Tour de France der Frauen: Eine Französin gewinnt in Frankreich – Sport | ABC-Z

Mountainbike-Olympiasiegerin Pauline Ferrand-Prévot hat die vierte Ausgabe der Tour de France Femmes gewonnen. Beim Finale am Sonntag sicherte sich die 33-Jährige vom Team Visma-Lease a bike zudem noch ihren zweiten Tagessieg als Solistin – und beendete damit eindrucksvoll das lange Warten auf eine französische Toursiegerin.
„Ich habe immer davon geträumt. Es war wirklich hart, und bei der ersten Abfahrt war ich schon abgehängt“, sagte Ferrand-Prévot hinterher sichtlich gelöst bei Eurosport: „Aber dann haben mich die Kolleginnen zurückgeführt und es hieß einfach nur noch ‚Go for it!‘“.
Bei den Männern ist es unüblich, doch bei den Frauen darf das Gelbe Trikot am letzten Tag der Tour noch angegriffen werden. Die Berg-Etappe mit den zweitmeisten Höhenmetern von Praz-sur-Arly ins Ski- und Mountainbike-Gebiet von Châtel Les Portes du Soleil bot Gelegenheiten dazu. Auf die 124,1 Kilometer war Ferrand-Prévot mit 2:37 Minuten Vorsprung auf die Australierin Sarah Gigante gegangen. Die Abfahrt zu Beginn der Etappe sorgte dann für einiges Durcheinander. Gigante verlor nach 17 Kilometern schon den Anschluss zum Feld. Auch Ferrand-Prévot musste sich erst wieder herankämpfen. Im Rennverlauf ergriff Gigante dann – wie schon bei der vorletzten Etappe am Samstag – die Initiative, hatte aber wiederholt Probleme bei der Abfahrt. Am Col de Joux Plane verlor sie gut eine Minute und fiel im Klassement zurück.

:Tour de Chance
Die Tour de France Femmes ist dieses Jahr so lang und attraktiv wie nie. Und doch ist das Potenzial nicht ausgeschöpft. Über einen Sport in der Emanzipations- und Wachstumsphase.
Ferrand-Prévot attackierte sechs Kilometer vor dem Ziel, sicherte sich ihren zweiten Etappensieg und wurde zur ersten Französin seit Jeannie Longo vor 36 Jahren, die eine Frankreich-Rundfahrt der Frauen gewinnen konnte. Die Vorentscheidung war schon auf dem vorletzten Teilabschnitt am Samstag gefallen. Ferrand-Prévot hatte bei der Königsetappe die Gesamtführung von Kimberley Le Court Pienaar (AG Insurance-Soudal/Mauritius) übernommen, die erst gestürzt und anschließend am berüchtigten Col de la Madeleine abgehängt worden war.
Die deutschen Fahrerinnen hatten mit der Entscheidung nichts zu tun. Das Sprinttrikot sicherte sich die Niederländerin Lorena Wiebes (Team SD Worx – Protime). Die beste Bergfahrerin der Tour war die Schweizerin Elise Chabbey (FDJ-Suez).