrem ersten offiziellen Besuch an der Seite ihres Manns Charles in den Vereinigten Staaten.
Ein Duell mit dem Liebhaber
Noch interessanter ist die Geschichte der belgischen Saphir-Tiara, die Königin Camilla bei einem Staatsbankett nicht zum ersten Mal trug. Sie stammt aus dem belgischen Königshaus und wurde von Camillas Schwiegermutter als Halskette erworben. Elisabeth II. ließ sie in den Sechzigerjahren zur Tiara umbauen, weil ihr eine solche zu einem Set aus Halskette mit Ohrringen fehlte. Die Parüre mit Schmuckstücken aus blauen Saphiren und Diamanten hatte sie von ihrem Vater, König Georg VI., 1947 zur Hochzeit mit Prinz Philip bekommen.
Als 1963 die dazu passenden Steine angeboten wurden, als Halskette, kaufte Elisabeth das Schmuckstück, das einst Prinzessin Louise von Belgien gehörte. Die Tochter des belgischen Königs Leopold II. führte ein ausschweifendes Leben. Sie war unglücklich verheiratet worden und hatte zahllose Liebesaffären. Als sie deswegen vom österreichischen Hofe verbannt wurde, lebte sie offen mit einem Ulanenoberleutnant zusammen. Da sie glaubte, sie werde eines Tages ein großes Vermögen erben, machte sie schon in der Zeit, Ende des 19. Jahrhunderts, enorme Schulden. Schließlich duellierte sich ihr Mann, Prinz Philipp von Sachsen-Coburg und Gotha, mit ihrem Liebhaber, wobei Philipp schwer verletzt wurde.
Daraufhin wurde Louise auf Anordnung des österreichischen Kaisers Franz Joseph I. entmündigt und zeitweise in einer Irrenanstalt untergebracht. Ihr gelang nach ein paar Jahren die Flucht, und sie reiste fortan unstet durch Deutschland. Um ihre Schulden zu begleichen, musste sie ihren Schmuck verkaufen, wobei mindestens ein Stück über mehrere Umwege schließlich ins britische Königshaus gelangte. Louise starb 1924 völlig verarmt auf der Durchreise im Hotel Nassauer Hof in Wiesbaden, wo sie auf dem dortigen Südfriedhof einsam bestattet wurde. Elisabeths neue Tiara, gefertigt aus Louises alter Halskette, war erstmals 1965 zu sehen: Die Königin trug sie beim ersten Staatsbesuch eines britischen Monarchen seit 1909 in Deutschland.





















