Trauer um German Larasser – Ebersberg | ABC-Z

Einem Werk von German Larasser dürften die meisten Landkreisbewohner schon einmal begegnet sein, zahlreich sind die Schöpfungen des Ebersberger Kunstschmiedes. Viele sakrale wie weltliche Motive hat er geschaffen, zusammen mit seinem Bruder Manfred Bergmeister, in der nach diesem benannten Kunstschmiede in der Kreisstadt. Nun ist German Larasser im Alter von 87 Jahren gestorben.
Wer nach Ebersberg hineinfährt, wird dabei gewissermaßen von einem Werk Larassers begrüßt: Seinem Wirken verdankt es der auf dem Turm der evangelischen Kirche gut zu sehende goldene Engel, dass er heute noch so strahlt. 2008 war die schon etwas in die Jahre gekommene Figur unter anderem von Larasser restauriert worden. Eine ganz besondere Restaurierung des Meisters wurde vor 25 Jahren eingeweiht: Die Madonnenfigur, welche Larasser aus dem Holz der sogenannten Königseiche beim Schartlhof in der Gemeinde Moosach geschnitzt hatte. Der einst durch König Ludwig I. unter Schutz gestellte und angeblich um die tausend Jahre alte Baum war 1988 in sich zusammengefallen. Doch ein Stück davon war noch soweit erhalten, dass Larasser daraus die Figur verfertigen konnte, bis heute ist sie an der Fassade der Schartlhof-Kapelle zu bewundern.
Ein sicher vielen bekanntes säkulares Werk Larassers befindet sich beim Biergarten der Herrmannsdorfer Landwerkstätten in Glonn. Zu sehen ist ein Bauer umringt von seinen Tieren, das Motiv hatten German Larasser und der Gründer der Landwerkstätten, Karl Ludwig Schweisfurth, während einer gemeinsamen Pilgerreise auf dem Jakobsweg erarbeitet. Ein anderes tierisches Kunstwerk Larassers dürfte zumindest allen Einwohnern der Kreisstadt bekannt sein: Seit 1998 thront ein stolzer Gockel auf dem Brunnen im Stadtgarten, als Symbol der Partnerschaft zwischen Ebersberg und dem französischen Yssingeaux, dessen Wappen der Hahn ist, genauer gesagt sogar deren drei.

Neben dem Verfertigen eigener Schmiedekunst war es Larasser und seinem Bruder ein Anliegen, die Werke anderer zu erhalten: Bereits seit den 1970er-Jahren hatten die Brüder Larasser und Bergmeister begonnen, schmiedeeiserne, teilweise jahrhundertealte Grabkreuze vor der Verschrottung zu retten. Seit 23 Jahren sind diese auch der Öffentlichkeit zugänglich, die Brüder eröffneten in Ebersberg das Grabkreuzmuseum.
Das Requiem für German Larasser findet am Freitag, 25. April, in der Pfarrkirche St. Sebastian in Ebersberg, die Beerdigung im Alten Friedhof statt.