Trump-Dekret: Boxverband IBA legt in Geschlechter-Debatte nach | ABC-Z

Der umstrittene Box-Verband Iba sieht sich durch Donald Trumps Dekret bestärkt, Transmenschen vom Frauensport auszuschließen. Trotz Ausschluss durch das IOC plant die Iba rechtliche Schritte drei Ländern, um ihre Position zu verteidigen.
Der umstrittene und vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) ausgeschlossene Box-Verband Iba sieht sich durch das Dekret von US-Präsident Donald Trump bestärkt, Transmenschen vom Frauensport auszuschließen. Dessen Verordnung beweise, dass die Iba standhaft geblieben sei und Boxerinnen zu Recht vor unfairem Wettbewerb schütze, hieß es in einer Mitteilung der International Boxing Association, die nun auch weitere rechtliche Schritte einleiten will.
Der Verband kündigte vor den vom 8. bis 16. März ausgetragenen Iba-Boxweltmeisterschaften der Frauen in Serbien an, beim Generalstaatsanwalt der Schweiz eine offizielle Beschwerde über die Maßnahmen des IOC einzureichen. Zudem sollen ähnliche Klagen in Frankreich und den USA eingereicht werden.
Verband im Dauerstreit mit dem IOC
Der Verband befindet sich seit längerem vor allem im Konflikt mit dem IOC, dass die Iba im Sommer 2023 ausgeschlossen hat. Bereits seit 2019 war der Verband suspendiert. Die Gründe aus Sicht des IOC: mangelnde finanzielle Transparenz und fehlende Integrität der Schiedsprozesse. Die olympischen Box-Wettbewerbe Tokio und in Paris organisierte das IOC selbst.
Bei den Spielen in Frankreichs Hauptstadt gewannen dann Lin Yu-ting und Imane Khelif in ihren Gewichtsklassen Gold und lösten eine Geschlechterdebatte aus. Beide waren von der Iba zuvor von der WM 2023 nach umstrittenen Geschlechtertests ausgeschlossen worden. Der Verband hatte verglichen mit anderen weiblichen Teilnehmern Wettbewerbsvorteile beider Boxerinnen gesehen.
Das Thema hat darüber hinaus in den vergangenen Jahren wiederholt für Aufregung gesorgt. In den USA gab es etwa Diskussionen um die Trans-Schwimmerin Lia Thomas, die vor drei Jahren einen College-Wettbewerb gewann. Sie wurde mit männlichen Geschlechtsmerkmalen geboren, lebt aber als Frau und tritt gegen Frauen an.
Gegner argumentieren, dass es bislang wenig fundierte Belege dafür gibt, dass Transgender-Athletinnen den Frauensport im großen Stil dominieren. Sie verweisen darauf, dass Sportorganisationen bereits differenzierte Regelungen entwickelt haben, die wissenschaftliche Faktoren wie etwa den Hormonspiegel berücksichtigen.
dpa/SUF