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Trauerfeier: Was ist, wenn am Ende keiner kommt? | ABC-Z

Immer mehr Menschen sterben allein. Auf dem Wiener Zentralfriedhof versuchen zwei Geistliche, sie trotzdem würdig zu bestatten. 



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Immer häufiger werden Menschen wie Herbert Messner auf Anordnung der Sanitätsbehörde bestattet, da niemand ein Begräbnis bestellt. In Wien finden täglich vier solcher Begräbnisse statt, oft ohne Trauergäste. Diakone wie Liem Duong und Otmar Gindl begleiten die Verstorbenen auf ihrem letzten Weg, auch wenn sie die Toten oft nicht kennen. Die Amtsärztin Birgit Fykatas-Guth versucht, Angehörige zu finden, die die Bestattung übernehmen können, aber oft fehlt das Geld oder das Interesse. In 242 Fällen wurden dieses Jahr Angehörige gefunden, die die Verstorbenen beerdigten, in anderen Fällen übernimmt die Behörde die Bestattung. Trotzdem wird jedem Verstorbenen die letzte Ehre erwiesen, auch wenn niemand da ist, um Abschied zu nehmen.

30 Minuten lang wird jeder Verstorbene aufgebahrt. Auch wenn am Ende niemand kommt.
© Klaus Pichler/​Anzenberger für DIE ZEIT

Der Sarg wird pünktlich um 8.10 Uhr aus der Aufbahrungshalle drei geschoben. Dreißig Minuten lang war der Leichnam von Herbert Messner* im Raum D aufgebahrt, damit sich Freunde und Familie verabschieden können. Eine Kerze brannte, die Tür stand weit offen. Aber es kam keiner. 52 Jahre alt ist er geworden, zu jung zum Sterben, viel mehr erfährt die Nachwelt nicht über ihn. Es gibt keine Parte, kein Foto, keine Rede am Grab. Herbert Messner geht am Wiener Zentralfriedhof allein von Erden, in einem dunkel gebeizten Fichtenholzsarg, Modell “Favoriten”.

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