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Dollar-Millionäre 2024: So viele wie nie zuvor – Wirtschaft | ABC-Z

In Dollar gemessen, ist die weltweite Riege der Millionäre erneut gewachsen: Rund 23,4 Millionen Menschen und damit 2,6 Prozent mehr als noch 2023 verfügten im vergangenen Jahr über ein Vermögen von mindestens einer Million Dollar. Das ist nach Angaben des Beratungsunternehmens Capgemini der höchste Stand seit der Publikation des ersten World Wealth Report im Jahr 1997, dessen aktuelle Ausgabe am Mittwoch veröffentlicht wurde. Auch das Gesamtvermögen der Reichen erreichte mit nunmehr 90,5 Billionen Dollar oder umgerechnet 79,3 Billionen Euro – einen Rekordwert. Die Millionäre und Multimillionäre profitierten dabei von starken Aktienmärkten. Inzwischen seien zudem auch alternative Anlagen wie Private Equity und Kryptowährungen mit einem Portfolioanteil von 15 Prozent eine feste Größe.

An der Spitze der Rangliste stehen mit weitem Abstand die USA mit fast acht Millionen Dollar-Millionären, dahinter rangiert auf Platz zwei Japan mit knapp vier Millionen vermögenden Privatpersonen. Deutschland behauptet sich demnach auf Platz drei, allerdings ist die Zahl der Reichsten hier binnen Jahresfrist um gut 40 000 geschrumpft: Etwas mehr als 1,6 Millionen Menschen hierzulande zählten 2024 zur Gruppe der besonders vermögenden Privatpersonen, oder wie sie der Report nennt: High Net Worth Individuals, kurz HNWI. Definiert werden sie als Personen mit einem investierbaren Vermögen von einer Million US-Dollar oder mehr. Dieses Vermögen blieb bei den Reichen in Deutschland den Berechnungen zufolge nahezu unverändert: in Summe gut 6,3 Billionen Dollar. Die drei Länder und China vereinen fast zwei Drittel (64,5 Prozent) der weltweiten Dollar-Millionäre auf sich.

Reiche haben Profis fürs Geld – und werden so quasi von selbst reicher

Für die Auswertung berücksichtigt Capgemini den Besitz von Aktien, festverzinslichen Wertpapieren, alternativen Investments wie privatem Beteiligungskapital, Bargeld sowie Immobilien, sofern diese nicht selbst genutzt werden. Sammlerstücke sowie Verbrauchs- und Gebrauchsgüter werden nicht einbezogen. Die Auswertung deckt den Angaben zufolge 71 Länder ab, auf die mehr als 98 Prozent des globalen Bruttonationaleinkommens und 99 Prozent der weltweiten Börsenkapitalisierung entfallen.

Neben Capgemini veröffentlichen auch andere Investmentfirmen und Beratungsgesellschaften wie UBS, Allianz und Boston Consulting jährlich Berichte zur globalen Vermögensverteilung. Methodisch mag es da Unterschiede geben, doch der Trend ist stets der gleiche: Wer viel besitzt, kann sich die besten Anlageprofis leisten und dadurch höhere Renditen erwirtschaften als Normalverdiener – und wird somit fast von allein noch reicher. So sei das Vermögen von Milliardären 2024 dreimal schneller gestiegen als im Jahr zuvor, so die Entwicklungshilfeorganisation Oxfam International in ihrer aktuellen Studie. Den größten Teil ihres Reichtums hätten diese Personen demnach nicht selbst erwirtschaftet, es stamme vielmehr aus Erbschaften, Vetternwirtschaft oder Monopolmacht. Zugleich habe sich die Zahl der Menschen, die weltweit in Armut leben, seit 1990 kaum verändert.

Auch in Deutschland ist die Vermögenskluft messbar. Ein Zehntel der etwa 41 Millionen Haushalte besitzen 56 Prozent des gesamten Nettovermögens im Land. Die 20,5 Millionen Haushalte am unteren Ende der Reichtumsverteilung kommen hingegen laut Bundesbank nur auf drei Prozent. Allerdings sind die Renten- und Pensionsansprüche der Haushalte in dieser Studie nicht berücksichtigt, daher geht es einigen Menschen besser, als es die Statistik nahelegt.

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