Geopolitik

Trotz Kritik aus den USA: Israelische Kampfjets fliegen erneut Angriffe im Süden von Beirut | ABC-Z

Zum ersten Mal seit knapp einer Woche haben israelische Militärflugzeuge die südlichen Vororte der libanesischen Stadt Beirut angegriffen. Nach einer Evakuierungsaufforderung des israelischen Militärs erschütterte am Mittwochmorgen eine heftige Explosion das Viertel Haret Hreik und zwei weitere Orte in den als Dahija bekannten südlichen Vororten Beiruts, wie eine Reporterin der Nachrichtenagentur dpa vor Ort berichtete.

Die israelischen Streitkräfte teilten mit, Ziel eines Luftschlags sei ein unterirdisches Lager strategischer Waffen gewesen. Vor dem Angriff seien Maßnahmen ergriffen worden, um die Gefahr für Zivilisten zu mindern.

Die Zahl der Opfer war noch unklar, wie libanesische Staatsmedien berichteten.

Südliche Vororte Beiruts gelten als Hisbollah-Hochburg

Die US-Regierung hatte Luftschläge auf Beirut zuvor ungewöhnlich deutlich kritisiert. „Wir haben Israel unmissverständlich mitgeteilt, dass wir ihre fast täglichen Angriffe in dicht besiedelten Gebieten in Beirut ablehnen“, sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats im Weißen Haus, John Kirby. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hatte die Evakuierungswarnungen des israelischen Militärs zuletzt als unzureichend und in manchen Fällen irreführend kritisiert.

Seit September hat Israel zahlreiche Ziele in den südlichen Vororten Beiruts bombardiert und dabei auch mehrere Hisbollah-Anführer getötet. Die dicht besiedelten Viertel, bekannt unter dem Namen Dahija, gelten als Hochburgen der Schiitenmiliz. Auch im Zentrum Beiruts gab es vereinzelt Luftangriffe.

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