Top-Stars beim FC Bayern halten: Verein muss jetzt neue Wege gehen | ABC-Z

München – Seit Jahren nehmen Ausstiegsklauseln in den Verträgen von Profifußballern eine immer größere Rolle ein. Viele Spieler bestehen mittlerweile auf eine derartige Exit-Option, um im Laufe der Vertragslaufzeit beim Interesse eines anderen Klubs selbst über einen möglichen Wechsel entscheiden zu können.
Beim FC Bayern waren derartige Klauseln über Jahre hinweg tabu. Wenn ein anderer Klub schon Interesse an einem Spieler zeigt, dann will man selbst am längeren Hebel sitzen, so das Selbstverständnis des Rekordmeisters. Diese Zeiten sind nun aber offenkundig vorbei.
Bericht: Kane hat gestaffelte Ausstiegsklausel in seinem Vertrag
Wie die „Sport Bild“ unter der Woche berichtete, wurde etwa Harry Kane bei seiner Verpflichtung im Sommer 2023 eine Ausstiegsklausel mit zugeschrieben. Demnach handelte es sich dabei um eine gestaffelte Klausel, die er während des vergangenen Winter-Transferfensters hätte ziehen können, um im kommenden Sommer für 80 Millionen Euro zu wechseln. Nächstes Jahr im Winter soll es erneut eine Klausel geben, die es ihm ermöglicht, den Verein im Sommer darauf für 65 Millionen Euro zu verlassen.
In Sachen Ausstiegsklauseln ist Kane aber wohl nur der Anfang beim FC Bayern. Auch Jamal Musiala soll für eine Verlängerung seines 2026 auslaufenden Vertrags eine Exit-Option fordern. Diese soll sich laut übereinstimmenden Medienberichten auf 175 Millionen Euro belaufen, in den folgenden Jahren aber sinken.
Ausstiegsklauseln: Bayern-Boss Freund spricht von notwendigen Kompromissen
Sportdirektor Christoph Freund dementiert den Einsatz von Ausstiegsklauseln beim Rekordmeister nicht. „Es gibt immer wieder im Fußball Konstellationen, wo man Kompromisse finden muss. Aber wir wollen immer das Bestmögliche in einzelnen Verhandlungen und Verträgen umsetzen“, sagte der Österreicher am Donnerstag.
„Wir sprechen grundsätzlich nicht über Vertragsdetails“, äußerte Freund. Er sprach aber von „unterschiedlichen Konstellationen“ bei den Profis. „Glauben Sie mir, dass wir Verträge so ausgestalten, dass es für den FC Bayern gut und sinnvoll ist. Wir wollen die besten Spieler maximal lange beim FC Bayern halten und die bestmögliche Mannschaft zusammenstellen und zusammenhalten.“
Musiala-Verlängerung beim FC Bayern: Freund äußert sich zum aktuellen Stand
Dass die Bayern auch bei Musiala von ihrer Anti-Klausel-Politik abrücken, zeigt, wie sehr man den Offensiv-Star beim Rekordmeister halten will. Nach AZ-Informationen sieht es mit Blick auf eine mögliche Verlängerung positiv aus, es müssen aber noch rechtliche Details geklärt werden.
„Wir haben jetzt alle drei Tage ein Spiel. Parallel versuchen wir diese Dinge voranzutreiben“, sagte Freund über den Vertragspoker: „Wir sind sehr glücklich, dass wir bestimmte Dinge schon umsetzen konnten und werden weiterhin versuchen, Gas zu geben.“