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Torhüter des Champions-League-Siegers SC Magdeburg positiv auf Chrystal Meth getestet. – Sport | ABC-Z

Es sind ein paar dürre Zeilen, in denen der deutsche Handballbundesligist SC Magdeburg auf seiner Homepage eine wohl weitgreifende Neuerung mitteilt: “Für unsere Mandantin Handball Magdeburg GmbH”, so lässt der Fachanwalt Rainer Tarek Cherkeh wissen, gibt es Neuigkeiten in der Causa Nikola Portner. Der Torhüter des deutschen Champions-League-Siegers war am 10. April mit einer positiven A-Probe bei einer Wettkampfkontrolle auffällig geworden. In selbiger waren Methamphetamine nachgewiesen worden, seither war der 30-jährige Schweizer Nationalkeeper suspendiert. “Die Analyse der B-Probe hat (wie üblich) das Ergebnis der A-Probe bestätigt. In Bezug auf die Konzentrationshöhe verweisen wir auf die bisher getätigten Äußerungen”, erklärt der Anwalt auf der Magdeburger Homepage. Und weiter: “Nach aktuellem Kenntnisstand resp. weitergehenden Untersuchungen ist überdies ausgeschlossen, dass in den Wochen und Monaten vor dem relevanten Dopingtest jemals eine ‘normale’ Konsummenge von Methamphetamin in Nikola Portners Körper gelangt ist. Angesichts des laufenden Verfahrens können zum jetzigen Zeitpunkt keine weiteren Informationen bekanntgegeben werden.”

Bis Mitte Mai hat Portner Zeit, in einer persönlichen Stellungnahme seine Unschuld zu beweisen

Übersetzt: Weder Sportler noch Verein können sich erklären, wie die verbotene Substanz Methamphetamin, bekannt als Partydroge Crystal Meth, die wegen ihres aufputschenden Effekts auch seit jeher im Spitzensport beliebt ist, in den Körper Portners gelangt sei. Die Nationale Anti- Doping-Agentur (Nada) hatte die Probe verantwortet, Portner wurde daraufhin von der Handball-Bundesliga (HBL) suspendiert. Nun geht der Dopingverdachtsfall an den Deutschen Handballbund (DHB) über. Portner hat bis Mitte Mai Zeit, in einer persönlichen Stellungnahme zu erklären, wie die Substanz in seinen Körper gelangt ist.

Kann er das nicht, wird die Anti-Doping-Kommission des DHB ein Strafmaß festlegen. Dem Kapitän der Schweizer Nationalmannschaft drohen bis zu vier Jahre Sperre. Sowohl der Torhüter als auch die Nada könnten dann noch ein Schiedsgericht bemühen, falls sie mit dem Strafmaß nicht einverstanden sind.

Die strafrechtlichen Ermittlungen gegen Portner wurden von der Magdeburger Staatsanwaltschaft bereits Ende April eingestellt, weil bei einer Hausdurchsuchung keine verbotenen Substanzen gefunden wurden. Auf das Dopingverfahren der Nada hatte dies jedoch keinen Einfluss.

Ist es zu fassen: Nationaltorhüter Andreas Wolff ist im Kasten des polnischen Serienmeisters erneut am SC Magdeburg in der Champions League gescheitert. Ein Grund, die Seiten zu wechseln? (Foto: Michael Taeger/Jan Huebner/Imago)

Ungeachtet des Wirbels um ihren Torhüter Nummer eins sind die Magdeburger in einem nervenaufreibenden Viertelfinale gegen den Vorjahresfinalisten KS Kielce in das Final-Four-Turnier in Köln um die europäische Vereinskrone eingezogen. Der polnische Serienmeister hatte das Hinspiel 27:26 gewonnen und war im Rückspiel 22:23 unterlegen. Das fällige Siebenmeterwerfen entschied der Titelverteidiger für sich, Magdeburg steht nach dem 27:25-Sieg im Halbfinale. Pikanterweise gelang der Triumph gegen Andreas Wolff. Der deutsche Nationalkeeper steht seit fünf Jahren im Tor des polnischen Meisters – und ist gerüchteweise als Kandidat für den SC Magdeburg ein Thema. Kielce hat nach der Niederlage wegen einer Schiedsrichterentscheidung Protest eingelegt, was die Magdeburger gelassen zur Kenntnis nahmen: Derlei Klagen sind nur in den seltensten Fällen erfolgreich.

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