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Trotz Unterzahl in Mainz: Bremen bleibt auch nach vier Pflichtspielen ungeschlagen | ABC-Z

Bremen hat die Serie von Mainz 05 geknackt und bleibt auch nach vier Pflichtspielen ungeschlagen. Die Rheinhessen verloren erstmals nach elf Partien wieder. Die Entscheidung besorgte ein eingewechselter Debütant für Werder, das lange in Unterzahl spielen musste.

Stell dir vor, du wirst in deinem ersten Bundesligaspiel eingewechselt und triffst nach 125 Sekunden mit dem ersten Torschuss zum Sieg…

„Das fühlt sich sehr, sehr gut an. Extreme Glücksgefühle, ein Debüt wie im Bilderbuch. Danke noch mal an Romano (Schmid), der ihn super rüberspielt“, sagte Siegtorschütze Derrick Köhn, Mann des Bremer Erfolges bei Mainz 05.

Unter den Augen seines früheren Trainers Jürgen Klopp und wegen Köhn verloren die Rheinhessen gegen Werder trotz einer halbstündigen Überzahl. Die Mainzer unterlagen zum Abschluss des dritten Spieltags in der Fußball-Bundesliga mit 1:2 (1:1). Für Bremen ist es der erste Liga-Sieg in dieser Saison, für die 05er die erste Niederlage.

Werders Marvin Ducksch erzielte vor 32.000 Zuschauern die frühe Führung per Foulelfmeter (8. Minute). Für den FSV glich der südkoreanische Nationalspieler Jae-sung Lee (27.) aus. Den Siegtreffer für die Gäste erzielte in Unterzahl der kurz zuvor eingewechselte Derrick Köhn (69.). Zuvor sah Werder-Kapitän Marco Friedl wegen einer Notbremse die Rote Karte (60.).

„Extrem bitter, dass dieses Serie so reißt: zu Hause und in Überzahl. Aber wir haben es nicht hinbekommen, die Bremer einzukesseln. Und dann ist es nicht unverdient, dass wir hier verlieren. Wahnsinn, dass eine Rote Karte für den Gegner der Knackpunkt in unserem Spiel war. Das tut richtig weh“, sagte der Mainzer Angreifer Jonny Burkhardt.

Vor der Partie wurde Klopp, der auf der Tribüne saß, von den Mainzer Fans gefeiert. Mit „Jürgen, Jürgen, Jürgen“-Rufen nahmen die Anhänger ihn in Empfang. Der 57-Jährige prägte bei den Rheinhessen eine Ära, war von 2001 bis 2008 ihr Chefcoach. Unter Klopp schafften die Mainzer 2004 den erstmaligen Aufstieg in die Bundesliga.

Klopp sah eine Anfangsphase, in der beide Mannschaften viel Offensivdrang zeigten. Die Gäste aus Bremen hatten eine Dreifachchance zur Führung, doch erst parierte Mainz-Torwart Robin Zentner, dann klärten zwei Abwehrspieler der 05er kurz vor der Linie.

Früher Wechsel bei Werder

Nur Augenblicke später kam Bremens Justin Njinmah nach einem Zweikampf mit Dominik Kohr im Strafraum zu Fall. Den Elfmeter verwandelte Ducksch. Der Stürmer hatte zuletzt für Wirbel gesorgt, weil er Trainer Ole Werner für sein Coaching beim 0:0 gegen Borussia Dortmund kritisierte.

„Alles wegverteidigt was möglich war. Ein verdienter Sieg heute“, resümierte Ducksch, der bereits in der vergangenen Saison zweimal früh im Spiel gegen Mainz getroffen hatte und nach seinem verwandelten Elfmeter zur Tribüne gelaufen war und mit einem Zuschauer abgeklatscht hatte. „Das war mein bester Freund. Er hat heute Geburtstag und mir ein weiteres frühes Tor prophezeit“, klärte Ducksch später auf.

Werner stellte dieselbe Anfangself auf wie gegen den BVB, nach nur zwölf Minuten musste der angeschlagene Njinmah aber durch Marco Grüll ersetzt werden. Kurz zuvor hatte Werder Glück, als der Mainzer Mittelfeldspieler Nadiem Amiri mit einem wuchtigen Distanzschuss nur die Latte traf.

Der FSV blieb auch danach am Drücker und belohnte sich mit dem Ausgleich durch Lee – jedoch unter gütiger Mithilfe von Bremens Keeper Michael Zetterer, der bei einer Flanke von Anthony Caci den Ball nicht festhalten konnte und so Lee zum Abstauber einlud. Danach blieb die Partie bis zur Pause zwar weiter temporeich, große Chancen gab es aber auf beiden Seiten nicht mehr.

Die Mainzer, die in der Partie wegen einer Kopfverletzung auf Abwehrspieler Andreas Hanche-Olsen verzichten mussten, hatten zu Beginn der zweiten Halbzeit die Riesenchance zur Führung. Doch Hyun-seok Hong scheiterte aus kurzer Distanz und spitzem Winkel an Zetterer (50.). In der 58. Minute lenkte der 29-Jährige einen gefährlichen Kopfball von Caci über das Tor.

Dann sah Friedl nach einem Foulspiel an Jonathan Burkardt die Rote Karte – eine harte, aber vertretbare Entscheidung. Nach dem Platzverweis schienen die Rheinhessen im Vorteil zu sein. Doch Köhn schlug nach einem überragend ausgespielten Konter zu.

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