Trotz Tor des Monats setzt es eine Niederlage gegen Wolfsburg | ABC-Z

Lange durften die Frauen von Union Berlin an einer Riesenüberraschung in der Bundesliga schnuppern. Am Ende mussten sich die Berlinerinnen dem VfL Wolfsburg vor 7254 Zuschauern doch mit 1:4 (1:0) geschlagen geben. „Wir haben sehr, sehr diszipliniert gegen den Ball gearbeitet, sind füreinander eingestanden und haben Wolfsburg vor Probleme gestellt in der ersten Halbzeit“, sagte Union-Trainerin Ailien Poese: „Dass dann am Ende die Kräfte nachlassen, das ist dann so.“
Von der Torfrau einmal abgesehen musste Poese praktisch auf ein komplettes Team verzichten. Zu jenen acht Spielerinnen, die schon bei der Niederlage in Bremen (0:3) nicht zur Verfügung gestanden hatten, gesellten sich nun auch noch Mittelfeldspielerin Jenny Hipp sowie Marina Georgieva. Die vereinslose Verteidigerin wurde jedoch erst am Freitag verpflichtet, ihr Fehlen konnte folglich eingeplant werden.
Das wirklich Bemerkenswerte am Dienstagabend war: Die Köpenickerinnen schien dies nur noch mehr zusammenzuschweißen. Eine Viertelstunde lang sah es so aus, als würden es verdammt lange 90 Minuten für die Aufsteigerinnen werden. Union mit Fünferkette, davor eine Viererkette sowie Eileen Campbell als Stürmerin gegen einen VfL, der seine spielerische Qualität zelebrierte.
Halverkamps lässt Union Berlin jubeln
Es liegt in der Natur solcher Konstellationen, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis das erste Tor fällt. In der Alten Försterei dauerte es 22 Minuten bis zu diesem Moment. Das Tor fiel, dank eines Geniestreiches – aber auf der anderen Seite, auf der des Wolfsburger Tores. Antonia Halverkamps trat zur Ecke an, der Rest ist eine malerische Bewerbung für das Tor des Monats.
Lang und länger wurde der Ball, segelte über VfL-Torhüterin Stina Johannes hinweg zum 1:0 für die Unionerinnen ins Tor. Dieser Treffer gab den Gastgeberinnen enormen Schwung und Selbstvertrauen. „Wolfsburg hat so viel Qualität im Kader, das muss man als Team auch erst mal verteidigen. Das haben wir in der ersten Halbzeit sehr gut gemacht“, sagte Halverkamps.
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Natürlich legten die Wolfsburgerinnen zu, Union-Torhüterin Cara Bösl hatte einmal Glück beim Nachfassen (31.), ihre Parade beim Kopfball von Janina Minge war jedoch überragend (32.).
Union Berlin kämpft aufopferungsvoll
Wolfsburg sei ein „großer Gegner, den wir vielleicht ein Stück weit ärgern können“, hatte Sophie Weidauer im Vorfeld der Partie gehofft. Ihre Hoffnung sollte sich erfüllen. Kurz nach Wiederbeginn muss Keeperin Johannes ihr ganzes Können aufbringen, um sich beim Schuss von Union-Verteidigerin Tomke Schneider nicht überraschen zu lassen.
Keine Frage, trotz spielerisch besserer Anlage blieben die Wolfsburgerinnen über weite Strecken den Beweis schuldig, auch in dieser Saison erste Jägerinnen der Meisterinnen und Pokalsiegerinnen von Bayern München sein zu können. Dass sich der VfL gerade im Umbruch befindet und sich das neuformierte Team erst noch finden muss, gehört jedoch zur Wahrheit dazu.
Angesichts der aufopferungsvoll kämpfenden Unionerinnen war es fast schon logisch, dass die Favoritinnen für einen Torerfolg einen ähnlichen Geniestreich brauchten – oder einen glücklichen Moment. Lineth Beerensteyn schießt den Ball an die Latte, Lena Lattwein reagiert am schnellsten und trifft zum Ausgleich (57.).
Union-Torhüterin Bösl muss verletzt vom Platz
Was so hoffnungsvoll begonnen hatte, nahm nun doch seinen fast schon logischen Lauf. Gegen Judit Pujols konnte Union-Keeperin Bösl noch retten (62.). Doch bei der Fußabwehr verletzte sich die 28-Jährige, knapp zehn Minuten später musste sie für Melanie Wagner ausgewechselt werden.
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Zu diesem Zeitpunkt stand es bereits 1:2 (71.), weil der VfL mit Alexandra Popp Weltklasse enorme Qualität von der Bank nachlegen konnte. Smilla Vallotto (80) und Ella Peddemors (90.+1) erhöhten für die Gäste. „In der zweiten Halbzeit haben wir die Kompaktheit vermissen lassen und wurden nach vorn hektisch, was aber auch der Müdigkeit geschuldet war“, bilanzierte Halverkamps.
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