Trübe Aussichten weit und breit: Ökonomen prophezeien Deutschland noch viele schwere Jahre | ABC-Z

Trübe Aussichten weit und breit
Ökonomen prophezeien Deutschland noch viele schwere Jahre
10.02.2025, 13:52 Uhr
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Der deutschen Wirtschaft geht es schlecht. Kurz vor der Bundestagswahl trifft eine weitere Negativbotschaft ein: Ökonomen aus aller Welt prophezeien Deutschland auf Jahre große Probleme. „Es braucht dringend eine andere Wirtschaftspolitik“, bilanziert das Ifo-Institut.
Ökonomen und Wirtschaftsfachleute nahezu weltweit sehen die Zukunftsaussichten der deutschen Wirtschaft für die nächsten Jahre trübe. Demnach dürfte das deutsche Wirtschaftswachstum nicht nur in diesem Jahr, sondern auch 2026 und 2027 unter dem Schnitt anderer Industrieländer liegen.
Das Ifo-Institut und das Institut für Schweizer Wirtschaftspolitik haben für ihren vierteljährlichen „Economic Experts Survey“ im Dezember knapp 1400 Volkswirte, Wissenschaftler und weitere Experten in 125 Ländern befragt. Für dieses Jahr erwarten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein deutsches Wirtschaftswachstum von 0,4 Prozent. Dies wäre niedriger als in allen anderen Industrieländern. Die Weltwirtschaft könnte demnach um 2,9 Prozent zulegen.
Für 2025 und 2026 prophezeien die Wirtschaftsfachleute etwas höhere Wachstumsraten von 1,0 bis 1,3 Prozent in Deutschland. Auch diese liegen unter dem Schnitt anderer Industrieländer. Die Weltkonjunktur insgesamt könnte der Umfrage zufolge in beiden Jahren die Schwelle von 3 Prozent Wachstum überschreiten.
„Dringend andere Wirtschaftspolitik“
„Deutschland braucht dringend eine andere Wirtschaftspolitik, die das Wachstum wieder ankurbelt“, sagte Ifo-Ökonom Niklas Potrafke. „Im internationalen Standortwettbewerb hat Deutschland massiv an Attraktivität verloren.“
Die Bundesregierung hatte ihre Konjunkturprognose bereits im Januar deutlich nach unten korrigiert. Wie Wirtschaftsminister Robert Habeck bei der Vorlage des Jahreswirtschaftsberichts mitteilte, wird nur noch ein Mini-Wachstum von 0,3 Prozent erwartet. Im Herbst ging die Regierung noch davon aus, dass das Bruttoinlandsprodukt in diesem Jahr 1,1 Prozent zulegen könnte.