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Trotz zweier verschossener Elfmeter: Unions Frauen feiern Punkt gegen Eintracht Frankfurt | ABC-Z

Stand: 15.12.2025 23:49 Uhr

Union Berlins Frauen feiern gegen Eintracht Frankfurt einen außergewöhnlichen Punktgewinn. Die Köpenickerinnen spielen lange harmlos und verschießen gleich zwei Elfmeter, sichern sich am Ende dennoch ein Remis

  • Unions Frauen empfingen zum Hinrunden-Abschluss Eintracht Frankfurt
  • Das Top-Team aus Hessen dominierte den Start des Spiels in Köpenick
  • Union vergab gleich zwei Elfmeter, aber kämpfte sich zweimal zurück
  • Ein wichtiger Punkt tröstet über das siebte sieglose Spiel in Serie hinweg

Die Fußballerinnen des 1. FC Union Berlin haben sich in der Frauen-Bundesliga gegen Eintracht Frankfurt auf ungewöhnliche Art und Weise ein 2:2-Unentschieden erkämpft. Die Köpenickerinnen spielten am Montagabend lange harmlos und verschossen gleich zwei Elfmeter, zeigten sich allerdings kampf- und charakterstark. Samantha Steuerwald und Jenny Hipp sorgten mit ihren Toren dafür, dass Union nach dem Ende der Hinrunde nun zwölf Punkte auf dem Konto hat.

Der Spielverlauf

Von Beginn an waren Unions Frauen einem intensiven Pressing der Frankfurterinnen ausgesetzt. Diese waren früh bemüht, ihrem Defensivdruck auch ein schnelles Umschaltspiel folgen zu lassen. Hierbei anfangs omnipräsent: Nicole Anyomi. Die deutsche Nationalspielerin hatte früh die ersten Chancen des Spiels.
 
Unions einzige Chance der ersten Halbzeit hatte Sophie Weidauer. In der achten Minute hatte die Stürmerin nach gutem Pass aus dem Mittelfeld nur noch die Frankfurter Torhüterin Lina Altenburg vor sich. Ihr Versuch, diese zu umkurven, scheiterte jedoch.
 
So gingen stattdessen kurz darauf die Gäste in Führung (13. Minute). Nach einem starken Dribbling auf der linken Seite fand Anyomi ihre Kapitänin Laura Freigang im Rücken der Union-Abwehr. Die Nationalstürmerin versenkte den Ball souverän im rechten Eck und zeichnete eine erste Halbzeit vor, in der Union defensiv wackelte und offensiv glanzlos blieb.

Nach der Pause dauerte es allerdings nur gute fünf Minuten, bis ein Elfmeter Unions Offensivgefahr entfachte. Eileen Campbell wurde nach einem leichtfertigen Frankfurter Annahmefehler im Strafraum getroffen und legte sich den Ball selbst zurecht – setzte ihn allerdings an den linken Pfosten (52.).
 
Bis zu Unions erstem Torschuss aus dem Spiel heraus dauerte es bis in die 71. Minute. Allerdings zahlte sich die Geduld aus: Bei einer im Frankfurter Strafraum hin und her prallenden Freistoß-Hereingabe reagierte Samantha Steuerwald am schnellsten und traf zum 1:1-Ausgleich. Einziges Problem: Dieser hatte nur kurz Bestand, weil Frankfurts Remina Chiba vier Minuten später einen Gäste-Konter mit ihrem Tor zum 2:1 veredelte.
 
Die nächste und finale Wende des Spiels folgte in der 89. Minute, als eine Berliner Hereingabe durch eine Frankfurter Hand abgefälscht wurde. Jenny Hipp scheiterte mit ihrem Elfmeter zwar an Lina Altenburg, verwandelte allerdings den Nachschuss. Der Jubel im Stadion an der Alten Försterei war groß – auch als kurz darauf der Schlusspfiff ertönte.

Waren zahlreich da, aber genervt: Die Fans des 1. FC Union | IMAGO/Matthias Koch

Die Spielerin des Spiels

… ist in diesem Fall nicht so leicht auszumachen. Weder auf Berliner noch auf Frankfurter Seite empfahl sich eine Spielerin mit unübersehbarem Nachdruck für diese Auszeichnung. Allerdings war es Jenny Hipp, die sich mit viel Nachdruck den Ball schnappte und zum zweiten Union-Elfmeter des Abends antrat.
 
Dass die diesen nicht verwandelte, spricht eigentlich gegen eine Erwähnung an dieser Stelle, ihre gedankliche und physische Schnelligkeit vor und bei ihrem Nachschuss hingegen dafür. Mit ihrem ersten Bundesligator im Union-Trikot brachte Hipp Unions Publikum zum Toben und sicherte ihrer Mannschaft einen Punkt.

Was war denn da los?

Bereits in der 34. Minute leuchteten im Stadion an der Alten Försterei zum ersten Mal die LED-Lampen der Auswechseltafel auf. Kurz darauf machte sich Katja Orschmann auf den Weg in Richtung Bank. Das Wissen um die Wichtigkeit der Innenverteidigerin des 1. FC Union ließ eine Verletzung vermuten, Orschmanns Vitalität ließ eine solche allerdings nicht erkennen.
 
Die Auswechslung war wohl rein taktischer Natur – und damit ein Beweis für die Probleme, die Unions anschließend umgestellte Defensive in der ersten Halbzeit mit der hochkarätigen Frankfurter Offensive hatte.

Zählbares

  • Exakt 7.044 Fans waren am Montag im Stadion – auch viele aus Frankfurt
  • In der 71. Minute schoss Union erstmals aus dem Spiel auf das Frankfurter Tor
  • Samantha Steuerwald und Jenny Hipp erzielten ihr jeweils erstes Saisontor
  • Fünf Punkte Vorsprung hat Union nach der Hinrunde auf die Abstiegsplätze

Die Stimmen zum Spiel

Jenny Hipp (1. FC Union): “Ich wollte den Elfmeter natürlich direkt reinschießen – aber vielleicht muss ich das noch ein bisschen üben. Aber am Ende ist es egal, wie die Kugel über die Linie geht. Wir sind sehr glücklich über den Punkt, der ganz wichtig für unsere Moral ist, nachdem wir das Spielglück in den letzten Wochen nicht auf unserer Seite hatten. Heute haben wir uns das erarbeitet und es fühlt sich eher an, wie ein Sieg als wie ein Unentschieden.”
 
Samantha Steuerwald (1. FC Union): “Das Tor bedeutet mir unglaublich viel – auch weil es in einem Heimspiel gefallen ist. Vor diesen Fans zu spielen, ist immer wieder ein Privileg. Am Ende war es ein Abpraller und ich habe einfach schneller als meine Gegenspielerin den Fuß hingehalten. Es freut mich sehr, dass ich meiner Mannschaft heute so helfen konnte.”

Sendung: rbb24, 15.12.2025, 21:45 Uhr

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